Titel: welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Burkhard am September 06, 2010, 14:43:57 Ich bin öfters auf Mittelaltermärkten und mir fällt auf das bei den Bögen nicht so sehr auf Authentität geachtet wird. Da sind Wikinger mit englischen Langbögen oder Reiterbögen der Steppenvölker ( Skyhten, Sarmaten ) unterwegs. Genauso sieht es bei Keltengruppen aus und die lebten zu einer Zeit als es den englischen LB noch nicht gab. Was wäre ein historisch korrekter Bogen für Darsteller dieser Epochen ?
Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: mK am September 06, 2010, 15:04:44 Mittelaltermärkte sind nicht unbedingt ein Quell an Authentizität. Gerade bei eher teureren Accessoires wird dann schon mal gerne sehr großzügig ausgelegt. Vor allem bei den Wikingerdarstellungen ist mir das auch schon häufig aufgefallen. Ich verzichte da dann eher komplett auf solche Dinge. Ist mir für einen Besuch auf einem Mittelaltermarkt auch viel zu viel Geschleppe. ;)
Bei den Kelten hat der Bogen soweit mir bekannt keine so große Rolle gespielt. Was die Wikinger betrifft kann man sich am besten auf die Funde aus Haithabu verlassen. Aber so ein echter Haithabu-Bogen schlägt schonmal schnell mit über 300 € zu Buche, während ein Reiterbogen aus Fiberglas schon für Umme bei Ebay den Besitzer wechselt. ;) Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Brandy am September 06, 2010, 15:11:12 Also ich kann das bestätigen. Bin jetzt zwar nicht sooo der Kenner aber auf Mittelaltermärkten hats ja mehrere Kategorien Leut... Also mal auf die Gewandeten reduziert: diejeningen die komplett "A" sind - also wirklich sehr authentisch unterwegs sind (sehr wenige :-) und die die "hauptsache irgendwie mittelalterlich" rumlaufen. Einfach weils ihnen Spass macht. Und da ist "irgend ein Bogen" dann sicher schon gut genug. Gerade was Waffen angeht denk ich dass die meisten es einfach nur cool finden... Hauptsache das Zweihänderschwert dabei. Glaub kaum dass man früher stets bis an die Zähne bewaffnet rumgelaufen ist.
Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: africanarcher am September 07, 2010, 13:33:43 Such mal hier: http://www.societyofarcher-antiquaries.org/
sowie auch hier: http://anthromuseum.missouri.edu/grayson/grayson.shtml bei dem letzten Link mußt Du dich durcharbeiten bis zum Britisch Longbow. Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: longbow am Oktober 06, 2010, 18:30:45 Den Langbogen gab es schon bei der schlacht von hastings 1066,nur seine beteutung war noch nicht so bekannt.
Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: africanarcher am Oktober 06, 2010, 18:52:16 @Burkhard
Hast du schon neue Erkenntnisse im Bezug auf die Authentizität der Bögen? Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: -BowHunter- am Oktober 07, 2010, 21:22:13 Ich verweise bei solchen Fällen immer gern auf folgende Website.
http://www.gaewfric.de/index- (http://www.gaewfric.de/index-) Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, aber er macht seine Sache sehr gut. Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Burkhard am Oktober 18, 2010, 14:12:35 Ich denke das ein Flachbogen für für Kelten und Wikingergruppengruppen geeigneter wäre. Genauso Nachbauten des Maere Heath bzw. eines Holmegardbogens. Richtig ist das in der Mittelalterszene wenig Wert auf eine korrekte Kleidung bzw. Bewaffnung gelegt wird. Was solls, Hauptsache die Leute haben ihren Spass dabei.
Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Akim der Walliser am Oktober 18, 2010, 17:47:18 das kann ich so nicht stehen lassen,du verwechselst mittelalter und larp, wenn du mal genau recherchiest ,wirst du sehen,das viele ma.-gruppen auf authentisch tun,da wir zb.in historischen schriften -und überlieferungen arbeiten. natürlich gibt es leute,die,,hauptsachegewandet´´ herumlaufen,aber das sind sehr sehr wenige.
Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Kyujin am Oktober 18, 2010, 19:29:08 Ich denke das ein Flachbogen für für Kelten und Wikingergruppengruppen geeigneter wäre. Genauso Nachbauten des Maere Heath bzw. eines Holmegardbogens. Geht hier nicht etwas durcheinander? Meare Heath-Bogen und der Holmegaardbogen stammen aus dem Neolithikum. Da passen weder Kelten noch Wikinger so richtig hin und "das Mittelater" war dann noch etwas später. Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Whippet am Oktober 18, 2010, 19:59:12 Schon, aber das grundlegende Design hat sich in den Zeiten (Neolithikum bis 1000 BP) nicht völlig unterschieden. Lang, Sehne, Griff. Obwohl der Stil eines Nydam-Bogens doch noch besser wäre... Ein Holmegard ist aber immer noch besser als mit einem Reiterbogen als Wikinger rumzulaufen... Buhaaa... :tot:
Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Kyujin am Oktober 18, 2010, 22:42:43 Schon, aber das grundlegende Design hat sich in den Zeiten (Neolithikum bis 1000 BP) nicht völlig unterschieden. Lang, Sehne, Griff. Obwohl der Stil eines Nydam-Bogens doch noch besser wäre... Wenn wir nun von Langbogen sprechen, liegt ein wesentlicher und sehr augenfäliger Designunterschied eben im Querschnitt: Von flach und breit wie Holmegaard über schmal oval bis D, was sehr unterschiedlichen Zeiten und Kulturen entspricht. Die Funde von Nydam sind immer noch etliche Jahrhunderte vor den Wikingern, für die sehr spezifische Bogen als typisch gelten, vgl den Fund von Haithabu. Wenn der Augangspunkt des Threads die Forderung nach einem Minimum an historischer Genauigkeit ist (ja, "A" ist ein oft wiedergekäutes Streitthema), dann sollte der Unterschied zwischen Steinzeit, Kelten, Wikingern und Mittelalter zumindest im Prinzip ernstgenommen werden. Genauso übrigens wie der Unterschied von Neolithikum und Mesolithikum, die ich in meinem Beitrag selbst durcheinandergebracht habe. Also for the record: Holmegaard wird dem Mesolithikum zugerechnet, was wenigsten 5000 Jahre v.Chr. bedeutet. Der Meare Heath-Bogen ist dann neolithisch (ca 2500 v.Chr.). Mit den Kelten (für die die Fundlage ohnehin eher dünn ist) oder den Wikingern haben diese Bogenfunde nichts zu tun. Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Burkhard am Oktober 20, 2010, 10:27:45 Es ging mir eigentlich nur darum zu erwähnen das in der Mittelalterszene- die aufgrund unterschiedlicher Darstellung der einzelnen Gruppen oder Personen-( Kelten, Pikten, Wikinger, Ritter und andere ) ein sehr weitläufiger Begriff ist sehr oft als einziger Bogen der ELB anzutreffen ist. Was bestimmt an der Unkenntnis über die verschiedenen anderen Bogentypen liegt. Welcher nun der jeweils richtige für eine bestimmte Zeit sein mag entzieht sich auch meiner Kenntnis. Richtig ist jedoch das, daß Design oder Aussehen der Bögen wahrscheinlich mehr oder weniger gleich war. Warum sollte bewährtes verändert werden. Vom Nydam Bogen habe ich bis jetzt selbst noch nie gehört. Mal googeln-
Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Burkhard am Oktober 20, 2010, 15:00:11 Hab da was gefunden http://www.barnsdale.de/waffen_bogen.html Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: J-C am Oktober 20, 2010, 18:50:18 Schau mal hier: http://alt.archers-campfire.rocks/index-topic=99.msg509#msg509 Hier sind doch alle Bogenfunde mit Jahreszahl hinterlegt? Du musst dich nur noch für eine Bevölkerungsgruppe entscheiden. Oder verstehe ich nicht, worauf du eigentlich hinaus willst? ??? Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: Duke am November 05, 2010, 22:09:23 Bei den Wickingern wird es wohl auch Bögen der Völker aus dem Osten gegeben haben, die es in der Zeit um 1000 gegeben hat, denn die Wickinger haben dort regen Handel getrieben - lediglich der Copositbogen der Mongolischen Völker war sicher nicht für das feuchte Wetter im Norden geeignet.
Auf der anderen Seite sind auf den Mittelaltermärkten einige Bogenschützen, die sich nicht für jede Periode, die sie gerade darstellen einen geeigneten Bogen leisten wollen (...ich sebst gehöre auch zu denen). Wie bei allem steht doch da der Spass im Vordergrund - wers authentisch will, soll eben ins Museeum gehen. Titel: Re:welche Bögen im Mittelalter Beitrag von: mK am November 06, 2010, 12:04:18 Man muß ja auch nicht für jede Darstellung einen Bogen haben. Und ich stimme mit dir überein, das es Spaß machen soll, aber ich finde auch das man schon versuchen sollte einigermaßen authentisch zu sein. Und europäische Völker mit modernen Glasbogen oder Reiterbögen der asiatischen Steppenvölker sind das ganz bestimmt nicht. Und gerade bei den Wikingern heißt es ja immer gerne, die waren aber auch da und da und haben das bestimmt von da mitgenommen entweder durch Raub oder Handel. Man kann sich halt alles zurechdrehen.
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