Titel: der korrekte Stand Beitrag von: Whippet am November 23, 2010, 07:05:33 Ich wollte mich mal so erkundigen, wie Ihr Euch so beim Schießen hinstellt. Ich meine damit nicht nur "bequem", "locker" oder so, sondern die Postion der Füße , Stellung der Beine, Beckenhaltung, Rumpfspannung etc.
Ich frage deswegen so doof, weil ich mir diese Diskrepanz zwischen FITA-Schützen (deren Bewegungsbild biomechanisch am sinnvollsten ist) und den manchmal oft gesehenen Stellungen nicht ganz erklären kann. Das Gelände kann es nicht unbedingt immer sein, denn man sieht recht lustige Stellungen auch bei trad. Schützen im flachen Gelände, quasi in "Schießsscheiben-Situation". Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: carpe noctem am November 23, 2010, 07:48:17 Wie schon sagtes im Gelände ist für mich ein sicherer Stand wichtig, erstmal egal wie.
Bei einer "Scheibensituation" versuche ich Füße 90° zur Scheibe und leicht vorgebeugt zu stehen. Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: roscho am November 23, 2010, 09:13:16 Im Gelände ist der Stand natürlich immer von den Gegebenheiten abhängig - ich schau schon immer den Fuss vollflächig aufzusetzen. Oft ist auch hinknien eine Alternative (siehe Avatar ;)). Zur besseren Stabilität versuch ich auch immer "tief" zu stehen.
Von der Hüfte an aufwärts versuch ich immer einen 90 Grad Winkel zum Ziel (gut sagen wir 82) durch Rumpfrotation zu bekommen. Weiter versuch ich immer das Formaster Starrrahmen Konzept umzusetzen um einen gleichmässigen Auszug zusammen zu bekommen. Anker etc. sind ja vom Gelände nicht betroffen. Wenn meine Mitschützen dann langsam unruhig werden und fragen ob noch was wird bin ich dann meistens auch soweit ;D Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: sailing arrow am November 23, 2010, 09:23:46 Wenns irgendwie geht zeigt die Linie der Fußspitzen aufs Ziel,
Gewichtsverteilung ca. 30% leicht nach vorn. An sonsten was das Gelände hergibt. Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: africanarcher am November 23, 2010, 14:49:04 Stand geschlossen, das heißt die Füße schulterbreit parallel im rechten Winkel zur Scheibe. Hüftknochen nach vorn schieben und in den Bauch atmen. Die Gewichtsverteilung auf den ganzen Fuß, so das sich „auch die Zehen in den Boden krallen“. Die Knie sind gesteckt, aber nicht durchgedrückt. Soweit auf dem ebenen Platz. Im Gelände so stellen, das die Knie nicht geknickt sind. Lieber breitbeiniger Stehen oder mit dem einen Bein z. B. in den Hang knien. Ggf. die Hüfte drehen, um noch stärker abknicken zu können.
Literatur Tipp: Total Archery Der Bogenschütze von innen!! Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: Whippet am November 23, 2010, 21:20:48 Ja, das ist wohl der biomechanisch am günstigste Stand.
Aber man sieht immer wieder Bilder, auf denen die Schützen entweder so stehen, als ob die Toilette zu weit weg sei, oder - noch eigenartiger - mit geschlossenen Beinen (Fuß an Fuß) und den Hintern herausgestreckt. Da stelle ich mir immer wieder die Frage, warum so ein Stand von irgendwelchen Leuten beigebracht wird. Er ist zum einen etwas extrem komisch aussehend, zum anderen stellt sich die Frage, wie solche Schützen jemals die Rumpfstabilität aufbringen wollen, die notwendig ist um den Pfeil sauber vom Shelf zu bringen. Vor allem: Warum meinen diese Schützen, dass so ein Stand sinnvoll sei ??? Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: mklist am November 23, 2010, 22:31:04 Stand, ä einer von meinem Verein hat das mal mit aus trainiert hab alles vergessen. Aber eines vergess ich nicht :mad:
die Sau hat mich beim schießen geschubst ob ich auch nen festen STand hab. egal einfach bequem STehen Anlegen Treffe fertig. Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: hoggar am November 23, 2010, 22:46:39 @ Whippet villt liegt des am Video vom Asbell . Das schaut auch so aus als ob die an Flatulenzien leiden. Aber Sie treffen .
Gruß hoggar Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: Duke am November 23, 2010, 23:53:03 da kann ich Alles was Africanarcher geschrieben hat nur unterstreichen! Und wie bei Allem im Leben ist der richtige Stand ein Ideal, dass man immer anstreben sollte (aber nicht immer erreichen kann - Geländeabhängig).
Nur ist sicher, dass bei der falschen Haltung und schlechtem Stand kein gutes Ergebnis drin ist. ;D Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: hoggar am November 24, 2010, 00:07:21 Oder dies hier:
Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: anto38 am November 24, 2010, 09:50:30 @Whippet.... mir wurde beigebracht im rechten Winkel zur "Scheibe", Füße schulterbreit ( also geschlossen ), gleichzeitig in den Rücken aufziehen und den Bogen leicht 30° neigen.... Möglichst aufrecht! Jedoch mit der Zeit!!!!!! Ich wurde kürzlich als "Extremstandschütze" bezeichnet! Ich strecke auch meinen Hintern raus und lehnen extrem über meinem Bogen! Soll wohl recht witzig aussehen ;D Das entwickelt sich mit der Zeit!? Mir fällt es aber auch nicht mehr auf, denn so fühle ich mich sicher und das ist es, worum es mir geht! Ohne sicheren Stand treff i nix. Dafür bin ich auch gerne bereit einwenig Zeit zu investieren ;)
Vielleicht könnten wir ja mal zusammen schießen und es live diskutieren... Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: africanarcher am November 24, 2010, 10:10:39 @hoggar
Die beiden Schützen, wohl aus dem Asbell-Lehr-Video, sind extreme Bogenjäger. Einige hatten es hier schon geschrieben, aber gerne nochmal: Hier geht es letztlich nur um die Verkleinerung der Körpersilhouette; Beim Deut / Combatschießen übrigens und die Verkleinerung der eigenen Trefferfläche. Die angesprochene erhöhte Körperspannung wird bei der z. B. in der Archery Academy und KiSik Lee gelehrten Methode ebenfalls erzeugt, aber ohne alle Nachteile der Kniebeugung. Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: Brandy am November 24, 2010, 11:14:46 Stand geschlossen, das heißt die Füße schulterbreit parallel im rechten Winkel zur Scheibe. Hüftknochen nach vorn schieben und in den Bauch atmen. Die Gewichtsverteilung auf den ganzen Fuß, so das sich „auch die Zehen in den Boden krallen“. Die Knie sind gesteckt, aber nicht durchgedrückt. Soweit auf dem ebenen Platz. Im Gelände so stellen, das die Knie nicht geknickt sind. Lieber breitbeiniger Stehen oder mit dem einen Bein z. B. in den Hang knien. Ggf. die Hüfte drehen, um noch stärker abknicken zu können. Literatur Tipp: Total Archery Der Bogenschütze von innen!! Jau, genau so. Das mag im Total Archery stehen (muss ich mir wohl doch mal irgendwann zulegen das Teil) - klingt aber ziemlich genau so wie ich stehe nachdem mich mein Tai-Chi-Meister-Bogenlehrer damals unterwiesen hat. Wir haben das Bogenschiessen vor allem mit dem Aspekt "sicherer Stand" praktiziert, ein stabiler Anker zum Boden, in der "Mitte" stehen (--> Gewichtsverteilung auf ganzem Fuss etc) - für einen guten Energiefluss ist es ausserdem nötig dass man die Knie nicht durchdrückt. Offene Gelenke, nichts ist durchgedrückt, weder Knie noch Ellenbogen. Trotzdem "gestreckt". Ich hab mir die Fotos von Ummerstadt angeschaut und wenn ich uns da so sehe - sieht teilweise so aus als hätten wir in die Hose gemacht oder sind kurz davor usn auf den Lokus zu setzen. Was man NICHT sieht sind diese fiesen Longlife-Bäume die meist so standen dass man sich etwas verkleinern musste um durchs Schussfenster zu schiessen. Kommt im Gelände also dann immer noch auf ein paar Zusatzfaktoren an. Als ich mal auf nem 5-10 m hohen Felsen der auf dem Gipfel eines Berges stand stehend geschossen habe (btw - ziemlich wooooaaaah vom Feeling) hab ich - wie ich dann auf Fotos gesehen habe - eher so gestanden wie diese Asbell Fotos hier, ich denke man verkleinert dann instinktiv seine Silhouette einfach weil man da so nackt oben auf dem Teil steht... Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: roscho am November 24, 2010, 11:25:09 @Brandy:
[/quote] Jau, genau so. Das mag im Total Archery stehen (muss ich mir wohl doch mal irgendwann zulegen das Teil) - klingt aber ziemlich genau so wie ich stehe nachdem mich mein Tai-Chi-Meister-Bogenlehrer damals unterwiesen hat. Wir haben das Bogenschiessen vor allem mit dem Aspekt "sicherer Stand" praktiziert, ein stabiler Anker zum Boden, in der "Mitte" stehen (--> Gewichtsverteilung auf ganzem Fuss etc) - für einen guten Energiefluss ist es ausserdem nötig dass man die Knie nicht durchdrückt. Offene Gelenke, nichts ist durchgedrückt, weder Knie noch Ellenbogen. Trotzdem "gestreckt". [/quote] das mit dem Tai Chi ist interessant - ich mach auch Tai Chi und QiGong und versuche immer die Prinzipien zu befolgen. Machst du das noch aktiv und arbeitest du noch dran ? Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: africanarcher am November 24, 2010, 11:56:57 Ich habe mit 9 Jahren mal mit Karate angefangen. Hier ist der Stand genauso wichtig. Wir haben fast 3 Monate nur die drei Grundstände geübt.
Das der Ideale Stand im Gelände nur schwierig bis gar nicht möglich ist, ist schon klar. Das ist es übrigens im Vollkontakt auch nicht. Trotzdem muss man unter guten Bedingungen den sicheren, biomechanischen Stand erlernen, um im Gelände das umsetzten zu können. Wir haben das mit instinktiven geübt und sehr gute Erfahrungen ( Aussage der trainierten Schützen ) gemacht. Der Unterschied im Schießstil zwischen FITA und Instinktiv ist übrigens marginal. Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: Brandy am November 24, 2010, 12:09:52 @Brandy: Zitat Jau, genau so. Das mag im Total Archery stehen (muss ich mir wohl doch mal irgendwann zulegen das Teil) - klingt aber ziemlich genau so wie ich stehe nachdem mich mein Tai-Chi-Meister-Bogenlehrer damals unterwiesen hat. Wir haben das Bogenschiessen vor allem mit dem Aspekt "sicherer Stand" praktiziert, ein stabiler Anker zum Boden, in der "Mitte" stehen (--> Gewichtsverteilung auf ganzem Fuss etc) - für einen guten Energiefluss ist es ausserdem nötig dass man die Knie nicht durchdrückt. Offene Gelenke, nichts ist durchgedrückt, weder Knie noch Ellenbogen. Trotzdem "gestreckt". das mit dem Tai Chi ist interessant - ich mach auch Tai Chi und QiGong und versuche immer die Prinzipien zu befolgen. Machst du das noch aktiv und arbeitest du noch dran ? Nein, ich mache das nicht aktiv und habe es auch noch nie direkt aktiv gemacht - finde die Ansätze aber sehr interessant und man kann sie auf ziemlich viel übertragen. Wir haben damals auch ein wenig Schwertkampf und Langstock gemacht, nicht aus "Kampfsport" Sicht sondern mit den gleichen Ansätzen. Also eher die Bewegungen und der Stand, Stabilität etc. Hab da jetzt nicht die richtigen Worte für auf Lager. Das Ausziehen des Bogens kann hier dann auch mit "innerer Kraft" erfolgen - sicherlich ist das dann eine Art Rückenspannung/Atemgeschichte, aber wenn man das richtig macht dann kann man auch mal nen 70lbs Bogen ziehen ohne sich anzustrengen. Ist aber sehr schwer. Und ich bin in den letzten 2 Jahren wieder etwas davon weg gekommen weil ich nicht ausreichend dran arbeite, schade eigentlich - das ist ne mächtige Sache. Wenn man seinen Stand gefunden hat, einen sicheren Ort aufgebaut hat und dann den Bogen mit der Welle die man von unten hoch gezogen hat auszieht hat der Schuss selbst eine wahnsinne Qualität. Das schlaucht aber ziemlich und es gelingt wie gesagt nicht oft wenn man es nicht trainiert. Ich glaube ich muss da mal wieder ansetzen. Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: africanarcher am November 24, 2010, 13:45:29 Warst Du in einem richtigen Dojo, oder hattest Du „Privat“ Unterricht.?
Ich kann keinen 70# Bogen ausziehen. Bei 65# ist bei mit Schluss! Ich denke der Stand ist eine physikalische Grundgröße, kein Mysterium! Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: Whippet am November 24, 2010, 13:58:22 Der Unterschied im Schießstil zwischen FITA und Instinktiv ist übrigens marginal. ...sollte er sein, aus biomechanischer Sicht. Aber aus irgendwelchen Gründen wird den Leuten manchmal so ein Krampf beigebracht...Natürlich muss man die Kürperhaltung, auch den Stand an das Gelände anpassen. Keine Frage. Aber wenn ich sehe, wie seltsam manche Schützen auch vor den Zielen in "Scheibensituation" stehen, frage ich mich manchmal echt, wer etwas daran hat, so einen Mist beizubringen. Zu mir kam mal ein Anfänger von uns, der sich folgenden Stand bei einem Händler hat aufschwatzen lassen: Füsse geschlossen, Oberkörper weit nach vorne (ein Windstoss hätte genügt...), a*** (Anm: autom. geändert) nach hinten, übles Hohlkreuz, Kopf nach hinten verrenkt (musste er, weil der Oberkörper so weit nach vorne gebeugt war). Er sagte, dieser Händler habe ihm das empfohlen, und der schießt ja so gut, also könne das so schlecht nicht sein... Ich habe lange gebraucht, um das aus ihm rauszuprügeln, und Residuen sind immer noch vorhanden. Viele Leute erkennen nicht, dass die Menschen mit so einem "Stand" nicht deswegen so gut schießen, weil sie so dastehen, sondern weil sie schon so lange schießen. Dass diese Schützen noch deutlich besser treffen würden, wenn sie biomechanisch regelrecht stehen würden, erkennt keiner. Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: Nock am November 24, 2010, 21:03:57 Kleine Zwischenfrage, aber auch zum Thema "Stand":
Wie macht ihr das denn im Gelände, wenn man aus der Hocke schießen muss, spannt ihr den Bogen im Stand und geht dann erst in die Hocke oder spannt ihr aus der Hocke heraus? Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: grubenreiner am November 24, 2010, 21:08:22 Ich such mir immer erstmal die richtige Position, Hocke, auf Knieen, etc. und gehe dann erst zm schießen über.
Titel: Re:der korrekte Stand Beitrag von: roscho am November 24, 2010, 21:15:27 Mach ich auch so - erst stabile Position, ausrichten und dann spannen
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