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Kaufberatung / Testberichte => Pfeilkauf, Beratung und Testberichte => Thema gestartet von: Steph am Oktober 05, 2013, 21:35:53



Titel: Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Steph am Oktober 05, 2013, 21:35:53
Hallo,

nachdem ich jetzt mit einigermaßen Konsistenz übe, wächst in mir der Wunsch meine wild zusammengewürfelte Pfeilsammlung mal mit etwas Struktur zu betrachten. Bisher habe ich passende Pfeile mehr oder weniger immer mit dem Bogen passend dazubekommen und eigene Denkleistung dabei weitgehend vermieden. Ich weiß in etwa meine Auszugslänge für beide Bögen (jeweils Recurve und Compound) und weiß auch so gaaaanz grob, dass man beim Pfeilkauf auf die Durchbiegung achten muss und die jeweils an die Bogenstärke anpassen muss. Mit meinen Compoundpfeilen bin ich wunschlos glücklich und werde einfach von denen noch ein paar mehr kaufen und gut is'. Die treffen ziemlich genau und stecken kerzengerade im Ziel. Easton Carbon Aftermath 400 (8.8 CPI) steht drauf. Der Bogen ist ein PSE Rally mit derzeit ca 40 lbs. Nur falls jemand was dazu sagen will. ;)

Recurves, die sich Pfeile wünschen, habe ich:
Bearpaw Hard Hunter mit 35 lbs
SamWha II TakeDown mit 20 lbs

Meine Auszugslänge ist ca 27".

Letzterer ist ein Leihbogen vom Verein, damit ich zuhause mal einen Bogen habe, um die Technik zu üben. Ich wollte mir aber dennoch einen Satz Pfeile dafür anschaffen, denn bisher habe ich nur welche, die auf ca 40 lbs passen.
Da ich viel draußen schieße und mir Haltbarkeit wichtig ist, würde ich gern ausschließlich Carbonpfeile benutzen. Einfach weil ich trotz ausreichend vorhandener Blödheit noch nie geschafft habe so einen kaputtzukriegen - und ihn im Frühjahr unversehrt wiederfinde, wenn ich ihn im Januar in eine Schneewehe schieße.

Welche Spinewerte sollte ich da auswählen?
Gibt es Befiederungen, die so richtig schön fetzig auffallend im Unterholz sind, den Pfeil aber trotzdem nicht ausbremsen? Ich stand mehr als einmal praktisch fast auf einem Pfeil drauf und hab ihn nicht gesehen... sowas für Sehbehinderte wäre also nicht schlecht.
Muss ich auf die Dicke achten?

Diese und weitere Fragen gehen mir gerade so durch den Kopf.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: fumanchu am Oktober 05, 2013, 22:15:01
Hallo Stephanie,

ich bin auch etwas verwirrt ;D

Für welchen Bogen suchst Du Pfeile, Recurve, oder?! 20lbs.@ 28", d.h. Du liegst knapp drunter...würde jetzt mal auf nen 1300er Spine tippen...
Lese nur heraus, dass Du mit 400er Pfeilen auf Deinem 40lbs. PSE zufrieden bist...hast Du schon mal nen Rohschaft geschossen??
Mir erscheint das viel zu steif, Dein unbefiederter Rohschaft dürfte bei ca. 20m sein Ziel sauber verfehlen?!



Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Michaelpfeil am Oktober 05, 2013, 22:29:41


Recurves, die sich Pfeile wünschen, habe ich:
Bearpaw Hard Hunter mit 35 lbs

Meine Auszugslänge ist ca 27".


Da ich viel draußen schieße und mir Haltbarkeit wichtig ist, würde ich gern ausschließlich Carbonpfeile benutzen.......

Welche Spinewerte sollte ich da auswählen?....
Gibt es Befiederungen, die so richtig schön fetzig auffallend im Unterholz sind ....
Muss ich auf die Dicke achten?


Hallo Steph,
du machst ungefähr 3 Threads auf einmal auf :) - ich versuche mal "abzuarbeiten" was ich nach dem Streichen deiner Fragen übrig gelassen habe.
Vorab: Die Frage wird kommen: Was für ein Zuggewicht hast du auf den Fingern ?
Bögen haben eben die Angabe, 35lbs@28" - wenn du weniger Auszug hast (27" wie du schreibst), dann hast du eben weniger lbs "auf den Fingern". - Was ich so gelesen haben scheint es so zu sein, daß ein Zoll so rund Pi mal Daumen 3 lbs hinzufügen oder wegnehmen vom Zuggewicht. Am besten wäre es für dich natürlich wenn du das messen lassen würdest (Bogenwaage) - aber in deiner Situtation (fern aller Zivilisation- oder so) hast du vielleicht nicht die Möglichkeit nicht dazu.
Aus diesem Grund gehe ich mal so von einer Zugstärke von 32 - 33 lbs aus - wobei ich denke, dass das ziemlich wurscht ist (meine persönliche Meinung).
Nur zum Schießen denke ich, daß du mit den Easton Predator 800 mit einer 80 grn Klebespitze inkl. Naturbefiederung ganz gut fahren könntest.

Farbe: Schrill, schrill, schrill - Rosa, Lemon, Hellblau - irgendetwas was gar nicht mittelalterlich oder nach schickem Bogenschießen aussieht - da hast du Chancen das wiederzufinden.

Hth

Gruß
Michael


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: elha am Oktober 05, 2013, 22:45:29
Bei der Frage nach Findepfeilen kenne ich möchtest gut aus ... ;-)

Neben der guten Sichtbarkeit im Unterholz ist für die Abspeicherung des Flugverhaltens in deinem Unterbewusstsein eine helle Farbe wichtig. Da gibt es meines Erachtens nur weiß (scheidet wie bei mir aus wegen Winteroutdoorschiessen) , Neongelb und Neongrün ( beides sehr gut sichtbar im Flug und auf den Zielen, aber machen uU ein wenig irre beim Suchen im Wald , gerade im Herbst ) sowie neonpink ...

Darauf bin ich , nach 4 Jahren Neongelb und Grün , gerade frisch hängengeblieben ... Extrem gut sichtbar ...


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: fritzundpaul am Oktober 05, 2013, 23:03:02
Also meine "Wiederfindgarantie" waren und sind immer noch die Puschels (auch bekannt als Tracers)!  :engel:
Ich kann den Pfeilflug dadurch sehr gut verfolgen und seh auch in etwa wo der Pfeil nach einem Fehlschuss eingeschlagen ist.
Je nach Umgebung und Jahreszeit sollte man natürlich eine entsprechend auffällige Farbe wählen.

Vielleicht so!


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Hotei am Oktober 05, 2013, 23:21:48
Meinen 35# Jagdrecurve schieße ich im Moment mit Pfeilen im 600er Spine und bin ganz zufrieden (auch mit dem Rohschaft). Allerdings gibt es da noch einige Variablen, die berücksichtigt werden sollten (Pfeillänge, Zuggewicht auf den Fingern, hat der Bogen ein Schussfenster etc.)
Für den SamWha würde ich auch Spinewerte 1000 aufwärts versuchen.

Wie fumanchu schon schrieb: Nur ein Rohschafttest führt dich zu verlässlichen Erkenntnissen. Eine von vielen Anleitungen im Netz findest du hier:
http://www.traditionelles-bogenschiessen.at/trad-bogenschiessen/technisches/pfeiltest-rohschafttest/index.html

Gruß
Andreas


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Michaelpfeil am Oktober 05, 2013, 23:23:10
Also meine "Wiederfindgarantie" waren und sind immer noch die Puschels (auch bekannt als Tracers)!  :engel:


Die Pfeile die hier gezeigt werden sind fast sämtlich unfertig - haben alle keine Puschel  ;D ;D ;D

Ich bin der absolute Puschelfan ! - Aber in häßlichem Neongelb !

Gruß
Puschelmichaelpfeil


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Atalon am Oktober 05, 2013, 23:39:30
Ich schiess mal "ins Blaue".
700er Carbon Express Predator II. 40gn Insert mit 60gn Spitze. Die 700er kommen ohne Insert meine ich -also 100gn long Spitzen.
Cartreuse (das ist Neongelb) Federn und entsprechende Tracer.

Ansonsten gibts im Pfeil-Prasentationsthread genug "Findepfeile" (z.B. von Ari oder Wolverine)


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Pham am Oktober 06, 2013, 07:24:09
Ja, ich sehe es wie Atalon, 700er Spine und wie auch schon oft gesagt Tracers, möglichst neongelb. die sind am besten sichtbar. Im Sommer weiße Befiederung, im Winter orange Befiederung ton in ton mit orangen Tracern.

P.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Fotax † am Oktober 06, 2013, 08:53:53
Die 700er Predator würd ich auch empfehlen wollen. Ein sehr guter und robuster Pfeil.
Als "Puschel" würde ich dir allerdings stark vom Tracer abraten. Die Dinger sind aus Flaumfedern, und beim geringsten Anflug von Feuchtigkeit sofort zusammengepappt. Danach kannst sie wegschmeisen. Beste Erfahrungen hab ich mit Rabbit Zonker Strips gemacht. Die sind aus Kaninchenfell, und deutlich haltbarer. Die verkraften auch Feuchtigkeit Problemlos. Anbringen mit Fletch Tape oder Cyanacrylat, und gut isses, Auch von der Farbauswahl bleiben keine Wünsche offen.
-->: http://www.ebay.de/sch/i.html?_trksid=p2050601.m570.l1313&_nkw=rabbit+zonker+strips&_sacat=0&_from=R40


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Steph am Oktober 06, 2013, 12:19:05
Oh die Zonker Strips gibt es ja auch in so richtig schön haarsträubend hässlichen Farben. Ideal also. Ja, denn Feuchtigkeit sollten sie schon vertragen, ich schieße doch meistens draußen bei jedem Wetter und für drinnen brauche ich eh keine Tracer. Ich denke ich werde die Hasenstreifen nehmen und dann sowas Furchtbares wie knallpink o.ä. auswählen.

Interessant, dass eure Empfehlungen von diesen Pauschaltabellen dann doch recht weit nach oben hin abweichen. Zeigt mal wieder, wieviel man solchen Angaben vertrauen kann. Eine Bogenwaage haben wir im Verein, das werde ich also nächste Woche dann nochmal ausmessen. Ich habe für den Bogen auch 40 und 45 lbs Wurfarme, das kann ich mir dann gleich mitnotieren.

Danke für die vielen Tipps!


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Pham am Oktober 06, 2013, 12:43:45
Die Rabbit Zonkers sind klasse, Du hast recht die Tracer sind eher Verbrauchsmaterial. Die anderen muß ich unbedingt demnächst beschaffen, sehen klasee aus auf den EBay-Bildern.

P.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Michaelpfeil am Oktober 06, 2013, 20:43:35
Die Rabbit Zonkers sind klasse, Du hast recht die Tracer sind eher Verbrauchsmaterial. Die anderen muß ich unbedingt demnächst beschaffen, sehen klasee aus auf den EBay-Bildern.


Bei den Pfeilen dürften die 700 Predator tatsächlich besser passen als die zunächst von mir gepolsterten 800er.
Beachte aber das Mindestpfeilgewicht deines Bogens - das ist gar nicht so einfach einzuhalten.
Richtig ist, dass die Tracers regenempfindlich sind.
AAAber:
Zum einen ist der Pfeilflug auch in "nass" erkennbar, zum anderen klebst du an deinen Pfeil einen Lederstreifen vom 1-2 mm Dicke - mich hat das wahnsinnig gestört und nach Zonlerausflug war ich zurück bei den Tracers.
Im übrigen sehe ich das schauerliche Pink viel schlechter als das schauerliche Neongelb :)

Gruß
Michael


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Fotax † am Oktober 06, 2013, 20:50:36
Der 1mm starke Fellstreifen behindert den Pfeilflug in keinster weise, und auf den FOC hat es auch keinen Einfluß. Selbst wenn man nur bei völliger Trockenheit schießt, ist die Lebensdauer der Zonker Strips deutlich länger.
Weitere Infos in der Suchfunktion unter Zonker Strips


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: roscho am Oktober 06, 2013, 21:03:04
Da kann ich Fotax nur zustimmen, die Zonkers sind den Feder Tracern deutlich überlegen, Unterschiede im Pfeilflug bei "normalen" Entfernungen konnte ich keine feststellen.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Steph am Oktober 06, 2013, 21:21:50
Hab jetzt in der Einkaufsliste:
12 Carbon Express Predator II 700 mit Naturfedern (4" Shield) und 80g Feldspitze (für den 35# Recurve)
12 Beman Flash Carbonpfeile 1000 mit Kunststofffedern und 80g Feldspitze (für den 20# Leihbogen)

je 1 Packung Rabbit Zonker Strips in neon-orange und neon-pink

Und dann fehlt noch ein 6er-Pack Pfeile für den Compound, ich denke ich versuch es mal mit 500 Spine. Die 400 "funktionieren" wirklich gut für mich, also probiere ich mal den nächsten Schritt weicher aus, um nicht allzu stark davon abzuweichen. Ich werde den Compound auch voraussichtlich bald ein paar Pfund stärker hochdrehen.

Kaufen werde ich erst, wenn ich die Bogenwaage im Verein in der Hand hatte.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Michaelpfeil am Oktober 06, 2013, 21:22:09
Das war nur meine ganz persönliche Meinung und Erfahrung - auch da räume ich gerne den Platz für die Leute die deutlich länger schießen als ich (lasse aber meine Tracers drauf).

Aber mit der Farbe bin ich eine uneinnehmbare Festung :)))))


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: roscho am Oktober 06, 2013, 21:26:40
Nur ein Tip: nimm keine Flash, die sind nur unidirektional und pilzen bei einem Bruch ganz fürchterlich (und gefährlich) auf ..

Im 1000er Spine Bereich gibt's bessere Alternativen .. Ob Easton Carbon One, Penthalon SL, Predator 2 1000, Cross X Ambition, Aurel Oryx etc ..



Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Fotax † am Oktober 06, 2013, 21:32:25
@ Michaelpfeil

Ist doch schön, daß wir alle Individualisten sind, und subjektiv empfinden.
Sonst hätten wir ja alle das gleiche Equipment und würden uniform durch die Gegend laufen :crazy:
Also lass deine Federpuschel drauf, und hab Gefallen daran :tu:


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: fumanchu am Oktober 06, 2013, 22:14:59
Interessant, dass eure Empfehlungen von diesen Pauschaltabellen dann doch recht weit nach oben hin abweichen. Zeigt mal wieder, wieviel man solchen Angaben vertrauen kann.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei Recurvebögen 1-2 Stufen weichere Pfeile nehmen sollte, und beim Compound eine Stufe steifer. Das hat zumindest der Rohschafttest ergeben...achja, ich nehme immer den Easton Shaft Selector


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Steph am Oktober 07, 2013, 07:30:27
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei Recurvebögen 1-2 Stufen weichere Pfeile nehmen sollte, und beim Compound eine Stufe steifer. Das hat zumindest der Rohschafttest ergeben...achja, ich nehme immer den Easton Shaft Selector

Interessant.
Mit dem Easton Shaft Selector komme ich für den Compound auf Spine 500 hinaus. Und dann eine Stufe steifer würde ja erklären wieso ich mit den 400 Pfeilen so gut klarkomme. Hast du eine Erklärung dafür? Ich habe sowieso irgendwie das subjektive Gefühl, dass der Compund irgendwie bei gleicher Stärke viel mehr Wums hat als der Recurve (wenn ich die 45# Wurfarme drauf habe). Die Pfeile stecken tiefer in der Scheibe und kommen auch viel schneller dort an.

Auch gut zu wissen mit den Flash-Pfeilen, dass die splittern. Ich hatte absichtlich eher die günstige Variante gewählt, da die ja für den Leihbogen sind und ich danach vermutlich nie wieder mit so wenig Pfund schießen werde. Da wollte ich nicht so viel investieren. Aber um die Ohren fliegen sollen mir die Dinger natürlich auch nicht.

Zu guter Letzt noch die Frage: wo bestellt man denn am besten und günstigsten Carbonpfeile? Ich hatte bisher nur bei Bogensportwelt geschaut. Die Shops hier in Finnland sind erstens sehr teuer und haben zweitens nur eine sehr schmale Auswahl. Zwei Modelle von Easton, zwei von GoldTip und das war's. Variation verwirrt offenbar nur unnötig.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Hiasl am Oktober 07, 2013, 09:54:45
Hallo Stephanie,

400er Spine auf einem 40#-Compound sind bei 27" Auszug ein bissl sehr steif. Selbst mit 30" Schaftlänge und 125g-Spitzen sagt mir die "Software for Archers" dass dieses Setup nicht so doll ist. Schießt Du den PSE Rally mit den Fingern oder mit Release?
Mit einem 500er-Shaft in 28" und einer 100er Spitze (+15g für's Insert) passt's für's Fingerschießen perfekt mit 45#, mit Release sollten 125er Spitzen drauf und evt. den Schaft 29" lang lassen. Wobei es beim schießen mit dem Release nicht soo schlimm ist, wenn die Pfeile etwas zu steif sind.

Zum Vergleich: Ich schieße auf meinem 60#-Compound 400er GoldTip XT-Hunter in 28,5" Länge bei ebensolchem Auszug mit Release und 125er Spitzen. 100er-Spitzen gehen allerdings auch gut.

Dass der Recurve viel mehr Wumms hat als ein Recurve mit gleichen Spitzen-Zuggewicht liegt daran, dass der Compound mehr Energie speichern kann. Schau Dir die Auszugsdiagramme an:

http://www.bowreports.com/index-/compound-bows/item/athens-excell.html?category_id=80
http://www.bowreports.com/index-/traditionalbowreports/item/black-widow-pch-x-td-recurve-bow.html?category_id=72

Beim Recurve oder Langbogen steigt die Zugkraft nahezu linear mit der Auszugslänge an, während beim Compound schon kurz nach der Standhöhe das Spitzenzuggewicht erreicht wird und bis kurz vor dem let-off auch nahezu konstant dort bleibt. Die Fläche unter der Kurve ist die gespeicherte Energie, und die ist beim Compound deutlich größer, was ja auch der Sinn der ganzen Übung ist ;)

GoldTip-Schäfte kannst Du gut bei Archery-Direct in HH bestellen:
http://www.archerydirect-shop.de/html/de/carbon-graphite-schaefte/gold-tip/

Grüße

Matthias


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Steph am Oktober 07, 2013, 20:28:39
Oh cool, Bogenwissenschaft!
Dazu werde ich sicher auch nochmal einen Thread anfangen.

Und... "Software for Archers"? Klingt toll, das will ich auch haben. Vielleicht reduzieren sich meine dämlichen Fragen dann ja auf ein erträgliches Maß.

Wenn man Länge, Gewicht und Spine schon beachtet hat, spielt DANN eigentlich die Dicke des Pfeils noch irgendeine Rolle?


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Atalon am Oktober 07, 2013, 20:51:19
Pkt. 1 Pfeilgewicht
Pkt. 2 Wohlgefühl. ....ich jedenfalls mag nicht mit Stricknadeln schießen  ;)

ach und....dumme Fragen gibt es nicht. Aber wer nicht fragt, bleibt dumm.  (sagt schon ein Kinderlied)


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Brandy am Oktober 07, 2013, 21:30:20
Bei BSW kannst Du Carbonschäfte bestellen - aber blos keine Fertigpfeile. Ich hatte den Fehler mal gemacht und dann nach dem ersten Mal schiessen neu befiedert und die Inserts neu eingeklebt. Das ist absolut Schrott gewesen was die da fabriziert haben. Bzgl Zubehör kaufen is das ok, die sind ja gut sortiert und die Preise passen auch. Da Du offenbar ne ganze Menge Pfeile brauchst kauf Dir doch ein Befiederungsgerät - vor allem wenn Du sowas wie den Bearpaw Kleber (is ein Sekundenkleber) nimmst geht das Bauen ruck zuck. Macht ja auch Spass. Insers vor dem einkleben leicht anschmirgeln und mit Aceton reinigen, dito die Schäfte innen.. Ich hab jetzt nicht alles gelesen, also sorry für den Fall dass ich etwas schreibe was schon längst geklärt ist :-)

Ich bestelle immer ganz gern bei Targetpanic, Onkel Tom etc - oder bei BP direkt. Kommt drauf an was ich brauche. Wie das mit ner Lieferung nach Finnland ausschaut weiss ich jetzt nicht, aber das lässt sich sicher flott per Mail klären.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Steph am Oktober 07, 2013, 21:55:47
Ohgottogott, selber bauen?  ???

Ich seh schon, da kommt eine Flut an Fragen auf euch zu... bisher habe ich höchstens mal mit nem Heißkleber bei unseren Mittelalterpfeilen die Spitzen wieder angeklebt oder mit Sekundenkleber eine Kunststofffeder wieder angeklebt. Aber da müsste ich ja dann über die Befiederung, die Nocken, die Spitzen usw nachdenken... Zuhilf! :D


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Brandy am Oktober 07, 2013, 22:02:58
Ach des Zusammenkleistern von ein paar Carbonpfeilen ist echt kein Ding. Brauchst wie gesagt ein Befiederungsgerät und Kleber. Und mal ne halbe Stunde um hier bissl in den Pfeilbau-Unterforen zu stöbern.
Grundlegend ist nur wichtig dass Du die Inserts gescheit einklebst (nachlesen hier) - die Federn ankleben ist Pipifax, die Nocke wird eingesteckt.

Federfarben musst eh aussuchen, auch bei Kaufpfeilen. Gedanken über Spitzen und Nocken musst Dir eh machen.

Man macht idR die Leitfeder in einer anderen Farbe, es hat sich aber heraus gestellt dass man den Pfeilflug nur schlecht beurteilen kann wenn die Federn unterschiedlich gefärbt sind - schaut oft aus als würd der Pfeil trudeln - dabei dreht er sich nur. Ich z.B mach dann z.B 2 Federn "barred" und dann in der gleichen Farbe lediglich "nicht barred" sondern einfarbig die Leitfeder. Bestellst den Krempel (Pro Pfeil in der Summe 3 Federchen - bei Deinen Zugstärken z.B 4'' shield oder was Dir halt gefällt) - legst nen Schaft ins Befiederungsgerät, bappst der Reihe nach 3 Federn dran, dann die Insertgeschichte und fertig.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Hiasl am Oktober 08, 2013, 07:12:24
Ohgottogott, selber bauen?  ???
Gemach! Wie Brandy schon bemerkte, ist das Zusammenbappen von Carbon- oder Alu-Pfeilen wirklich kein Ding. Wenn Du Kurly Vanes (schieß' ich auf dem Compound) oder Spin-Wings o.ä. verwenden willst, brauchst Du noch nichtmal ein Befiederungsgerät. Da bappst Du Dir vorher Wraps mit Markierungen ans Schaftende, z.B. von http://www.custommadewraps.com/?tld=de, in schön grellen Neon-Farben z.B..

Wichig ist, wie schon gesagt, das Aufrauhen und Entfetten der Inserts vor dem Einkleben.

Noch ein wichtiger Aspekt: Du wohnst, wie ich aus Deinen Posts herauslas, weit abgelegen in der finnischen Prairie. Also wäre es doch sinnvoll, in Sachen Pfeilbau autark zu sein. Oder willst Du wegen jeder abgefaulten oder weggeschossenen Feder den Pfeil zum Händler schicken?

Als nächstes käme dann Sehnen selber klöppeln in Betracht ;)

Die Dicke der Pfeile spielt eigentlich nur bei den Fitanesen eine größere Rolle. Die schießen auf die langen 70m und 90m-Distanzen ultradünne Stricknadeln, damit ihnen die Pfeile in der Luft nicht verhungern, und in der Halle auf 18m werden extradicke Besenstiele geschossen, die schön große Löcher in die bunten Ringe stanzen.

Die "Software for Archers" von Pinwheel (http://www.pinwheelsoftware.com/) ist sowas ähnliches wie der Stu Miller Spine-Calculator, nur halt eben hauptsächlich für Compounds.

Grüße

Matthias


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: roscho am Oktober 08, 2013, 08:33:53
Den Stu Miller Rechner wollte ich auch gerade ins Spiel bringen @Hiasl: genau richtig  :tw:


Gerade in der Taiga/Tundra/Pampa/Prärie ist es wichtig zumindest Verbrauchsmaterial = Pfeile selbst bauen zu können. Sehnenbau ist nicht so wichtig, bestell dir einfach für deinen Bogen 2 Stück (am besten von Stringwistler), die halten und halten und halten ..

Zum Thema Pfeilbau wurde schon fast alles gesagt, wenn du deine Auszugslänge kennst bestell dir die Schäfte am besten gleich abgelängt, ansonsten solltest du dir noch einen Dremel oder ein Kappgerät  zum selber abschneiden besorgen.

Und noch ein Tipp am Rande: Versuch deine Fragen wenn möglich einzeln zu stellen z.B.

Pfeilvorschläge für meinen xx lbs yy Marke Bogen

Kleine Anleitung zum Carbonpfeilbau gesucht

Viele Fragen pro Thread  = Viele Antworten = (etwas) unübersichtlich  ;)

monet terveisiä  :tw:



Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Steph am Oktober 08, 2013, 08:47:51
Ich erinner mich nur mit Kopfschmerzen daran, dass ich mal Spitzen für unsere mittelalterlichen Holzpfeile nachbestellen wollte und bin schon am Durchmesser gescheitert. Da stand dann nicht etwa "5mm" o.ä., sondern so ganz wirre Werte wie 16/77 (ist jetzt ausgedacht, aber das Format sah etwa so aus. Und da hab ich dann leichte Panikanflüge bekommen. Mir ist auch eine (!) Nocke mal kaputtgegangen, wollte welche nachbestellen und die schiere Auswahl hat mich dann wieder vertrieben. Ist halt blöd hier am A... der Welt, wenn ich was bestelle, warte ich ne Woche darauf, zahle horrende Versandgebühren und stelle dann fest, ich hab irgendeinen Wert vergessen zu beachten.

Da ich ja aber sowieso erst am Wochenende Pfeile bestellen wollte, wenn ich die Bogenwaage im Verein benutzt habe, kann ich mir die Zeit auch statt dessen mal mit ein wenig Recherche vertrödeln.
Unser Stapel an kaputten Pfeilen (also wo Spitze/Nocke/Feder fehlt) wächst jedenfalls, da würde sich sowieso mal eine Reparatur lohnen.

Toll, da habt ihr was angerichtet. Mein Schreibtisch wird zur Pfeilwerkstatt.  ;D


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Brandy am Oktober 08, 2013, 09:17:06
Zitat
Mir ist auch eine (!) Nocke mal kaputtgegangen, wollte welche nachbestellen und die schiere Auswahl hat mich dann wieder vertrieben.

Naja, gerade dann ist es doch von Vorteil wenn Du das nötigste an Kleinkram und Ersatzteilen da hast. Ich hab das zu Beginn auch nicht geblickt mit diesen bescheuerten Zoll-Maßen.

Aber wenn Du Dir dann was bestellst - bei Carbonpfeilen sehr einfach, also "Insert passend für Predator 2 700" und "Predator 2 700 Nocke" oder so auswählen und fertig.

Wichtig ist dann dass Du bei 12 Schöften nicht einfach nur 12 Nocken (sind idR standardmässig eh dabei) bestellst sondern noch ein paar als Ersatz. Dito Federn und Spitzen. Also z.B 20 Nocken, 20 Spitzen etc. Vielleicht auch noch ein paar Inserst. Das reicht dann ne Weile. Wenn Du ne Spitze zerschiesst oder ne Nocke verlierst (passiert halt) dann hast welche auf Lager.

Bei den Grössen ist das einfach:

- wenn man mal exotische Grössen ausklammert hat es bei Holz 5/16 (die dünne Variante) und 11/32 (die dicke, für die meisten die "normale" Variante". Rechne das halt mit nem Online Rechner auf mm um ("zoll cm rechner" googeln - kannst eh oft mal brauchen da beim Bogen immer alls in Zoll angegeben ist) und mess Deine Mittelalterpfeile - findest dann schon raus ob es "die dicken" oder "die dünnen" Schäfte sind - was anderes wird es in der Regel nicht sein ausser die Pfeile sind tatsächlich von Hand aus irgend nem Stock raus geschnitzt, aber das hättest Du am Preis gemerkt.

- bei Carbon is es komplizierter, da blicke ich auch oft nicht durch. Da aber bei Inserts, Nocks etc immer angegeben ist für welchen Schaft die sind is es wiederum easy - NUR die kommen in Betracht. Also mal so grundlegend.

Den Federn is es grad wurscht wie dick der Schaft ist.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: roscho am Oktober 08, 2013, 09:28:01
Grundsätzlich sind alle diese Werte in Zoll Werten angegeben (die Amis haben ja auf metrisch umgestellt - geben aber immer noch alles in Zollbrüchen an) ..da ist am Anfang wirklich verwirrend, gibt sich aber schnell ..

Bei Carbonschäften findest du die passenden Angaben auf den Seiten des Herstellers, unter Accessories/Components die passenden Zubehörteile .. und die Maße dazu ..

Nur mal so ein Beispiel: http://www.carbonexpressarrows.com/archery/hunting-arrows/predator-ii


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Atalon am Oktober 08, 2013, 12:33:42
Ich habe eben mal eine kurze Zusammenfassung geschrieben. So zu sagen, als Hilfestellung für den Pfeilbau.
Vielleicht hilft es dir ja weiter?

http://alt.archers-campfire.rocks/index-topic=5769.0 (http://alt.archers-campfire.rocks/index-topic=5769.0)


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Ari am Oktober 08, 2013, 12:34:00
Ich klink mich mal mit ein ;D

@Steph:
Wenn du dann deine Bestellung zusammen hast, ist es bestimmt auch hilfreich gleich noch an einen Messpfeil zu denken.
(z. Bspl. von Easton etc., der kosten so zwischen 7 und 9 Euronen)
Spätestens wenn du mit Holzpfeilen anfängst (die Schäfte werden da i.d. Regel in voller Länge geliefert und lassen sich
problemlos mit der Säge kürzen) ist es damit einfach immer die gleiche Länge zu ermitteln.
Zur Feststellung der eigenen Auszugslänge kann man ihn ebenfalls nehmen.


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Fotax † am Oktober 08, 2013, 17:37:52
und wenn man sich vernünftig in die Materie einlesen möchte, bitte das große Pfeilebuch nicht vergessen

http://www.bogensportverlag.com/buecher/das-grosse-pfeilebuch/index-


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Steph am Oktober 08, 2013, 20:06:49
Ach du Schande, auf der Verlagswebseite könnte ich ja gleich den ganzen Laden leerkaufen.  :pfeif:

Also gut, ihr habt es so gewollt, meine Einkaufsliste besteht jetzt aus drei Sätzen Schäften (für je den Compound, 35lbs Recurve und den 20 lbs), einem Befiederungsgerät, einem Messschaft, einem Berg Federn, Inserts und Spitzen, Klebe, Fletch Tape, Rabbit Zonker Strips und ich weiß jetzt sogar die jeweiligen Durchmesser meiner Pfeile, so dass ich nun auch Spitzen für die Mittelalterpfeile dabei habe.

Ich muss sagen, die Bögen waren bisher das Preisgünstigste am Sport. :D


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Ari am Oktober 08, 2013, 20:10:03
 :tw: :tw: :tw:


Titel: Re:Pfeile - bin erfolgreich verwirrt
Beitrag von: Steff am Februar 09, 2014, 22:29:29
NA siehste..... Da hat sich die Beratung unserer Mädels und Jungs doch echt gelohnt. Jetzt bist Du um einiges weiter gekommen, als viele andere, die sich die Pfeile immer noch vom Trainer zusammen kleben lassen. (Ich hab so einen Fall in der Nachbarschaft. Schießt seit über 15 Jahren und läßt sich die Carbons immer noch vom Trainer bauen, in Ermangelung eigenen Wissensdurstes, sowas mal vielleicht selber anzugehen).
Viel Spaß mit den neuen Steckerln