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Kaufberatung / Testberichte => Pfeilkauf, Beratung und Testberichte => Thema gestartet von: Eddie86 am Oktober 09, 2013, 16:53:40



Titel: Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Eddie86 am Oktober 09, 2013, 16:53:40
Hallo an die Pfeilphysiker hier,

also die Frage die ich schon lange mit mir rumschleppe muss ich nun endlich mal los werden.

Man nehme 2 fertige Pfeile...
-Gleicher Durchmesser
-Gleiche Länge
-Gleiche Befiederung
-Gleiches Insert + Spitze

und zu guter Letzt ändere ich am Bogen nichts.

So, wenn nun ein Pfeil 7,1 gpp und der andere 8,9gpp (angenommene Werte) aufweist, woran merke ich einen Unterschied???

Als Laie würde ich behaupten, dass ich da nichts kenne, ausser dass der schwerere bissl früher herunterfällt, aber rechts/links Abweichung etc kann ich mir nicht vorstellen.

Aber nun kommt Ihr.

Grüße
Eddie86


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Grizzly am Oktober 09, 2013, 16:58:52
Gleiches Material ? Gleicher Spine ?

Du bist dran  ;D


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Atalon am Oktober 09, 2013, 17:00:08
Wollt ich auch grad schreiben.... Grizzly war schneller  ;D

Gleiches Insert + gleiche Spitze bei unterschiedlichem Schaftgewicht ändert nach meinem Wissen bereits den Spine  ;)


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Eddie86 am Oktober 09, 2013, 17:05:54
Spine bliebe natürlich gleich. Nur ich liebäugle mit einem schweren Pfeil des selben Herstellers


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: stöckchenschubser am Oktober 09, 2013, 18:02:59
Fällt früher runter, mehr nicht.
Die Veränderung im Gewicht verteilt sich auf die ganze Länge, so das der Spine
nicht beeinflusst wird. Wir reden hier immerhin von weniger als 3 Gramm.


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Brandy am Oktober 09, 2013, 18:25:48
Deswegen ist wichtig holzschäfte schön sauber auszuwiegen. Bissl Spinedifferenz ist wohl weniger tragisch als unterschiedliches Gewicht.
Generell ändert sich mit schwereren Pfeilen u u schon noch etwas mehr. Abschussgeräusch und je nach Bogen halt generell das Schussverhalten. Schneller Bogen mit leichten Pfeil - schneller flacher Schuss. Ein anderer Bogen erreicht vielleicht erst mit schweren Pfeilen seine optimale Leistung.

Ham wir gemerkt beim Cloudschiessen: mein Kiowa mit Sau leichten Pfeilen ging zwar ab wie sau, der Pfeil wurde aber irgendwann ausgebremst und kam dann steil runter.


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: rook am Oktober 09, 2013, 18:30:40
Ich persönlich rate immer zu einem eher schwereren Pfeil.
man bekommt einfach deutlich mehr Schussruhe und Kontrolle des ganzen Systems.
Die Parabel ist nachvollziehbarer und die Ablenkung durch Wind oder kleine Zweige/Laub wird deutlich weniger.
Und der Sound beim Einschlag,- unbezahlbar:)

Gruß,



Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Ari am Oktober 09, 2013, 20:09:33
Und der Sound beim Einschlag,- unbezahlbar

 :tu: :tu: :tu:


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: carpe noctem am Oktober 09, 2013, 22:01:56
Das wackeln des Zieles beim Einschlag nicht zu vergessen


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: nordstern am Oktober 10, 2013, 08:12:57
Spine bliebe natürlich gleich. Nur ich liebäugle mit einem schweren Pfeil des selben Herstellers

Dann muss es aber ein anderer Pfeil sein, auch wenn er vom selben Hersteller ist.
Der dynamische Spine wird sich ändern, weil z.B. bei Carbon anders gewickelt wird, andere Materialien verwendet werden.

Die Ansicht, dass ein schwererer Pfeil nur etwas früher herunter kommt, teile ich nicht.
Wenn das zusätzliche Gewicht vom Pfeilschaft kommt, verändert sich der FOC-Wert, Schwerpunkt ist mehr zur Mitte.

Ein CE Predator verhält sich ganz anders als ein CE Heritage.

Hängt natürlich letztendlich immer vom Gesamtsystem ab.


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Korkenzieher am Oktober 10, 2013, 08:39:58
Ich persönlich rate immer zu einem eher schwereren Pfeil.
man bekommt einfach deutlich mehr Schussruhe und Kontrolle des ganzen Systems.
Die Parabel ist nachvollziehbarer und die Ablenkung durch Wind oder kleine Zweige/Laub wird deutlich weniger.
Und der Sound beim Einschlag,- unbezahlbar:)

Gruß,


Das kann man so und so sehen: eine "gestreckte" Parabel durch leichte Pfeile bedeutet oft auch einfache durch kleine Schussfenster gerade durchzuschießen, ohne dass der Pfeil überhaupt was berührt. Ich mache mir z.B. mit meinem  Kiowa bei Entfernungen bis 25m überhaupt keine Gedanken um die Flugbahn. Außerdem kann man meine Pfeile wenigstens wieder herausziehen, gell Ari ;)
Gruß
Markus


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Sev11 am Oktober 10, 2013, 09:15:07
Beim Lang-/Flachbogen würde ich generell zum schwereren Pfeil tendieren. Das gibt dem Schuss mehr Ruhe und der Pfeil fliegt "stabiler", mit helicaler Befiederung und passendem Spine hat man so chirurgische Präzisionswerkzeuge (aber Achtung: Danach liegts nur noch am Schützen  ;D). Außerdem ist das auch besser für die Bogenenden und den Bogen generell... Nachteil: Die deutlich erweiterte Parabel und damit deutlich höhere Schwierigkeit bei Zielen >50m.
Ein Recurvebogen wirft meiner Erfahrung nach durch seine Bauweise präzisier, da kann man auch gerne leichtere Pfeile schießen (das schadet diesen Bögen auch weniger) - "passt" hier auch irgendwie eher als beim Lang- oder Flachbogen.

Und der Sound beim Einschlag,- unbezahlbar
Und das ist immer noch eines der Hauptargumente (auch für 11/32er Holzpfeile)  :tu: :tu:



Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Chilly am Oktober 10, 2013, 10:31:11
Hallo Eddie86, mein Senf zu Thema (das dürfte ziemlich genau das sein, was du meinst):

Ich schieße auf meinem Bogen (bzw. meinen Bögen) verschiedene GoldTip 500er Carbonpfeile gleicher "Bauart":
Schaftlänge 29", Acculite-Insert, 100er Combo Schraubspitze, 3x4" Shield, Easton 3D-Nock.
Der große Vorteil: aufgrund des gleichen Durchmessers (5/16) kann ich die Inserts, Spitzen, Nocken bei allen drei Schäften verwenden (einfache "Lagerhaltung")!

- GT Traditional Hunter, 8,6 gpi, FOC 9,3
- GT Expedition Hunter,  7,4 gpi, FOC 12,3
- GT Velocity Hunter,      6,3 gpi, FOC 13,3

Zum Verhalten der Pfeile:

- Beim Rohschafttest auf 18m gibt es kaum Unterschiede
- Alle fliegen gut auf Parcours-Entfernungen
- Die Velocity Hunter sind etwas nervöser, verlangen sauberes Lösen, sind aber schön "giftig", eindeutig mein Favorit!
- Die Velocity sind vor allem auf kurze Entfernungen ziemlich nervös, da ist volle Konzentration gefragt!
- Am Parcour kann ich bis ca. 40m Velocity- und Expedition-Hunter gemischt schießen, kaum ein Unterschied
- Auf etwa 50m (weiter schieß ich kaum) sinken die Traditional Hunter merklich mehr ab als die Expedition und die mehr als die Velocity
- Die Trad Hunter fühlen sich beim Schuß "satter" an, das hat schon was...

Hinsichtlich Stabilität gibts auch wenig Unterschiede, meinen Satz der leichten Velocity schieß ich jetzt über ein Jahr.
Das Setup passt auf zwei meiner Revurves (der mit etwas mehr Zuggewicht ist nicht so weit auf Mitte geschnitten, die Anlage hab ich genau angepasst) und mit geringen Abstrichen auch auf den Langbogen.
Mit dem Langbogen bevorzuge ich die Trad Hunter, wegen des besseren "Schussgefühls". Holzpfeile schieß ich übrigens nur auf den reinen Holzbögen ohne Glas (Holzbogen - Holzpfeil, Plastikbogen- Plastikpfeil ;))

Chilly



Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Paddy am Oktober 10, 2013, 11:51:24
Abgesehen von der Tatsache, dass man wohl keine zwei identischen Pfeile mit unterschiedlichem Gewicht hat, liegt Nordstern mit seiner Auffassung sicher richtig: FOC und dynamischer Spine ändern sich.
Ist aber alles kaum erkennbar auf kurze Distanzen und selbst auf lange Distanzen wenig relevant. Nachzulesen beispielhaft bei Bogensport Reinland:
"Ein Unterschied von +0,2g (3grain) wird bei einem Pfeil, der aus einem Bogen mit einer Endhaltekraft von ca 187N verschossen wird, einen Höhenunterschied im Treffbild auf 70m von -3,4cm bewirken.
Die seitliche Abweichung (der Pfeil reagiert weicher) wird 3,5cm betragen. Das heißt, der Pfeil wird gegenüber dem nominellen Pfeil, der selbstverständlich das Kreuzchen ausgestanzt hat, rechts unten in der Zehn stecken." (Christian Nentwig)

Abweichung bei höheren Differenzen entsprechend höher.


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Eddie86 am Oktober 10, 2013, 14:24:04
Dann sag ichs mal so. Ich schoss bisher den GT Warrior, möchte aber optisch und auch vom Gewicht her den Trad. Hunter.
Ich hab aber solange Zeit und Geld investiert, bis ich einen Pfeil gefunden habe, der fliegt, dass ich das nicht nochmal durchmachen möchte.

Für meinen Geschmack wurden mir die Warrior zu leicht, mit 30" und 85gn Spitze. Trefferbild und Flug war aber ganz passabel.

Deshalb dachte ich an den schwereren Bruder. Und Holzoptik im Bogenköcher hat bestimmt auch was.

Gruß
Eddie


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: stöckchenschubser am Oktober 10, 2013, 15:11:43
Die Erfahrung jedenfalls hat gezeigt, dass nur die wenigsten Schützen die Effekte des superleichten
Pfeils gegenüber einem gemütlicheren Setup mit mehr Gewicht zu ihrem Vorteil nutzen können.

Was mich persönlich immer wundert, ist die viele Arbeit und das ganze Geld was verbraucht wird
bis endlich der richtige richtig Pfeil fliegt.
Macht ihr so lange rum bis ihr auf 18 Meter 9 von 10 im Gold habt oder wie muss ich das verstehen?

Das ist jetzt eine ernst gemeinte Frage, denn das kenne ich so wie beschrieben nicht wirklich.


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: Sev11 am Oktober 10, 2013, 15:53:52
@Stöckchenschubser:
Wenn ich mir einen neuen Bogen geleistet habe bestimme ich online über den Spinewertrechner den theoretischen Spine meiner Pfeile.
Dann kaufe ich vier Schäfte, bei vorgeschlagenen 50# also 45#/2x50#/55# inkl. zwei oder drei unterschiedlich schwerer Spitzen. Ein 50er wird dann befiedert.
Dann wird auf stets wechselnden Entfernungen (zwischen 10 und 20 Metern) geschossen was das Zeug hält, immer im Vergleich zum befiederten 50er.
Der Rohschaft, der auf allen Entfernungen immer in der Nähe des gefiederten Schaftes ist, ist der Sieger, wird dann noch mal mit unterschiedlichen Spitzen getestet und bekommt dann zur Belohnung Federn und ganz viele Geschwister  :tu:.
Nockpunkt setzte ich im selben Zug.
Also soooo aufwändig ist das gar nicht und man hat im Endeffekt maximal drei Schäfte die ins Lager wandern. Dafür aber Pfeile die auch bei Regen fliegen und generell gar nicht mehr schaukeln oder wedeln (es sei denn man macht als Schütze einen Fehler).


Titel: Re:Verständlichkeitsfrage
Beitrag von: rook am Oktober 10, 2013, 16:44:46
Ich mache es ähnlich wie Sev11.
Nur im Gegensatz dazu befinde ich mich leider in einer ständigen Experimentierphase.
Das führt dazu das ich hier mindestens 70 Rohschäfte mit allen erdenklichen inserts/Spitzen und hastenichtgesehen herumliegen.
Also wirklich genügend Potential um sich zu beschäftigen.
Man hat man dann immer den "optimalen" Pfeil, -aaaaaber...Den kann man ja noch optimaler machen gelle?
Somit habe ich immer eine neue Pfeilbaustelle und Langeweile kehrt nicht ein ;)