Titel: Mentales Ankerproblem Beitrag von: Aybara am April 03, 2014, 21:59:53 Hallo zusammen,
ich stecke momentan in einem Formtief. Das schlimme ist aber ich weiss recht genau woran es liegt nur kriege ich es nicht korrigiert. Ohne Pfeil und mit und ohne Foremaster habe ich einen für mich sehr guten Ankerpunkt mit der Spitze des Mittelfingers/Zeigefingers im Mundwinkel. Der Bogen ist nicht zu stark sprich ich kann diese Position ohne Probleme bis zum Ablass halten. Kommt aber ein Pfeil auf die Sehne...ich kann es nicht anders beschreiben...blockiere ich mental und ich komme nicht richtig in den Ankerpunkt. Ich habe mir schon angewöhnt vor jedem Pfeilschuss den Bogen einmal leer auszuziehen und die Form einzunehmen (ohne zu schiessen versteht sich, ist ja kein Slick Stick ;)) aber wirklich gebracht hat das auch nichts. Hat das schon mal jemand erlebt?? ??? :bash: LG Aybara Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Fidi Tunka am April 03, 2014, 22:02:59 target panic?
Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Grizzly am April 03, 2014, 22:05:21 Kenn ich.....
Entfernung runter, leere Scheibe. Pawlows Hund lässt grüssen. Du musst den Kreislauf durchbrechen. Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Fidi Tunka am April 03, 2014, 22:09:19 http://www.traditionelles-bogenschiessen.at/trad-bogenschiessen/mentales/target-panic-2/index.html ;)
Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Aybara am April 03, 2014, 22:30:59 Ich danke Euch beiden für die Antwort. Nachdem ich den Artikel gerade gelesen habe und mich zu 90% wiedergefunden habe, haben die nächsten Tage wohl etwas mehr Struktur bekommen - ich werde berichten.
90% übrigens weil ich es sogar hinbekomme zu halten und trotzdem nicht richtig in den Ankerpunkt komme, obwohl ich also eigentlich alle Zeit hätte und den Impuls des vorzeitigen Lösens unterbinden kann. Danke und LG Aybara Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Grizzly am April 04, 2014, 07:52:20 Bei mir hat letztes Jahr eine Auszughilfe geholfen.
Such mal danach: Predator Klicker "Crick-it" Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: roscho am April 04, 2014, 08:21:20 Und noch ein Buchtipp E. Höhn: Der befreite Schuss
http://www.bogenschiessen.de/bogenschiessen/de/verlag/buecher/schiesstechnik/befreiter-schuss.php Anstelle von dem Klicker (der übrigens auch sehr gut ist) kannst du dir auch mit "bordeigenen" Hilfsmitteln wie der Befiederung helfen. Die Masters of the Barebow v4 ist da voll mit guten Tipps von Jay Kidwell und Joel Turner Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: mK am April 04, 2014, 09:48:33 Ich kenne das Problem auch nur zu gut. Interessanterweise habe ich das Problem nur auf dem Parcours bzw. bei 3D-Zielen. Auf die Scheibe oder daheim auf den Würfel manifestiert sich das nur äußerst selten.
Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: schaumolweiss am April 05, 2014, 16:58:39 Vielleicht hilft "Ankern mit überziehen"
http://www.traditionelles-bogenschiessen.at/videos/release-mit-ueberziehen/index- Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Pacco am April 11, 2014, 13:17:37 Ich kämpfe auch schon lange mit dem selben Problem. Ich warne davor kompromisse zu schließen. Ich habe angefangen einen Punkt neben dem eigentlichen Ziel zu viesieren und dann ankernd zum Ziel zu wandern. Das mit dem Ankern geht dabei wunderbar, nur das Treffen nicht mehr :( . Also keine Kompromisse sonst machst du dir nur noch mehr Baustellen auf!
Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Chris_Cross am April 11, 2014, 14:26:05 Du brauchst die Kontrolle über den schuss, nicht er über dich! Ankere normal mediteran , wenn du dir sagst jetzt, dann drück einfach den unter dem Pfeil liegenden Mittelfinger wie bei einem Gewehrabzug nach hinten in den Mundwinkel........der Pfeil wird losgehen! Probier es! Dadurch musst du auch automatisch voll im Anker sein, es sei denn dein AP ist hinter den Ohren. ;D
Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Karl am April 11, 2014, 14:47:22 @Chris_Cross da du dann aber eine bewuste Bewegung mit der Zughand machst, kann dir das das saubere, lockere Lösen versauen. Diese Methode würd ich daher nicht uneingeschänkt empfehlen.
Technikübung auf kurze Entfernung ohne Auflage oder mit geschlossenen Augen bis der Ablauf wieder sitzt finde ich da besser. Gruß Karl Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Waldläufer am April 11, 2014, 14:59:13 Mein Großer hat das gleiche Problem, wenn der einen Pfeil auf der Sehne hat und zieht glaubt man die Sehne brennt. Blind und auf kurze Distanzen klappt es. Werden die Distanzen länger geht das Ganze wieder von vorne los. Stellt man die Technik um, so dass er sich auf die neue Technik konzentrieren muss klapp´s, hat er sich daran gewöhnt s. vorne. Das ganze ist langwierig und nervig vor allem wegen der zahllosen Trainer im Umfeld, die ganz genau wissen wie man es beseitigt und dies steht´s und ständig ungefragt kund tun. Ich hoffe du bekommst das Problem in den Griff, vielleicht hilft es von Kopf her, sich nur auf einen sauberen Schußablauf zu konzentrieren und das Treffen wollen ganz aus den eigenen Wünschen heraus zu halten.
Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Norbert Schliebener am April 11, 2014, 15:48:32 Jenau...................welche ERNSTEN Konsequenzen hat ein Fehlschuß ???????
Keine, also ziehen und weg mit dem Pfeil. Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Aybara am April 11, 2014, 18:35:23 Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für Eure Antworten und Tips. Ich bin schon mal froh dass ich damit nicht ganz allein bin - ist das jetzt egoistisch? ;) Aber im Ernst - leider fehlt mir gerade die Möglichkeit für Blindschüsse, davon würde ich mir auch viel versprechen. Ich versuche es momentan mit der Holzhammer Methode und ich versuche mich zum festen Anker zu zwingen...ich habe auch das Gefühl dass ich dadurch immer näher ran komme - bis zum nächsten Tag. Und vor allem, wie bereits geschrieben, dadurch verliere ich den kontrollierten aber ruhigen Schussablauf. Ich glaube was ich brauche wären 1-2 Privattrainingsstunden (oder auch mehr...) Kennt Ihr jemanden, der das im Raum Düsseldorf/Neuss/Köln macht? LG Aybara Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Aybara am April 16, 2014, 09:56:31 Moin zusammen,
nachdem ich jetzt vieles täglich probiert habe hatte ich gestern glaube ich meinen großen Durchbruch. Im Moment herrscht bei mir noch eine innerliche Angst, dass sich heute Nachmittag das Ergebnis nicht wiederholt. Ich war gestern irgendwann mal wieder so genervt, dass ich die Pfeile einfach nur ins Target donnern wollte...was dazu führte dass ich mich auf den Spass beim Aufbauen der Spannung konzentrierte...und siehe da, das Ankerproblem war Geschichte. Ich wollte gestern Abend garnicht mehr aufhören zu schiessen, um mir den Ablauf wieder zu verinnerlichen. Jetzt sehne ich den Feierabend herbei :) LG Dirk Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Korkenzieher am April 16, 2014, 13:37:57 ...noch paar Tipps von mir:
1. innerlichen Dialog:"nur ankern, nicht schießen!" 2. mit dem Pfeil in den Vollauszug gehen, ankern und wenn du das Gefühl hast, voll im Ziel zu sein- NICHT ablassen, sondern absetzen. Das immer wiederholen, wenn du wieder Ankerprobleme hast 3. wenn möglich blind schießen, zu Beginn und Ende des Trainings 4. so viele Referenzpunkte wie möglich finden: z.B. Finger im Mundwinkel, Daumenknöchel am Wangenknochen... 5. weiterüben, nicht aufgeben- nicht drauf achten wo die Pfeile stecken, sondern nur den Anker trainieren Alles Gute! Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: roscho am April 16, 2014, 15:02:50 @Aybara: "Ablenken" ist die halbe Miete, Training auf einen äusseren "Klicker" die andere ;)
Mehrere Referenzpunkte wie Korkenzieher meint helfen auch, vor allem wenn du sie in Reihe schaltest. Ich z.B. bin erst mit dem Zeigefinger am Eckzahn, dann mit der Hand am Wangenknochen und dann mit dem Daumen am Kieferknochen, praktisch nach hinten weggeklappt. Der letzte Kontakt ist mein "Trigger", dann kommt der Ablass .. Joel Turner empfiehlt immer weiter zu ziehen bis die Feder die Nase berührt, auch ne gute Idee, dann stimmt auch der Auszug, dazu musst du aber Leitfeder nach innen oder Widow Style nach oben schiessen .. Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Aybara am Juni 11, 2014, 18:26:36 Zunächst nochmal Danke für die vielen Tipps!
Ich habe in der Zwischenzeit einiges probiert: - Nah anfangen und dann langsam weiter zurück, Ankern und ruhiger Ablass immer schwieriger je weiter ich weg bin - Blind schiessen (Blunt gegen mehrere große Laken), Ankern und überlegter Ablass überhaupt kein problem - Mit innerer Ansage nicht zu schiessen in den Anker und wieder absetzen, klappt nur manchmal - Überziehen und dann wieder nach vorne in den Anker, klappt fast garnicht und wenn dann ist der Ablass total nervös und unkontrolliert - Auszug und Anker deutlich vom Target und erst dann ins Target, völlig unkontrolliertes Release :panic: - Schiessen auf eine Targetfreie Fläche, hilft mir überhaupt nicht - Schiessen mit Compound Release...nun hier war die körperliche Reaktion sehr interessant: Pfeil eingenockt, Zangenrelease eingehangen, Zeigefinger von hinten ans Release, Vollauszug. Überhaupt kein innerer Widerstand!!! Kinderleicht. Jetzt auch nur daran gedacht den Zeigefinger vor das Release zu legen, wirklich nur daran gedacht, und mir ist völlig unkontrolliert der Zugarm samt Schulter nach vorne gezuckt. Ich sag Euch das war beunruhigend... Darüber bin ich aber inzwischen weg und ich kann genug innere Ruhe aufbauen dass sowas nicht passiert. Das heisst mit Zangenrelease schiessen funktioniert ohne mir bewusste TP Symptome!!! Nur der Spass will sich nicht wirklich einstellen... Aber egal was ich mache, ob ich nun 1 Woche lang blind und auf ein nahes Target oder mit Release schiesse...am nächsten Tag ist alles wieder auf Reset ohne einen Deut Besserung. Ich merke wie mir langsam die Lust schwindet...gehe raus, schiesse 10-20 Pfeile und werde mit jedem Pfeil gefrusteter. Was ich nun immer wieder gelesen habe ist das der Wechsel auf Linkshand sehr erfolgsversprechend ist. So wenig ich mich mit dem Gedanken anfreunden kann, um so mehr scheint mir das inzwischen die einzig verbliebene Möglichkeit zu sein. Hat da wer von Euch Erfahrungen? Ist es dann so, dass man nach einiger Zeit wieder wechseln kann? Und das links antrainierte die TP Symptomatik sozusagen "überschreibt"? LG aus der TP Hölle Aybara Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Planetkill am Juni 25, 2014, 08:21:13 Hallo zusammen, ich stecke momentan in einem Formtief. Das schlimme ist aber ich weiss recht genau woran es liegt nur kriege ich es nicht korrigiert. Ohne Pfeil und mit und ohne Foremaster habe ich einen für mich sehr guten Ankerpunkt mit der Spitze des Mittelfingers/Zeigefingers im Mundwinkel. Der Bogen ist nicht zu stark sprich ich kann diese Position ohne Probleme bis zum Ablass halten. Kommt aber ein Pfeil auf die Sehne...ich kann es nicht anders beschreiben...blockiere ich mental und ich komme nicht richtig in den Ankerpunkt. Ich habe mir schon angewöhnt vor jedem Pfeilschuss den Bogen einmal leer auszuziehen und die Form einzunehmen (ohne zu schiessen versteht sich, ist ja kein Slick Stick ;)) aber wirklich gebracht hat das auch nichts. Hat das schon mal jemand erlebt?? ??? :bash: LG Aybara Ha, ich schlage mich derzeit mit dem selben Problem rum. Zuhause mit meinem PVC-Übungsrohr ist der Anker kein Problem. Oder mit meinem Bogen, da mein Unterbewusstsein weiß, dass ich den Pfeil nicht loslasse (kann ja schlecht Pfeile in die Wand jagen). Aber kaum bin ich auf dem Parcour, hört meine Hand entweder 1-2 cm vor dem Ankerpunkt mit dem Ziehen auf oder sie schwebt bei korrekter Auszugslänge 5 cm über dem Gesicht. ARGHLGLGL. Und dabei versuche ich bei jedem Schuss, bewusst ins Gesicht zu kommen. Ich glaube fast, dass ich unterbewusst Angst vor der Sehne im Gesicht habe. Das Schlimme ist, dass ich dann zu experimentieren anfange. Push&Pull, dann wieder nur mit gestrecktem Bogenarm. Schnell ziehen, langsam und bewusst ziehen. Ich werde mir für den Dachboden noch eine Zielscheibe für meinen Bogen bauen, damit ich dort meine Technik trainieren kann. Mein Unterbewusstsein ist ja nicht blöd und kennt den Unterschied zwischen dem laschen PVC-Bogen und einem 45#-Recurve. Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: MW am Juni 26, 2014, 10:18:31 Lösungsvorschlag:
in den Anker ziehen, kurz halten und absetzen neu aufbauen nur lösen wenn der Anker stimmt und nur darauf konzentrieren anfangs lieber öfter absetzen lg Mike Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: roscho am Juni 26, 2014, 10:37:42 Targetpanik passiert im Kopf, man hat dem Unterbewusstsein ein Verhalten antrainiert einfach sch.. ist.
Deswegen (denk ich) klappen alle Tricks bei denen was neues gemacht wird (blind schiessen, PVC Bogen etc ..) da wird das Programm einfach nicht aktiviert .. Hilft aber nicht beim "richtigen" Schiessen, da läuft eben wieder das alte Programm .. Da hilft nur den gesamten Schuss umprogrammieren .. Andere Seite ist neu lernen - das würde bestimmt gehen .. Ich denk aber wenn man sich auch einen anderen Schussauslöser "fixiert", wie eben das Release oder einen Klicker oder weiteren Referenzpunkt und ganz bewusst das Schrittweise im Programm fixiert - aber immer im gesamten Schuss - dann sollte das auch gehen .. Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: AZraEL am Juni 26, 2014, 10:55:36 falls die möglichkeit noch niemand genannt hat: klicker benutzen.
Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: Planetkill am Juni 26, 2014, 10:58:51 Gestern ging's ganz gut. Habe aber auch mit meinem neuen Super Grizzly ;D geschossen und an der Zughand was verändert. Ich habe den Daumen auf den angewinkelten kleinen Finger gelegt. Dadurch war ich gezwungen, mit der Hand am Gesicht vorbei zu schrubbern und mit dem gebeugten Daumen am Unterkiefer einzuhaken, um mit dem Mittelfinger in den Mundwinkel zu kommen.
Ich werde aber die nächsten Wochen verstärkt Auszugstraining an der großen Scheibe aus kurzer Distanz üben. Für den Dachboden werde ich mir auch noch einen Jutesack als Ziel aufstellen. Danke für die Tipps :) Titel: Re:Mentales Ankerproblem Beitrag von: roscho am Juni 26, 2014, 10:59:58 @AZraEL: siehe einen Post über dir ;)
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