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Sodele... endlich Besitzer eines "richtigen" Bogens - klar gibt's Besseres als nen Samick Polaris 18#, aber irgendwo muss man ja mal anfangen.
Da ich selbst Rechtshänder bin und mir den Bogen derzeit mit meiner Freundin teile, die ebenfalls Rechtshänderin ist, habe ich mir trotz meiner linksseitigen Augendominanz einen Rechtshänderbogen zugelegt.

So weit, so gut, Schießen klappt, am Treffen arbeiten wir noch. Vor allem einen Stil wollte ich finden, dem nachzustreben mir Spaß bereiten würde, und der auch zukünftige Ausrüstungsentscheidungen beeinflussen sollte. So stieß ich auf Reiterbögen, köcherloses schießen, schnelles Einnocken, Lars Andersen (siehe Youtube ) etc. pp.

Bei der Studie seiner Einnocktechnik bemerkte ich, dass er rechtshändig über den Daumen seiner linken Bogenhand, also wie z.B. beim Hunnischen Reiterbogen schießt.

Mit meinem "ergonomischen" Rechtshandgriff natürlich unmöglich nazuchstellen, außer... ja außer ich besinne mich meiner linken Augendominanz und wechsel auf Linkshandschießen... schlechteste Idee überhaupt.

Aus 10 Metern - rechts traf ich hier schon über 200 Schuss sicher auf ein 60x60cm Feld - einfach mal drauflos, hinter meinem 120x120cm Ziel steht ja immerhin ein 3 Meter hoher Schuppen.

1. Pfeil ins Styroporbackstop knapp neben der Scheibe, 2. Pfeil knapp drüber ins Brennholzlager des Schuppen (="Fehlschusssammellager") 3. Pfeil - F***! zu hoch, erwischt die Kante des Vordaches, wird nach oben katapultiert - und weg! Nach Rückfrage beim Nachbarn wurden keine weiteren Schäden als einem verschollenen Pfeil festgestellt.

Also näher ran: 5 Meter Distanz auf ein 120x120 Ziel! Ansatz - Release - KLEINHOLZ! Locker ein Meter am Ziel vorbei nach links unten in die dicken Holzscheite, sehr beeindruckende Stoppwirkung für so nen 20#er Pfeil.

Lernerfolg des Trainingswochenendes:
1.: Rechtshändig schießen klappt schon toll auf 10m, schnelles Einnocken, intuitiver Schuss, und "Gruppierungen" auf der Strohscheibe
2.: Augendominanz vs. Handdominanz: nach einem Stand von 0:2 attestierte der Ringrichter der Augendominanz ein technisches K.O.
3.: Meine Nachbarn von 2 Gärten weiter wissen nun, dass ich Bogen schieße.

LG chrisbow

Hab ich das jetzt richtig verstanden. Du schießt den Rechtshandbogen in dem du ihn mit links auziehst und mit rechts den Bogen hälst?
Und du hast einen Mediteranen Griff an der Sehne?
Beim Reiterbogen wird wenn du den Pfeil rechts am Bogen anlegst mit der Daumentechnik ausgezogen. Mediteran kommst du da nicht weit.
Wenn du intuitiv schießen willst, fixierst du das Ziel mit beiden Augen. Dann spielt das führende Auge keine große Rolle mehr.

Dein gestrebtes Ziel und dein Equipment sind nicht miteinander zu vereinbaren.
Du wirst es eh nicht erreichen wenn du nicht vorher ruhiges Schießen mit langsamen einnocken lernst.


Da solltest du dann sowieso deine Trefferqualitätsansprüche ganz nach unten schrauben.

Wenn due rechtshänder bist, schieße rechts und ignoriere dein dominantes Auge.

Wenn du Linkshänder bist, schiieße wie ein Linkshänder mit eine Linksbogen oder
einen ohne Pfeilauflage. Wenn du auf der Seite des Daumens auflegen willst,
dann zieh den Bogen auch mit dem Daumen, sonst wird das nichts, außer Frust.

Danke, das mit dem Daumenrelease habe ich total vergessen.
Es liegt wohl daran, dass der Release der Sehne einen Drall gibt, die den Pfeil dann um das Mittelteil windet, und wenn der Drall in die falsche Richtung erfolgt, wird der Pfeil stattdessen vom Mittelteil weg geschleudert, habe ich das so richtig verstanden?
Also Rechtshandgriff, Pfeil rechts, rechter Daumen gibt der Sehne beim Ablass einen Linksdrall und vice versa?

@stöckchenschubser:
Du hast recht, der "ergonomische" Griff des Polaris ist nicht wirklich für Handwechsel geeignet, der nächste Bogen wird wohl vom Handgriff her primitiv komplett ohne Auflage. Der ziemlich breite Griff erschwert zudem das Pfeilehalten in der Bogenhand (Kassai-Schule).
Für den Anfang habe ich mir einen Standköcher organisiert, jetzt gehe ich mit 2 Pfeilen in der Bogenhand pro Passe langsam in Richtung köcherloses schießen.
Das "schnelle" Einnocken hat mich auch ans sauberere Einnocken herangebracht, da ich den Pfeil nun ganz anders greife - Bewegungsablauf aufs Wesentliche reduziert.

Was meine Trefferambitionen angeht, die habe ich bei -6 Dioptrien beidseits sowieso hinten an gestellt. Deswegen interessiert mich auch das schnell schießen, da sehe ich bei mir größere Potentiale als beim präzisen Schießen. Dass trotzdem ein Mindestmaß an Präzision Voraussetzung ist, ist mir natürlich klar.
Die Aktion mit dem abgelenkten Pfeil hat mich echt kalt erwischt.

Die Daumentechnik an sich erfordert beim Reiterbogen einen anderen Schußablauf. Auf der Webseite bekommst du alle Infos die du brauchst
 http://www.thumbarchery.de/

Es gibt auch eine Variante die das schießen eines Rechtsbogens mit Daumenablass ermöglicht, wurde hier erst kürzlich angesprochen
http://alt.archers-campfire.rocks/index-topic=6964.msg126356#msg126356

Und wie Ronny das im selben Thread weiter vorne erwähnt kann man das auch mit einem Loop an der Sehne. Kannst du da anschauen
http://www.primitiveways.com/archer's_thumb_ring.html

Frag doch hier im Forum mal ob einer der Bogenschützen in deiner nähe ist, der dir grundsätzlich mit der Schießtechnik mit deinem Bogen ein paar praktische Tipps geben kann.

@Armcat: Danke, das bringt mich weiter. Muss mir evtl. auch mal probeweise einen Daumenring basteln, steht ja zum Glück im Handbuch für Traditionelle Bogenschützen...

Gern geschehen. Die Koreanische Variante des Daumenrings fand ich für den Einstieg ganz gut.