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Autor Thema: Spine und Aha Erlebnis  (Gelesen 2478 mal)
Grizzly
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Sakehanska


Spine und Aha Erlebnis
« am: März 26, 2011, 23:59:14 »

Ich war heute ausgiebig auf dem Parcours. Dabei war mein LB und die normale Munition. Zusätzlich hatte ich noch einen Prototypen für eine neue Serie Holzpfeile dabei. Feder neue Form, eher Größe, anderer Spine andere Länge.

Bogen: 70"/47#@28,

Pfeile 30,5", 64/66#, Prototyp: 30", 60#, beide mit 100 Grain Spitze.

Mir war klar, das ich eigentlich am oberen Ende des Spines schiesse, Wenn ich nicht sauber schiesse und löse geht es nach links mit unsauberem Pfeilpflug.
In den letzten Wochen habe ich intensiv am Release gearbeitet und auf sauberes Ankern geachtet. Das hat sich in den Ergenissen im Training auch deutlich bemerkbar gemacht.

Heute am stehenden Schwarzbären, Entferunung 30m, 10 Pfeile wild auf dem Oberkörper verteilt. Zufrieden war ich allemal. Dann den Prototype genommen. Mitten ins Kill. Ach, Zufall  Cool

Nochmal. Ich hab das Ganze 4 Mal (!!!) gemacht. Immer mit der gleichen Tendenz. Standard Munition auf dem Bären verteilt mit gelegentlichen Kills, Der Prototyp IMMER in der Mitte.

Das die Pfeile eine Linkstendenz haben, war mir klar, aber ich hätte damit gerechnet, dass die Pfeile dann eine kleinere Streuung hätten. Auf kurze Distanzen passt Alles. Die 18 m Hallendistanz stellt kein Problem dar. Im Allgemeinen alles im Rot und Gold.( 60 cm FITA Auflage)

Zurück im Keller dann mal 2 rumliegende Sätze getestet. 55 lb mit 100 Grain Spitze und 60 lb mit 125 Grain Spitze.

Die sind auf 8m wie vom Magneten angezogen auf die Größe einer 2 Euro Münze geflogen.

Ergebnis: Ich schiesse sauberer als vor dem Winter. Da ich noch knapp 30 fertige Schäfte mit 64/66# im Keller hab, werde ich die Spitzen mit 125 Grain auf schrauben. Dann sollten sie merklich besser fliegen.

Der Nächste Satz wird dann mit 60#  gekauft.

Wie sind eure Erfahrungen ?

Gruß

Grizzly

« Letzte Änderung: März 27, 2011, 00:04:36 von Grizzly » Gespeichert
carpe noctem
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WWW
Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #1 am: März 27, 2011, 09:33:40 »

Das hängt auch ein wenig damit zusammen wie dein Bogen gebaut ist bzw. Welche Sehne.
Ich hab die Daten die du angegeben hast mal in J-C Spinerechner gegeben und komme bei 47lbs geraden Langbogen mit Glas 30" Pfeillänge 100gr Spitzengewicht und FF Sehne auf einen Spine von 57
Bei einem reflex-deflex Langbogen auf 62. Vielleicht solltest du noch mal einen Rohschafttest machen welche Sorte bei dir besser fliegt. Vielleicht auch mal das Gesamtgewicht der Pfeile auswiegen.
Bei einer relative großen Streuung im Gewicht der Pfeile kann die Streuung im Trefferbild auch größer sein. Bei weit ausgeschnittenem Schußfenster ist der Spinewert nicht mehr so wichtig da kann es auch mal etwas mehr oder weniger sein.
 
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Grizzly
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Sakehanska


Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #2 am: März 27, 2011, 13:46:45 »

Nee, die Schäfte sind schon gematched und liegen im Bereich +/- 5 Grain.

Die Rohschäfte habe ich immer geschrottet, da haben die mit 65/70 noch am Besten gepasst. Erst in den letzten Monaten  hat sich das geändert. Deswegen bin ich auf 64/65 # gegangen. Die 55 und 60 # Schäfte sind mir immer etwas schwammig vorgekommen. Ist ja auch kein Wunder, wenn ich ohne richtigen Kontakt ankere und dem Pfeil beim Release immer noch einen seitilichen Impuls mitgebe.

Das das so schlimm ist, habe ich erst durch ein paar Videos mitbekommen. Seitdem trainiere ich gezielt auf einen saubereren Anker und ein Dead Release. Jetzt passt es schon wesentlich besser.

Gruß

Grizzly
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hoggar
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Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #3 am: März 27, 2011, 17:17:21 »

@ grizzly, der Anfänger steht nicht für deine Person aber du siehst ja selbst wieviel Fehler selbst geübte Schützen machen

Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde ! Der Rohschaft oder Blankschaft-Test sollte, nicht immer als das non plus ultra angepriesen werden. Dies funktioniert meiner Meinung nach wirklich nur für sichere Schützen ( immer gute Gruppen, sauberer Release).Wenn der Ablass oder (Nockpunkt) nicht perfekt ist fliegt auch der passendste Blankschaft nicht.

Zusammengefasst : Man sollte einem Anfänger nicht immer den Rohschafttest ans Herz legen !!   

gruß hoggar   
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Grizzly
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Sakehanska


Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #4 am: März 27, 2011, 17:21:51 »

 Grin Grin Grin  Kein Problem.

Erschreckender finde ich, wie sich Fehler einschleichen. Je nachdem, wie ich ankere und löse, passen die Pfeile von 55 - 70 lbs.

Gruß

Grizzly
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hoggar
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Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #5 am: März 27, 2011, 17:28:53 »

Erschreckend finde ich pers. oder eher gesagt ich würde gerne mal sehen wie ich treffen würde wenn ich mal den passenden Pfeil ( nachdem Blankschaftstest- verfahren ) hätte  Grin
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Bear Power
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Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #6 am: März 27, 2011, 19:34:06 »

Da kann ich euch nur recht geben! Hab mir letzte woche  einen neuen satz holzpfeile gebastelt, und
auch die erfahrung gemacht daß die dinger nur bei absolut saberem anker und relese auch da hin fliegen wo
sie hingehören Grin mal abgesehen davon daß von 9 pfeilen nur 6 passen die anderen sind unbrauchbar, obwohl
alle im spine zwischen 53-54# liegen( hab mir auch noch ein spinetester gebastelt Engelchen)
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Grizzly
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Sakehanska


Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #7 am: März 27, 2011, 19:40:41 »

.... mal abgesehen davon daß von 9 pfeilen nur 6 passen die anderen sind unbrauchbar, obwohl
alle im spine zwischen 53-54# liegen( hab mir auch noch ein spinetester gebastelt Engelchen)

Hin und wieder wollen sie einfach nicht. Wenn ich die nicht zum Fliegen bekomme, geht der Schaft ins Freitag-Abend-Trainings-Grillfeuer.  dämonisch grinsed

Ich hab letzten Sommer 3 (!) Wochen gebraucht um rauszugriegen, warum meine Pfeile PLÖTZLICH am Bogen anschlugen. War nur eine falsche/geänderte Haltung der Hand an der Sehne, die passt nicht mehr zur Schräglage des Bogens. Oder hab ich den Bogen auf einmal anders gekanntet Huh?Huh??

Gruß

Grizzly
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africanarcher
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Net die dood oorwin al


Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #8 am: März 27, 2011, 21:01:49 »

Sicher hab Ihr Recht.
Natürlich ist ein sauberer Schussablauf das wichtigste.
Und mit einem sauberen, lockeren und gleichmäßigen Release nimmt die Spinebandbreite der passenden Pfeile natürlich zu.
Etwas steifere Pfeile fliegen und gruppieren oft besser, das die Eigenbewegung nicht so hoch ist. Natürlich nur in grenzen. Wenn man dann man nicht so sauber löst (80% statt 100%). Das ist kein Freibrief jetzt nur noch extra steife Pfeile zu schießen und den Abschuss zu vergessen.
Den Rohschafttest halte ich aber für wichtig. Man kann unterschiedliche leistungsklassen der Schützen durch Anpassung der Tolleranzfelder ausgleichen, die Tendenz ist aber immer vorhanden.
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Frühling
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Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #9 am: März 28, 2011, 22:02:59 »

Hallo Grizzly!

Ich schieße zwar schon eine Weile, aber ich habe mir immer Pfeile „von der Stange“ gekauft. Dabei habe ich auf so Feinheiten wie Spitzengewicht usw. nicht geachtet. Ebenso wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, mir Pfeile mit einem Spine von 60# für einen Bogen mit 47# zu kaufen. Ich habe mir jetzt den ersten Satz Pfeile gebaut und bin bei meinem 35#-Bogen bei den Schäften auf 35-40#  gegangen.

Wenn ich Dir folgen kann, dann hast Du nicht nur einen höheren  Spine-Wert bei den Pfeilschäften  - gegenüber dem Bogen von 47# - gekauft, sondern hast auch noch 125 grain Spitzen verarbeitet, die auch noch einmal ca. 5 # an Spine bringen.

Wie gesagt, ich bin im Pfeilbau Neuling und schließe nun daraus, dass es durchaus möglich ist einen höheren Spine-Wert - mit gutem Erfolg -  zu nehmen. Ist das so?

Dann noch eine Frage: In welcher Art und Weise hat Du an der Verbesserung am Release gearbeitet.

Viele Grüße aus dem Westerwald an den Bodensee!
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Grizzly
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Sakehanska


Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #10 am: März 28, 2011, 22:11:19 »

Na ja, war ein mehrjähriger Weg zu den heutigen Erkenntnissen.

Geh mal zum Hawk Fotowettbewerb, dort hab ich 2 Bilder mit dem Bogen und den Pfeilen. Der Bogen hat 70" und 47# bei 28" Auszug. Die Pfeile haben 30,5 " Länge und arg viel schaut vorne nicht raus. Ich schätze so knapp 52 # auf den Fingern, Dann ist der Bogen nicht gerade der Langsamste. Also nochmal was drauf. Je länger der Pfeil wird, desto geringer wird der dynamische Spine, also brauch ich härtere Pfeile. Aus den Spinetabellen kann man dann die ungefähren Startwerte rauslesen mit denen man dann anfangen kann zu testen.

Ich hab einfach die kleine Digi Cam auf ein Stativ gepackt  und mal die rechte Hand gefilmt und angefangen die Hand an der Sehne zu drehen/zu verkanten. Und dann halt immer in den Pfeil hinein gehört. Irgendwann fliegt der Pfeil dann mal besser oder schlechter. Dann mußt du nur noch festhalten, WAS du verändert hast.

Eigentlich ganz einfach  Grin

Gruß

Grizzly

« Letzte Änderung: März 28, 2011, 22:45:20 von Grizzly » Gespeichert
Tortellini
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Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #11 am: März 28, 2011, 22:22:15 »

Zitat
...sondern hast auch noch 125 grain Spitzen verarbeitet, die auch noch einmal ca. 5 # an Spine bringen.

Andersrum  Wink
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Grizzly
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Sakehanska


Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #12 am: März 28, 2011, 22:25:35 »

 Daumen hoch und zuzwinkern
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Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #13 am: März 28, 2011, 22:42:01 »

Hallo Grizzly,


herzlichen Dank für die Info!


Hallo Tortellini,

auch Dir ein Dankeschön. Bei einigem nachdenken hätte ich meinen Fehler selber merken müssen. Aber, ich lerne ja noch.

Viel Grüße!
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Whippet
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Re:Spine und Aha Erlebnis
« Antworten #14 am: März 29, 2011, 06:08:36 »

Danke, Grizzly, dass Du so deutlich beschrieben hast, wie wichtig eine gute Technik ist. Ich hoffe, dass es sich vielleicht auf so eine Art und Weise rumspricht. Ablass und Nachhalten wird m.E. immer noch im traditionellen Bereich vernachlässigt, obwohl es gerade diese beiden Kollegen sind, die zum Treffen führen.

Und zum Rohschafttest: Es ist schon richtig, dass er aussagekräftiger wird, je besser man eine gute Gruppierung hinlegen kann. Aber dennoch ist er auch Anfängern anzuraten, denn nichts ist grausamer, als mit nicht passenden Pfeilen zu schießen. Und je besser man wird, desto besser werden dann die Pfeile. Man darf halt nicht davon ausgehen, dass man die Pfeile, welche man bei Anfang der Schießkarriere benutzt, auch noch in drei Jahren mit guter Technik benutzen kann. Ich mache mit jedem von unserer Gruppe auf Wunsch (oder mal schnell im Training, wenn es ganz besonders schlimm ist) ein paar Rohschafttests, egal wie gut die Technik ist. Und dann kann man sich wenigstens an passende Pfeile annähern.
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