Nachdem ich endlich weiß, worauf ich beim Trainieren achten muss, habe ich trotzdem noch eine Frage, weil ich mir natürlich nicht schon wieder etwas Falsches aneignen möchte.
Da ich nun meine Pfeile, nicht wie bisher, einfach irgendwie Richtung Ziel "schleudere", sondern mich auf einen Punkt fixiere, ist mir aufgefallen, dass ich das gewünschte Ziel meistens treffe, wenn ich rechts oberhalb des Ziels einen Punkt anvisiere.
Nun meine Frage: Muss ich nun so trainieren, dass ich irgendwann herausfinde, wie weit "rechts drüber" ich bei welcher Entfernung anvisieren muss (dann wäre der erste Pfeil wohl meistens ziemliche Glückssache), oder muss ich daran arbeiten, dass ich tatsächlich die Mitte des Ziels anvisiere und irgendwann mal den Pfeil auch in den anvisierten Punkt bekomme?

Ich trenne beim Trainieren "Technik" und "Treffen" voneinander.
"Technik" - also die Grundlagen trainiere ich ohne Zielfixierung einfach 2 m vor der Scheibe und immer wieder saubere Technik.

Hab ich grade bei Google gefunden: http://www.obrovski.at/blankbale.html

(die ganze Webseite ist übrigens gar nicht schlecht stelle ich gerade fest  )

Ich überlege gerade, ob vielleicht dein Setting irgendwie nicht stimmt. Hältst du den Bogen geneigt? In der rechten oder in der linken Hand? Wie visierst du an, vielleicht doch über den Pfeil? hast du dabei beide Augen offen oder ein Auge geschlossen? Kreuzdominanz?

Ansonsten und grundsätzlich solltest du nämlich schon das Ziel anvisieren und - dann auch dorthin treffen. 

Vielen Dank zunächst für die Tipps! 

@Nock: Ja, ich halte meinen Bogen (in der rechten Hand) geneigt (ca. 30°- wenn man das überhaupt so genau sagen kann). Beim Anvisieren schaue ich überhapt nicht auf den Pfeil, sondern ausschließlich auf´s Ziel, ich habe beide Augen offen und auch keine Kreuzdominanz 

@Mark: Genau so trainiere ich auch. Erst die Technik aus kurzer Distanz. Wenn ich meine, es passt alles, vergrößere ich die Distanz und visiere nicht mehr nur die Mitte der Scheibe an, sondern versuche in einem möglichst kleinen Streukreis, meine Pfeile in verschiedene "Bereiche" (rechts oder links oben, bzw. rechts oder links unten), zu setzen. DAS klappt meistens wunderbar 

@J-C: Ich meine, dass Du wohl recht hast.--- Ja, ich habe am Kurs vom Henry teilgenommen. Seltsamerweise habe ich mir da nicht so schwer getan, zumindest in die unmittelbare Nähe des Ziels zu treffen. Es hat sich auch kein "Trend" abgezeichnet, wenn meine Pfeile daneben gingen, dass sie das in einer ganz bestimmten Richtung machen. Ich habe gestern wieder ein kurzes Training absolviert (ca. 60 Pfeile). Von diesen 60 Pfeilen gingen vielleicht maximal 5 genau in den Punkt, den ich anvisiert habe. Seltsamerweise direkt am Anfang des Trainings. Diese Treffer haben sich auch irgendwie anders "angefühlt"- bereits beim Ablass wusste ich schon, dass dieser Pfeil sitzt. Wohingegen ich normalerweise denke, "ja, der könnte passen" und lasse ab. Heute denke ich, dass ich gestern nach den ersten Treffern, evtl. wieder in meinen alten Fehler abgerutscht bin und habe mir nicht die nötige Zeit zum Schuss genommen (auch ein Punkt, den Henry mir gesagt hat, an welchem ich unbedingt arbeiten muss).
Jetzt bin ich mir wenigstens wieder sicher, wie ich am Samstag, bei meinem nächsten Training, vorgehen muss. Direkt den kleinen Punkt im Ziel anvisieren und üben, üben, üben, üben,üben........ 

Danke euch....

@roscho: so werd ich´s jetzt auch machen. Das Treffen erstmal hintenanstellen, bis ich mir sicher bin, dass meine Technik passt. Habe mir auf you tube mal einige Ausschnitte aus barebow 3 angesehen. Sind natürlich alles Meister, die offensichtlich wissen wie´s geht  Doch möchte ich mir momentan nicht allzu viel aus verschiedenen Büchern und DVD´s anschauen, denn ich habe bald noch einen Aufbaukurs bei Henry und bin mir zu 100% sicher, dass er mir da weiterhelfen kann. Er hat auch beim Anfängerkurs nicht eher locker gelassen, bis wirklich jeder gewußt hat, worauf es bei der Technik ankommt. Auch das Zielen hat er wirklich super erklärt und beim Kurs war ich selbst ja nicht mal unzufrieden mit mir. Ich habe erst hinterher, beim Üben auf die Scheibe festgestellt, dass die Trefferquote enorm besser ist, wenn ich rechts oben anvisiere. Wusste jetzt eben nur nicht, ob das ein Fehler gewesen wäre, so weiterzuüben. Nun weiß ich´s ja und kann dementsprechend mein Training ändern 

PS @Nock: totaler Schmarrn was vorhin geschrieben habe. Ich BIN Rechtshänder, halte meinen Bogen also in der linken Hand.... 

Was mich halt ins Grübeln brachte, ist deine systematische, sozusagen doppelte Abweichung und zwar sowohl in der Richtung wie auch in der Höhe.

Was du machen kannst, wenn du das Gefühl hast, die Technikschritte sitzen eigentlich, dann kannst du erst einmal ein Zielgefühl nur für die Richtung entwickeln. Markiere dir dazu auf deiner Scheibe einfach eine senkrechte Linie mit Klebeband und versuche erst einmal, diesen Streifen zu treffen, egal ob höher oder tiefer.

Und erst, wenn das sitzt, achte zusätzlich auch noch auf die richtige Höhe.

Vielleicht hilft dir das. 

Hierzu schreib Jim Hamm in „Die Bibel des Traditionellen Bogenaus“ Band 4 unter: Lektionen vom Scheibenschießen; Folgendes.
Jim hatte große Probleme beim umsetzten des Schusses in der Praxis. Einser seiner Söhne lernte zu der Zeit Mary Zorn (Weltklasse Compound- und Recurveschützin) kennen. Jim und Mary tauschen sich aus und Jim hat angefangen, viele Anregungen von Mary zu übernehmen.

Die Geschichte könnte sich hier genau so abgespielt haben / spielet sich geradr ab. Tradi trifft FITA.

Ich empfehle, dieses Kapitel unbedingt zu lesen.

Auch das ist ein Weg der Abstimmung. Man muss jedoch bei dieser Art der Abstimmung aus das Scheibenmaterial achten. Ethafoam geht, einige Kunststoffscheiben ebenfalls; Stramit geht auf keinen Fall.