Noch lange vor meiner Zeit schaffte sich mein Freund einen Langbogen zum Larpen an. Sieht aus wie ein Knüppel, aber er liebt das Ding über alles, und so musste ich natürlich auch mal ausprobieren was das Teilchen so hergibt. Und ich war baff. Leider im negativen Sinn, denn der Bogen (70", 25#@28") zog sich, als hätte er mindestens 50#. Was dann als Schussleistung dabei herauskam, war mehr als deprimierend. Dass der Pfeil nicht vor der Zielscheibe im Boden gesteckt hat, hat mich noch gewundert. Als er dann auch mal andere Bögen geschossen hat, konnte er dem nur zustimmen. Jetzt ist er natürlich traurig, denn er hängt an seinem Bogen.
Jetzt würde ich gerne wissen: kann man an dem Bogen irgendwas ändern, dass er vielleicht etwas "schießbarer" wird? Oder sind wir vielleicht zu blöd, damit umzugehen? Es ist eine relativ neue Dacron-Sehne drauf, allerdings irgendetwas No-Namiges, keine Ahnung woher, aber auf jeden Fall für 70".
Vielleicht gibt es ja doch noch eine Möglichkeit, das Schießverhalten zu verbessern-auch wenn ich nicht so recht dran glaube. Die Hoffnung stirbt zuletzt und mein Freund würde sich sicher unheimlich freuen
Und zur Veranschaulichung hier noch ein paar Bilder:

Das ist ein Standartmanaubogen ich hab auch noch einen davon rumliegen. Die Standhöhe sieht mir ziemlich hoch aus.
Mein Manau hat allerdings 40lbs und wirft ganz passabel

Also bei Selfbows gibs die Faustformel: Faust mit ausgestrecktem Daumen ergibt ungefähr die richtige Standhöhe.

Manau ist ein Gras. Gut zu verarbeiten, weil man auf den Wuchs nicht so achten muss, aber die Rückstellkraft ist eben ... naja.... 

Die einzige Möglichkeit, die mir einfällt um so einen Bogen zu pimpen, wäre ein backing aus Hickory mit Reflex aufgeleimt. Aber dadurch wird der Bogen natürlich nicht komfortabler und das ist auch keine Aufgabe für einen Anfänger. Vielleicht kann da einer der erfahrenen Bogenbauer aus dem Forum (z.B. beaverbow) helfen?

Was mir so da in den Kopf kommt:

1. Kürzen auf 65" oder weniger
2. Recurves drandämpfen
3. Nachtillern
4. ein Facing mit einem festeren, leichten Holz (Kirsche?)

Soooo schlimm ist Manau aber auch wieder nicht. Ich hab daraus schon Recurves mit 60++ gesehen, die gar nicht mal so schlecht geworfen haben.
Der Vorteil ist, das das Zeugs einem Fehler beim Bauen nicht so Übel nimmt wie anderes Holz - dafür aber eben auch von der Wurfkraft nur 2. Wahl ist.

Ich glaube, darauf wird es hinauslaufen. Dann kann der Bogen Larp-Bogen bleiben, und zum "richtigen" schießen wird es dann ein neuer Langbogen.

Oh, das klingt auf jeden Fall interessant, vielleicht kann ich das nicht nur für den Manaubogen gebrauchen 

Da könnte ich ja auch gleich mal nachfragen: Mein Freund hat mal einen Langbogen "The Stick" gesehen, aber nicht drauf geachtet von wem der war. Googeln hat uns auch nicht viel weiter gebracht, die Bögen sahen alle anders aus als der, den er in der Hand hatte. Hat hier vielleicht jemand eine Idee, welcher Bogen(bauer) das gewesen sein könnte?

Hallo Korkenzieher.
Was du sagst, kann ich alles so unterschreiben! Allerdings glaube ich, dass er schon einen Bogen bekommen sollte, der ihm auch optisch gefällt, sonst verliert er den Spaß an der Sache. Sinn meiner Nachfrage war es, vielleicht einen Händler (oder auch Privatperson) zu finden, der/die den Bogen hat, dass er ihn mal probeschießen kann. Und dann sehen wir weiter.
Das Interesse an diesem Bogen ist denke ich darin begründet, dass er während ich auf der Suche nach passenden Pfeilen war, einige Langbögen angeschaut hat, und dieser einer der wenigen war, die ihm überhaupt gut in der Hand lagen. Ist doch gar kein so schlechter Ansatz, oder?
Aber vielen lieben Dank für deinen Tip