Entscheidend ist für mich die Einstellung des Jägers, also Selbsteinschätzung in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten... usw. Was man halt so allgemein als waidgerecht ansieht.
Die Jagdwaffe spielt dann eine eher untergeordnete Rolle.
Über die Tötungswirkung von Jagdspitzen gibt es genügend fachliche Untersuchungen. Darüber muß man sich kaum noch äußern.
Die Jagd mit Pfeil und Bogen stellt andere Herausforderungen an den Jäger, als die Jagd mit dem Gewehr. Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen.
Ansonsten war der Bogen in der Vergangenheit vor den Schusswaffen eine nicht zu unterschätzende Jagd- und Kriegswaffe.
Das sollten wir eben im Umgang auch mit Scheibenspitzen nicht unterschätzen. Auch wenn wir nicht dem Waffenrecht unterliegen.
Mal gespannt, wie Andere das sehen.

Die Bogenjagd lässt sich schwer mit europäischen Maßstäben messen. Sie ist nicht mit der Trophäenjagd der Kugeljäger zu vergleichen, aber auch nicht mit der Ernährungsjagd der Naturvölker zu vergleichen.
Die stellt ungleich höhere Anforderungen an den Jäger; sowohl von der ethischen als auch von der biologischen als auch von der physischen Seite her.
Grundsätzlich denke ich für mich, das wer Fleisch ist, auch generell erstmal das töten von Tieren nicht verurteilen darf; anders kommt man eben nicht an das Fleisch.
Ob man das jetzt Selbst machen muss, oder der Fleischer – Schlachthof – Massenschlachterei sei in einer anderen Frage dahingestellt.

Ich für meinen Teil gehet in Deutschland in meinem Revier mit der Kugel auf die Jagd und verwerte das Wildbret fast kompl selbst und gehe auch im Ausland mit dem Bogen auf Jagd.

In Deutschland möchte ich nicht, das die Bogenjagd legalisiert wird, weil wir dann unsere komplette Jugendarbeit; so ab 6-8 Jahre beginnend, vergessen kommen.

Hier muss jeder seinen Weg finden. Es ist eigentlich unmöglich die Meinung des anderen zu bewerten.

Wobei das eine Gretchenfrage ist...
Das kann man auch nicht nur auf jagen mit Bogen oder nicht reduzieren. Jagen bedeutet töten, und früher und auch noch in bestimmten Gebieten Heute, bedeutet Jagd überleben.
Wir sind "verweichlicht", holen unser Fleisch in der SB Theke, für gewöhnlich, und interessieren uns nicht, wie es dahin kommt.
Dabei hat das geschossene Tier ein, in der Regel, artgerechtes Leben gehabt und wurde gemäß den Gesetzen der Natur, sprich man stirbt durch einen Feind, getötet.
Ob es den Kühen und Schweinen in Maßtbetrieben da besser geht wage ich zu bezweifeln.
Ob man die Jagd hier legalisieren sollte? Nein, lieber nicht.

Ich esse übrigens gerne selber frisches Wildbrett. 

Meine große Befürchtung ist jedoch auch, dass, WENN die Bogenjagd in Deutschland erlaubt werden würde, würde der Bogen wahrscheinlich ganz schnell als Waffe eingestuft werden.
Was würde das für den normalen Bogenschützen, der gerne auf Scheiben oder 3D-Tiere schießt bedeuten?!? Rennerei, Genehmigungen einholen, Waffenschein beantragen....
Nein, ich finde es so wie es ist in Ordnung.

Zudem es ja die Möglichkeit gibt mit dem Bogen zu jagen, nur halt nicht in Deutschland. Trotz allem braucht man aber einen Jagdschein, soweit ich weiß.
Könnte mich da aber jetzt auch irren....

Yup... der Horror schlechthin, schlecht ausgebildete Schützen, von Jagd-und Waidschutz keine Ahnung, schießen planlos auf Tiere. *schauder*

Wildschweinschinken?? Ich muss gucken... Heute mal mit dem Holden einkaufen gehen. 

Ich sehe es so.

Ich kam das erste mal mit der Bogenjagd vor 5 Jahren in Kanada in Brührung, wo ich ein halbes Jahr war.
Allerdings hat mir das Compoundshiessen nicht zugesagt.

Aber ein guter Freund von mir, mit dem ich heute noch in Kontakt bin und dort lebt, ist Compoundschütze und Jäger.

Wobei er es so hällt: Er jagd genausoviel Wild, wie er in der Jagdsaison selbst für sich, Familie und Freunde benötigt.
Dabei finde ich seinen Rekord beachtlich, denn er hat in den letzten 4 oder 5 Jahren, jegliches Wild immer mit dem ersten Pfeil erlegt. Weil er wie er sagt: Ich lass es lieber wenn ich mir nicht 100% sicher bin und muss halt weiter auf die Pirsch.

Wenn Bogenjagd so stattfindet kann ich mich damit gut anfreunden und die Wildgerichte seiner Frau sind ein gedicht.

Ich war allerdings auch mal in den USA in einer sog. "Free Hunting Zone". Das finde ich extrem abschreckend. Dort lauft alles rum was einen Bogen und ein Gewehr tragen kann und schiesst auf alles was sich bewegt. Diese Zonen sind Gottlob heutzutage glaub ich verboten worden, aber sowas will ich nicht nochmal sehen. Vor allem da viele Idioten das Wild nur schwer verletzen und es über Stunden irgendwo verendet und die Aufseher mit den Hunden es dann aufspüren und abholen. (Übrigens auch das was wirklich getroffen wurde, denn das Wild mitnehmen darf man dort nicht, es geht nur ums "Töten", das Wild kommt in die Verwertung der Aufseher...)

Aja Edit: Was ich nicht verstanden habe dort - selbst Eichhörnchen werden gnadenlos erlegt... das war mir unverständlich.

Meine 2 ct:
Grundsätzlich wurde der Bogen vor ca. 40000 Jahren als Jagdwaffe entwickelt / erfunden und ich denke der "langjährige" Erfolg zeigt das er zur Jagd durchaus geeignet ist.

Aber um den Schmied zu zitieren:
" Entscheidend ist für mich die Einstellung des Jägers, also Selbsteinschätzung in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten... usw. Was man halt so allgemein als waidgerecht ansieht."

Kein Gesetz garantiert waidgerechtes Handeln, Fähigkeiten können durch Prüfungen natürlich abgefragt werden - aber wenn das nur ein mal geschieht kann man über den Sinn auch diskutieren ..

Hat jetzt alles noch nichts mit dem eigenen ethischen Empfinden zu tun - das muss jeder sowieso mit sich selbst ausmachen.

Ich jetzt persönlich: ich bin (unabhängig von der Waffe) PRO Jagd wenn sie "Tierschutz"-Gerecht durchgeführt wird, bin aber selber kein Jäger.

oder als Zivi Frage : ich denke ich würde wenn ich müsste 

Hauptsache sie haben keine Beine zwischen denen ich immer durchschieße (blö... Reh)