Ich glaube nicht, dass Innovation verpönt oder unerwünscht ist, aber im Bogenbau haben sich einige Designs durchgesetzt, weil sie über viele Jahre hinweg bewiesen haben, dass sie funktionieren. Da kannst Du noch lange innovativ sein, ein forward-riser zBsp. wie bei einer Witwe oder einem D/R-Langbogen ist nun einfach stabiler als ein nach hinten versetzter Griff. Das basiert auf physikalischen Prinzipien und die kann man nicht einfach umstossen. Im traditionellen Bogenbau sind wahrscheinlich keine grossen Innovationen mehr möglich. Man sieht zwar ab und zu wieder Bögen mit einer neuen Form oder einem 'bahnbrechenden' Prinzip aber die können sich am Markt nicht durchsetzen und verschwinden in der Regel genauso rasch wie sie aufgetaucht sind.

Fred Bear, Bob Lee oder die anderen Legenden waren wohl zur Innovation gezwungen, da sie nicht einfach in den nächsten Shop gehen und einen Superbogen kaufen konnten.

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Andy

Das Prinzip der Primitivbögen ist durch einen mehrere tausend Jahre langen Optimierungsprozess gegangen - es ist am Bogenbauer, die dadurch gefundenen Prinzipien optimal umzusetzen. Da gibt es nur noch sehr geringe Modifikationen, eher etwas anders gelagerte Schwerpunkte (heute: "Perfomance", früher eher Dauerhaftigkeit usw)

Bögen aus modernen Materialien lassen in geringem Maße neue Designs möglich werden, in aller Regel aber nur, um "kostengünstiger" produzieren zu können, nicht weil es besser wäre. Das für mich beste Bsp. ist der Recurve: auch mit Alu, Carbon, Glas und weiß was sonst noch lassen sich die kurzen, starken türkischen Kompositbögen nicht nachbauen. Die Kombinatiuon aus Kraft (>140#), Länge (<110cm) und Form geht nur mit Horn/Sehne/Holz.

Die einzige "Innovation" , also ein echtes neues Design, war der Compound-Bogen. Und in ihm sehe ich auch eher eine Sackgasse denn einen Fortschritt.