"Ich geh jetzt 1 Woche Bogenschiessen". Ganz instinktiv... Mein Sohn fragt: Wieso das "instinktiv" heisst? Stinkt da was?  Nein das stinkt nicht

Nun also mein Bericht dazu:
Armschoner und Handschuh in die Tasche gepackt, Bogen und Pfeile in den Kofferraum und ab ins Berner Oberland.
Beim hübschen Bogenpark in Meiringen am Sonntag Nachmittag angekommen und auch gleich alles vorbereitet. Erste Pfeile gelöst und die herrliche Luft und die tolle Aussicht genossen.

Seit 3 Monaten bin ich nun mit meinem neuen Hobby, dem Pfeil und Bogen unterweges und habe mich tierisch auf diese Woche gefreut. Zur Zeit übe ich ziemlich oft. Mein Streukreis liegt bei 30m Distanz bei 1m Durchmesser!  Ich hoffte dass sich meine Leistungen bei täglichem Training verbessern werden.

Nach dem 2. Tag war ich ziemlich frustriert wieder vom Gelände gewackelt und habe gedacht: das lernst Du nie!

Am 3. Tag ist es dann geschehen! Ich hatte gerade den etwa 10. Pfeil aufgelegt und wollte aufs Ziel halten, da hörte ich von hinten eine Stimme: "SO" wird das nie etwas!
Zuerst dachte ich: aha, einer der's anscheinend kann will mich hier Schulmeistern.

Nach dem ersten Tip: "versuch mal deine Hüfte und Schulter bewusst und genau ins Ziel auszurichten", habe ich den nächsten Pfeil gelöst. Wupp, per Zufall (?) fast ins Zentrum. 
Der nächste Tip war: "Beim Ankern immer den Stinkefinger an die selbe Stelle am Mundwinkel halten und so den gleichmässigen Auszug üben.
Danach folgten angeregte Gespräche über Solarplexus, aus dem Bauch heraus lösen und alles immer gleich mit Demonstration.

Ein "spürbarer" guter Tip nach dem anderen. Täglich bessere Trefferlage dies mit verschiedenen Bögen zum ausprobieren. Millenium Mohican, Martin Vision, Hunter, Mamba. Das war geil!

Am Ende der Woche hat ein kleines Turnier mit 3D Zielen im Wald stattgefunden und ich habe mitgemacht und dabei eine schöne Punktzahl erreicht. Ich bin rundum zufrieden mit mir, meinem Bogen mit nur 40#, den Pfeilen mit unterschiedlicher Länge zwischen 28 + 30", der Zielscheibe, dem Pfeilflug, der Sehne und sogar mit den unbekannten Grains der Pfeilspitzen. Alles anscheinend nicht so wichtig wie eine gute Schiesstechnik.

 

Ich habe nun eine Menge Info's von einem tollen Lehrer erhalten und konnte einiges bereits gut umsetzen. Natürlich muss ich immer wieder vieles an mir selber kontrollieren und korrigieren, aber es wird.

Als Technik-Freak und Mensch der sich gern an Fakten hält, habe ich ein ganz neues Feld für mich entdeckt. Es muss nicht immer High-Tech sein.  Ich teile mit meinem Lehrer zusammen die Meinung:
Sogar mit mittelmässigem Bogenmaterial lässt sich vernünftig treffen. (Martin Bögen sind damit nicht gemeint). Vorausgesetzt eine ist eine gute Schiesstechnik und Freude am lernen. ...und das ermutigt mich irgendwie schon. Die Werbung macht einem auch im Bogensport gewaltig den Mund wässerig. All die schönen Bögen und Pfeile. (Treffen tut man als Anfänger auch nicht besser). Aber die kauf ich mir später trotzdem auch noch. 

Klingt ja sehr gut 

Nur mal so als Frage: war das eine geplante Trainingswoche oder war das mit dem Lehrer jetzt mehr oder weniger Zufall ?