Das MT ist aus Alu, das wirds kaum stören. Was für WA haste denn?

Persönlich glaube ich nicht, dass sich ein moderner Bogen stark von der Temperatur beeinflussen lässt. Bei -25°C würde ich keinen Metalbogen mehr anfassen, aber das ist ein anderes Problem.
Irgendwo habe ich gelesen, dass die Bögen bei Kälte stärker werden. Naja und die Pfeile reagieren auch noch steifer...

Ich würde es deshalb lassen und nicht weil der Bogen ernsthaft Schaden nehmen könnte.

Glasfaserbelegte Bögen und Carbon oder Alupfeile, kein Thema.
Holzpfeile könnten sich schon anders verhalten, denke aber auch nicht dass das ins Gewicht fällt.
Nur von Bambus würde ich abraten.........KNACK

Es ist schon unglaublich, wir hatten ja am Wochenende "läppische" -5° und selbst da haben sich die Pfeile in Eisbrocken verwandelt, wenn man die nicht sofort nach jedem Schuss wieder sauber abgewischt hat.

Ach Leute, bitte. Ihr klingt ja wie die Australier wenns das Quecksilber mal die 0 Grad berührt.

Ordentliche Ausrüstung und nicht blindäugig losziehen und alles ist gut.

handschuhe nicht vergessen
ich muß ja draussen arbeiten; auch bei diesen temperaturen.
aber ein spaßturnier? ich würd mal sagen nicht alle am parcour manche in der hütte lassen zum einheizen und tee kochen
und macht ne hunter runde da ist nicht soviel zeit für pfeileziehen und suchen nötig.
gruß recurve1969

Holzbögen werden mit abnehmender Temperatur härter. Zahlenwerte kenne ich keine. Ich habe mal gelernt, dass man sie durch mehrmaliges Ausziehen - erst wenig, dann sukzessive mehr bis zum vollen Auszug - aufwärmen sollte. Das ist insoweit plausibel, als die Verformung im Bogen Arbeit leistet. Ich frage mich allerdings, ob man bei solchen Temperaturen mit dem bisschen Verformungsarbeit die thermischen Verluste durch Wärmeabgabe an die kalte Luft ausgleichen kann, sprich: ob der Bogen nicht schneller wieder abkühlt, als ich ihn warmarbeiten kann. Ötzi könnte dazu vielleicht etwas Schlaues sagen, aber der ist ja nun mal tot.

Die Erfahrung sagt einem ferner, dass viele Materialien bei tiefen Temperaturen so weit härter werden, dass sie spröde werden. (Siehe Challenger-Katastrophe.) In der Tat würde ich aus dem Bauch heraus vermuten, dass Holz und Manau da gefährdet wären, Metall eher nicht, Kunststoffe unterschiedlich. Versprödung könnte dann der Tod des Bogens sein, wenn man ihn noch ausgezogen bekommt.

Jetzt zum Schützen: -25 °C sind zu ertragen, wenn man sich ständig bewegt, am besten auch noch ein bisschen anstrengt, wie durch das Ausziehen eines Bogens, schießen, laufen und holen der Pfeile. Gefährlich wird's erst, wenn man pausiert. Als Ersthelfer gestatte ich mir den Warnhinweis, dass erfrierende Körperteile nach anfänglichem, mitunter auch nicht aufregendem Schmerz gefühllos werden. Finger kann man ab und zu mal anschauen und bewegen und auf Gefühl checken. Nicht so die anderen besonders gefährdeten Körperteile. Achtet also bei euren Nachbarn darauf, ob Ohren und Nasen auffallend blass oder leicht blau aussehen. Bittet eure Nachbarn, dasselbe für euch zu tun. Blaufärbung und Gefühllosigkeit wären ein guter Hinweis auf Erfrierung und es wäre eine gute Idee, einen Arzt hinzuzuziehen. Auch die Füße sieht man nicht und sie werden irgendwann gefühllos. Dann wird's gefährlich. Erfrorene Körperteile nicht schnell aufwärmen, sondern schön langsam. "Kaltes" Wasser aus der Leitung ist z. B. schon warm im Vergleich mit den -25 °C (nämlich im kältesten Fall vermutlich ca. 10 °C). Beginnender Schmerz zeigt, dass sie auftauen.

Alkohol ist zum Warmhalten verboten. Er leistet genau das Gegenteil, nämlich thermische Verluste in der Peripherie verstärken, weil die Durchblutung zunimmt. Also statt Glühwein lieber Gewürztee.

Frohes Frieren.
Thomas

Noch ein Nachsatz, da ich eben bei -5 °C zum Bogenschießen im Garten war:

Der Boden ist gefroren nahezu so hart wie Stein. Das führt dazu, dass Pfeile unter Winkeln, bei denen sie normalerweise in den Boden eindringen und stecken bleiben würden, abprallen, als wären sie auf Beton geschossen worden. Also mehr Vorausschau beim Schießen! Im besten Fall muss man nur ein bisschen länger und weiter weg suchen, im schlechtesten geht der Abpraller in eine Richtung in der doch etwas (oder jemand) stand, weil der "da nie hin kommt".

Ich hatte übrigens eben mit der üblichen Ausrüstung geschossen, d.h. mit Armschutz und Schießhandschuh, d.h. ohne zusätzliche Isolierung der Hände. Obwohl ich die häufiger in die Tasche gesteckt habe, waren schon nach einer halben Stunde die Finger der Sehnenhand so kalt, dass der Ablass schmerzhaft wurde, etwas später so taub, dass es nicht mehr funktionierte. Hut ab vor Ötzi!

Gruß, Thomas