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Thema: Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-) (Gelesen 2476 mal)
Brandy
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Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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am:
März 25, 2013, 16:52:52 »
Holla,
manche werden es wohl schon gesehen haben: Seit heute gibt es auf
www.bearpaw-blog.de
das Video zur Whisperstring-Sehne.
Ich hatte die Ehre, das Vergnügen und den Muskelkater im Arm das alles testen, aufnehmen und auswerten zu dürfen.
Hier:
http://www.bearpaw-blog.de/whisper-string/
steht noch ein bisschen mehr dazu, vor allem kann man sich das Abschussgeräusch anhören und informative Grafiken studieren.
Jeder Bogen wurde von mir idR mit 4 verschiedenen Sehnen gemessen/getestet. Fastflight, Fastflight mit Silencern, Whisperstring und Dacron.
Teilweise erlebte ich beachtliche Unterschiede.
Die Sounds sind klanglich nicht nachbearbeitet, lediglich so editiert, dass man in einem File alle drei Sehnen mit je 3 Schuss direkt hinter einander hören kann. Stereo und in Studioqualität :-)
Und nein, ich habe keine Geschwindigkeiten gemessen. Das hätte den Rahmen gesprengt. Ich kann aber sagen, dass ich rein vom Schussgefühl idR ein sehr "flottes" Gefühl hatte, mein Good Old Redman zum Beispiel war mit Whisper String etwas weniger nervös, minimal leiser und mindestens ebenso schnell - kein Wunder, statt 16 Strang FastFlight hatte ich nur 10 Strang.. Das fetzt wie Sau!
Wer Fragen hat kann das gerne hier in diesem Thread tun, ich werde versuchen das zu beantworten. Sollte es Fragen geben :-)
Brandy
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Letzte Änderung: März 25, 2013, 17:04:21 von Brandy
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Meister Rööhrich
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #1 am:
März 27, 2013, 14:01:51 »
Da mich diese Sache sehr interessiert, sowohl aus der Sicht eines Bogenschützen, der schon mit der neuen Whispersehne seine Erfahrungen gesammelt hat, als auch aus Sicht der audio-physikalischen Zusammenhänge her, hatte ich schon im Bearpaw-Blog einen Kommentar geschrieben, der aber irgendwie nicht mehr sichtbar ist
....möglicherweise wird sowas aber auch vor offizieller Freischaltung redaktionell geprüft
.
Deshalb hier nochmal an dieser Stelle meine Fragen und Anregungen zu dem recht interessanten Versuch, so wie ich es auch in dem Kommentar geschrieben hatte:
Zitat
Hallo,
mit Interesse verfolge ich das Thema Whisperstring versus Sehnen aus “klassischen” Sehnengarnen.
Bei den Audioanalysen, insbesondere “Spektralanalysen” fehlen mir jedoch ein paar wesentliche Zusatzinfos, um aus den schön in Farbe und “3D” dargestellten Diagrammen verwertbare Informationen abzulesen bzw. die Messergebnisse ansatzweise sinnvoll miteinander zu vergleichen:
1. Es fehlt mir eine Skalierung für die Amplitude (hier in der 3D-Darstellung die “Z-Achse”, müsste Werte in [dB] darstellen). Ohne diese Info vergleicht man hier sprichwörtlich Äpfel mit Birnen. Wennn wenigstens der Maßstab der Skalierung (Messbereich) immer der selbe gewesen ist, lassen sich die Ergebnisse zumindest näherungsweise
vergleichen.
2. Die Messwerte auf der Zeitachse (hier die y-Achse, also die “von hinten kommt) sind immer gleich, also stellen diese Diagramme ledigleich immer nur eine “Momentaufname” dar, quasi einen Frequenzverlauf zu exakt einer einzelnen Zeiteinheit (das kann je nach Messverfahren und Erfassungsrate ein Ausschnitt im Mikrosekundenbereich sein).
Es gibt also in den 3D-Spektralanalysen keine verwertbare Aussage zum zeitlichen Verlauf der Geräuschentwicklung (Abklingen, Ausschwingverhalten,…). Auch hier könnte man die einzelnen Ergebnisse wenigstens grob vergleichen, wenn der Zeitpunkt dieser “Momentaufname” immer exakt der Gleiche ist (was aber sicher nicht einfach sicherzustellen sein wird).
Tipp:
Ein “Wasserfalldiagramm” sieht vielleicht nicht so schön bunt aus, würde aber auf relativ anschauliche Art das Zusammenspiel der wichtigsten physikalischen Größen (Amplitude über Frequenz und Zeit), die an so einem schwer zu fasssenden Phänomen, wie “Klang” bzw. “Geräusch” beteiligt sind, darstellen und eventuelle Unterschiede in der subjektiven Warnehmung(Gehör) u.U. besser messtechnisch beschreiben können.
Zusätzlich zu den oben genannten Punkten fehlt mir auch die Gegenüberstellung, welche Bögen verbergen sich jeweils hinte "Bogen 1 bis Bogen 9", auf den Bildern und im Video lässt sich ja schon einiges aus dem BP-Programm identifizieren, aber es ist immer noch nicht klar, wann wurde welches Exemplar geschossen.
Grundsätzlich finde ich die Idee, mittels vergleichender Messung unter halbwegs definierten Aufname-BEdingungen (Tonstudio) dem "Wunder" der Flüstersehne etwas physikalisch-fundierte GRundlage zu verleihen, nicht schlecht und bekunde auch angesichts des nötigen Aufwandes meinen Respekt an alle daran BEteiligten. Auch aus Marketingsicht macht die Durchführung solch eines Versuches und die Veröffentlichung der Resultate auf der Homepage des Anbieters angesichts der vielen Diskussionen, subjektiven Erfahrungsberichten und Mutmaßungen in diversen Foren sicherlich Sinn.
Aber so eine Sache kann auch sehr schnell sprichwörtlich nach hinten losgehen, wenn schon beim ersten genaueren Blick in die Details für den einigermaßen interessierten und mit der Materie etwas vertrauten Leser/potentiellen Kunden diverse Ungereimtheiten auftauchen, die dann sehr schnell zu einem fahlen Beigeschmack führen. Wenn Äußerungen oder Diskussionen zu den genannten Punkten aber aus wirtschaftlichen oder anderen "betrieblichen" Gründen nicht erwünscht ist, bitte um kurze Info/PM, dann halte ich sofort meine Klappe
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Letzte Änderung: März 27, 2013, 14:13:02 von Meister Rööhrich
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Fotax †
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #2 am:
März 27, 2013, 15:00:44 »
Die Ergebnisse, welche du erarbeitet hast, überraschen mich nicht sonderlich. Sie sind eher die Bestätigung meiner Erfahrungswerte. Endlich hatte mal ein Bogner die Möglichkeit und den Nerv, das auch genau zu messen. Dafür möchte ich dir schon mal ganz arg danke sagen. Was mich allerdings in so einem Messzyklus noch stark reizen würde, wäre noch eine Messung von z.B. FF / Wisper Str. und einer Sehne vom Stringwhistler. Rein subjektiv habe ich mir dazu schon eine Meinung durch eigenes Testen gebildet, aber das mal mit einer genauen Messung zu vergleichen wäre schon ne tolle Sache. Hättest du evtl. die Möglichkeit das wenigstens mal bei jeweils einem RC und einem LB zu messen?
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Brandy
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #3 am:
März 27, 2013, 15:55:24 »
Ich schreibe später noch ausführlich zu allen Punkten, denn da gibt es einiges zu sagen - kurz vorab zu Fotax:
Ich hatte es leider versäumt rechtzeitig bei Guido Sehnen zu bestellen, ich hätte diese gerne ebenfalls getestet. Stringwhistlers Sehnen sind - vor allem in Bezug auf Verarbeitung und "an den Bogen angepasst" - komplett ohne Konkurrenz - da kann und will keine gewerbliche Serien-Sehne mithalten. Es ging hier ja vor allem um "Standardsehnen".
Es wäre trotzdem interessant gewesen. Vielleicht kann ich das ja inoffiziell noch nachholen.
Also bis später.
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Fotax †
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #4 am:
März 27, 2013, 16:24:28 »
inoffiziell wäre völlig ausreichend, gerne auch per PN!
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africanarcher
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Net die dood oorwin al
Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #5 am:
März 27, 2013, 16:44:09 »
Nichts da, inoffiziell.
Ich will auch was lernen.
Und nur mal so, Seriensehnen kann man nie mit Customsehnen vergleichen!
In Erwartung
africanarcher
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Brandy
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #6 am:
März 28, 2013, 01:39:54 »
Zitat von: africanarcher am März 27, 2013, 16:44:09
Nichts da, inoffiziell.
Ich will auch was lernen.
Und nur mal so, Seriensehnen kann man nie mit Customsehnen vergleichen!
In Erwartung
africanarcher
Naja, das "inoffiziell" meinte vor allem, dass "Fremdsehnen" nicht Teil der eigentlichen Sache war. Und gegen Guidos Meisterwerke hat natürlich kaum eine Seriensehne eine Chance - darum geht es ja auch gar nicht - wobei ich bzgl dem "Sound" der Whisperstring schon der Meinung bin dass da so schnell nix ran kommt... Es sei denn eine Guido Sehne aus dem Whisperstring Material
Ich kann das bei Gelegenheit gerne noch mal aufwärmen und ein, zwei Stringwhistler-Sehnen testen/messen und hier posten. Ich wollte mir eh mal welche bestellen.
Ich hatte das ehrlich gesagt sogar aufgenommen... Allerdings mit dem 30 lbs Viper (Langbogen) von Nightingales - 3 verschieden Sehnen: Fastflight Seriensehne, Guido XCell mit Silencern und Guido Fastflight. Das saitenartige Nachschwingen der Fastflight Sehnen war mit XCell und Silencern natürlich komplett weg. Allerdings sollte ich für eine Vergleichsmessung eher einen Bogen in der 50lbs Klasse hernehmen...
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Brandy
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #7 am:
März 28, 2013, 02:35:14 »
So, jetzt gehts ans Eingemachte.
@ Meister Rööhrich: Du hast jetzt tatsächlich einige Punkte angesprochen die mir sehr grosses Kopfzerbrechen bereitet haben, auf die ich zum Teil keine Lösungen fand, und bei denen ich mich dann durchringen musste einen gewissen Kompromiss einzugehen. Jetzt gibts also ne Menge Text.
Erst einmal: Ich glaube die Kommentare müssen manuell freigeschaltet werden, der BP Blog ist ein Wordpress System - auch ich habe eine Page die darauf basiert - man glaubt es gar nicht was da so an Spam rein kommt über die Kommentare.
So, erst einmal dazu:
Zitat
Zusätzlich zu den oben genannten Punkten fehlt mir auch die Gegenüberstellung, welche Bögen verbergen sich jeweils hinte "Bogen 1 bis Bogen 9", auf den Bildern und im Video lässt sich ja schon einiges aus dem BP-Programm identifizieren, aber es ist immer noch nicht klar, wann wurde welches Exemplar geschossen.
Wir hatten uns dagegen entschieden Herstellernamen der Bögen zu veröffentlichen, da sämtliche "nicht Bearpaw" Bögen total schlecht abgeschnitten haben ;-) "Schlecht" im Sinne von "FF sehr laut" "WS sehr leise".
Ich kann gerne nachgucken welche Bögen Langbögen und welche Recurves waren. Sie unterscheiden sich generell etwas im Sound. Bei Langbögen schwingen ungedämpfte Sehnen "klangvoll" nach.
Zitat
Grundsätzlich finde ich die Idee, mittels vergleichender Messung unter halbwegs definierten Aufname-BEdingungen (Tonstudio) dem "Wunder" der Flüstersehne etwas physikalisch-fundierte GRundlage zu verleihen, nicht schlecht und bekunde auch angesichts des nötigen Aufwandes meinen Respekt an alle daran BEteiligten. Auch aus Marketingsicht macht die Durchführung solch eines Versuches und die Veröffentlichung der Resultate auf der Homepage des Anbieters angesichts der vielen Diskussionen, subjektiven Erfahrungsberichten und Mutmaßungen in diversen Foren sicherlich Sinn.
Aber so eine Sache kann auch sehr schnell sprichwörtlich nach hinten losgehen, wenn schon beim ersten genaueren Blick in die Details für den einigermaßen interessierten und mit der Materie etwas vertrauten Leser/potentiellen Kunden diverse Ungereimtheiten auftauchen, die dann sehr schnell zu einem fahlen Beigeschmack führen. Wenn Äußerungen oder Diskussionen zu den genannten Punkten aber aus wirtschaftlichen oder anderen "betrieblichen" Gründen nicht erwünscht ist, bitte um kurze Info/PM, dann halte ich sofort meine Klappe
Um wirklich 100% seriös-wissenschaftliche Werte zu ermitteln müsste man mit einer mechanischen Schussvorrichtung arbeiten - andernfalls lassen sich Ablassartefakte etc nicht 100% vermeiden... Ich habe mittels Boden-Markierungen versucht einen möglichst konstanten Abstand zu den Mikros einzuhalten, ausserdem habe ich unsaubere Schüsse aus den Messungen heraus genommen, schnell lassen sich hier "schlechte" FF Schüsse und "gute" WS String Schüsse finden - ich habe mir stets die 3 möglichst saubersten und neutralsten Schüsse heraus gesucht. Ferner war es mir nicht möglich pro Bogen jeweils die (für mich) perfekte Standhöhe heraus zu finden, ergo habe ich hier die Herstellerangabe genommen - auch wenn ein anderer Wert vielleicht leisere/lautere Werte geliefert hätte.
So, jetzt zu den "Ungereimtheiten". Dass es diese gibt mag ich nicht abstreiten aber ich glaube hingegen nicht dass da ein Schuss nach hinten losgehen wird - auch wenn das in diesem Kontext ein sehr passendes Wortspiel ist. :-)
Zitat
1. Es fehlt mir eine Skalierung für die Amplitude (hier in der 3D-Darstellung die “Z-Achse”, müsste Werte in [dB] darstellen). Ohne diese Info vergleicht man hier sprichwörtlich Äpfel mit Birnen. Wennn wenigstens der Maßstab der Skalierung (Messbereich) immer der selbe gewesen ist, lassen sich die Ergebnisse zumindest näherungsweise
vergleichen.
2. Die Messwerte auf der Zeitachse (hier die y-Achse, also die “von hinten kommt) sind immer gleich, also stellen diese Diagramme ledigleich immer nur eine “Momentaufname” dar, quasi einen Frequenzverlauf zu exakt einer einzelnen Zeiteinheit (das kann je nach Messverfahren und Erfassungsrate ein Ausschnitt im Mikrosekundenbereich sein).
Es gibt also in den 3D-Spektralanalysen keine verwertbare Aussage zum zeitlichen Verlauf der Geräuschentwicklung (Abklingen, Ausschwingverhalten,…). Auch hier könnte man die einzelnen Ergebnisse wenigstens grob vergleichen, wenn der Zeitpunkt dieser “Momentaufname” immer exakt der Gleiche ist (was aber sicher nicht einfach sicherzustellen sein wird).
Tipp:
Ein “Wasserfalldiagramm” sieht vielleicht nicht so schön bunt aus, würde aber auf relativ anschauliche Art das Zusammenspiel der wichtigsten physikalischen Größen (Amplitude über Frequenz und Zeit), die an so einem schwer zu fasssenden Phänomen, wie “Klang” bzw. “Geräusch” beteiligt sind, darstellen und eventuelle Unterschiede in der subjektiven Warnehmung(Gehör) u.U. besser messtechnisch beschreiben können.
Ich muss hier etwas weiter ausholen.
Ich - bzw wir - hatten ursprünglich vor, reine Dezibel Werte zu ermitteln. Es wurde mir im Vorfeld bei ersten Tests schnell klar dass das nicht nur völlig unzureichend ist sondern auch (mit meinen Mitteln) unmöglich.
Ein Dezibelwert muss immer in Relation zur Entfernung angegeben werden. Also z.b "Nachtigall auf 1 Meter, Düsenjäger auf 1 Meter". Auch der Laie wird nachvollziehen können dass "Nachtigall auf 1 Meter" lauter ist als "Düsenjäger auf 2 km"... Dazu kam, dass mein Dezibelmessgerät nicht in der Lage war diesen sehr kurzen Impuls vernünftig abzubilden. Es ist eher dafür da einen Dauerpegel zu messen, z.B bei einem Konzert..
Es blieb mir also nur übrig das ganze aufzunehmen. Hier gibt es dann keine Möglichkeit mehr einen Dezibelwert zu ermitteln, es sei denn ich hätte irgend einen Signalgenerator verwendet der kalibriert einen bestimmten Pegel absondert - dazu kann man dann - in Relation - die Schüsse einordnen. Aber auch das wäre völliger Blödsinn gewesen, schwankten die "Peaks - also die maximale Amplitude der Schüsse auch bei gleichem Ablass extrem stark - bei gleichem "Klang".
Dazu kam dann die Erkenntniss, dass sich der "Klang" längst nicht über die Maximalamplitude "messen" lässt. Ich muss dazu sagen, dass ich wie gesagt, penibel darauf geachtet habe die Schüsse exakt im gleichen Abstand zum Mikro, mit gleichem Auszug etc etc aufzunehmen, und vor allem natürlich stets mit dem gleichen Pegel resp konstanten Einstellungen der Mikro-Preamps. Ergo kann ich lediglich die Schüsse in Relation zueinander betrachten, letztendlich ist es aber genau das was ich wollte. Wenn man die Sounds hört, die Wellenformen betrachtet - das ist alles unter konstanten Voraussetzungen. Also Bogen 1 Fastflight würde zu Bogen 7 Dacron exakt im richtigen Verhältniss stehen und können direkt verglichen werden.
Zur 3 D Frequenzanalyse:
Als wir das Video gedreht haben habe ich mich dann für die interne 3 D Analyse eines meiner Programme entschieden da hier, in Verbindung mit der reinen Wellenform (Hüllkurve) des Schusses eine gute Visualisierung möglich war.
Im Nachhinein - ich muss dazu sagen dass es ein durchaus knackiger Aufwand war 9 Bögen mit ja 4 Sehnen zu testen - habe ich dann nämlich ausserdem auch einige Zeit damit verbracht einen Weg zu finden den Schuss wirklich perfekt grafisch dar zu stellen.
Denn auch mir waren die von Dir hier kritisierten Punkte ein Dorn im Auge. Ich hatte da aber keine Software gefunden die das hinbekommen hätte.
Eigentlich IST diese 3D Analyse die ich verwendet habe (Steinberg Wavelab 7) ja auch ein Wasserfalldiagramm. Denn wir haben ja auch eine Zeitachse.
Allerdings scheint es hier einen "Bug" zu geben. Und zwar der, dass "der Wasserfall" erst bei einer etwas längeren Auswahl dargestellt wird. Da das Auftreffen des Pfeils auf das Target trotz krasser Massnahmen (Ich habe das Target in die Abstellkammer gestellt, schoss aus dem Aufnahmeraum raus, durch den Gang, in die Kammer, wo ich dann einen Würfel aufgehängt (!) habe um ihn zusätzlich zu dämpfen - die grosse Scheibe stand zur Sicherung dahinter und hätte, wenn ich auf sie geschossen hätte, einen tiefen Resonanzton generiert, der gehängte Würfel war leiser) recht laut war und auch mein Ablass nicht immer gleich klang (*schäm*) hatte ich für die Analyse beides entfernt... Tja, und da gabs dann irgendwie kein Wasserfall mehr. Ich habe mittels Trial and Error eruiert ab welcher Länge das Programm auch den zeitlichen Verlauf darstellt, das waren dann so ein paar Sekunden.. Ich hatte sogar versucht via Timestretch das 60ms Schnipsel (oder wie lang das auch immer war) so zu dehnen dass ich einen Wasserfall bekam, allerdings kam da echt nur Schrott bei raus...
Das war jetzt übrigens die Antwort auf Punkt (2)
. Ich habe unzählige Messungen gemacht und verglichen, von verschiedenen "Startpunkten" - auch z.B Startpunkt "Stille" - die dargestelle Grafik scheint eine Art "Mittelwert" zu sein die erstaunlich gut das "Gehörte" darstellt... Weil auch ich wollte gerne den Schuss im "Verlauf" darstellen..
Denn das ist total interessant - Zum Sound des Schusses gehört noch etwas mehr:
Nicht nur Ablass und der Moment in dem der Pfeil den Bogen verlässt, bei Recurves knallt hier die Sehne auf die Wurfarme, letzteres ist das was ein Recurve zum Scheppern bringt, sondern auch das Nachklingen... Bei Langbögen mit FF zum Beispiel ein Ton der sich bis weit nach dem "Treffer" ausdehnt... Kann man in den Wave Files gut hören... Konnte ich leider nicht wirklich gut grafisch dar stellen.
Tja, dann die Sache mit der Amplitude...
Das ist jetzt Punkt (1)...
Ich hatte es im Video erwähnt... Es gibt keinen Weg da eine feste Skala zu benutzen, das ist natürlich totaler Kack... Und hat mich mega viel Zeit gekostet. Das Prog "dehnt" automatisch die Amplitude auf maximale Bildhöhe... Totaler Bullshit... Weil selbst eine sau leise Sehne wird dann den Eindruck erwecken sie wäre genauso laut...
Ich habe tagelang recherchiert aber keine Software gefunden die das umsetzt was ich WIRKLICH darstellen wollte. Wenn da jemand etwas vorschlagen kann bin ich nicht abgeneigt die Auswertungen da durch zu jagen.
Letztendlich hatte ich mich dann entschieden diese 3 D Analyse wie gehabt zu veröffentlichen, grobe Tendenzen liessen sich hier tatsächlich recht gut erkennen - dazu unterstützend die Screenshots der Wave Files - die ebenfalls ganz gut visuell das gehörte verdeutlichen... Tja - und das wichtigste sind natürlich die Wave-Files..
Jeder... Absolut jeder kann hier die Sehnen selbst anhören. Gleiche Standhöhe, gleicher Bogen, gleicher Schütze, gleiche Pfeile etc etc - der Laie hört und bekommt nen guten Eindruck, etwaige Experten sollen das Zeug ruhig durch jeden Analyzer der Welt jagen, der Sound selbst lügt nicht.
Jau... Soweit erst mal das was mir dazu einfällt :-)
Brandy
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Letzte Änderung: März 28, 2013, 02:45:09 von Brandy
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Brandy
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #8 am:
März 28, 2013, 02:46:13 »
Sorry für den langen Text - ich fand es besser etwas auszuholen als lediglich kurz etwas zu den einzelnen Punkten zu schreiben.
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Fotax †
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #9 am:
März 28, 2013, 07:07:05 »
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Ari
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #10 am:
März 28, 2013, 08:04:41 »
Danke!
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Figaro
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #11 am:
März 28, 2013, 08:31:19 »
denke jetzt sollte es aber passen
Ich finde das war eine tolle Arbeit. Respekt
Figaro
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Norbert
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
«
Antworten #12 am:
März 28, 2013, 08:50:09 »
Spannende Geschichte! Und krasser Aufwand, den ihr da getrieben habt! Auf jeden Fall sehr informativ
Darf man die Soundschnipsel eigentlich weiterverwenden, oder beansprucht ihr Rechte daran? Für Rollenspielhintergrundgeräusche eignen die sich nämlich ziemlich gut
Viele Grüße
Norbert
«
Letzte Änderung: März 28, 2013, 08:53:36 von Norbert
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Meister Rööhrich
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #13 am:
März 28, 2013, 08:52:47 »
Danke Dir für die Erklärung. Auch wenn es ein "Text-Lindwurm" geworden ist, habe ich das mit Interesse gelesen. Ich kenne ähnliche Diskussionen zu den Themen "Klang" und "individuellem Geräuschempfinden" schon länger aus anderen Bereichen, deshalb mein penibles "Nachboren".
Da aber der BP-Blog-Beitrag ohne Deine hier nun ausführlichen Erklärungen im Raum steht, entstand bei mir beim Lesen halt der etwas fade Beigeschmack, dass mann versuchte, einer Marketing-aktion unter Zuhilfename einer "wissenschftlichen Methodik" mit vielen bunten Kurven im Ergebnis von Tonstudioaufnamen einen seriös fundierten Anstrich zu verpassen. Es gab ja im Blog schon mal einen Videobeitrag zum Vergleich Whisperstring und andere Sehnen. Damals schossen dann auch sofort die Mutmaßungen über getürkte Tonaufnamen ins Kraut, weil sich die Leser die Audiofiles runterluden, auf eigene Faust mittels Software analysierten, und dort anhand unterschiedlich gedämpfter Hintergrundgeräusche bei den verschiedenen Sehnen "Marketing-trickserei" vermuteten. Deshalb meine Befürchtung des "nach hinten losgehens", wenn sich bereits auf den zweiten Blick Ungereimtheiten auftuen, zu denen es erst mal keine Erklärung gibt.
Also nochmals Dank an Alle an diesem Versuch Beteiligten und an Dich Brandy, für die ergänzenden Erklärungen.
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Letzte Änderung: März 28, 2013, 08:58:03 von Meister Rööhrich
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roscho
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Re:Die Whisperstring im Tonstudio: Whisperstring Video mit Brandy ;-)
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Antworten #14 am:
März 28, 2013, 09:32:20 »
Danke für die lange Erklärung, Brandy !
(und natürlich für die Mühe vorher
), auf dieser Grundlage lässt sich sauber diskutieren.
Und wenn ich mir das alles so durchlese ein Riesenaufwand, aber eine Stringwistler Sehne würde mich im Vergleich doch mal reizen
Evtl. genügt ja mal ein Bogentyp, soviel ich weiss kommen ja bald neue bei dir an
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