Hallo Bogenfreunde!
Ich bin noch ganz neu hier, auch wenn ich seit einigen Tagen intensiv *lese*. Ich, in den späten 40ern habe mich daran erinnert, dass ich in meiner späteren Jugend bei diversen Urlaubsaufenthalten "mit Bogenschießen" im Programm, dieses recht genossen habe. Nun sind wir aufs Land gezogen und dazu passend wollte ich die Idee ein wenig reaktivieren. Als lernfähiger "Internet Profi" habe ich die Standard Regeln: "Kaufe nicht blind etwas, schon gar nicht gebraucht, frag einen Profi und lass dir zeigen wie das funktioniert" beherzigt und am Montag Abend einen in der Nähe gelegenen Bogensportclub aufgesucht. Sehr nette Leute und ein sehr einfühlsamer Trainer.
Der hat mir nach kurzer Einführung - ein wenig vorbelastet war ich ja - einen Samick Polaris Bogen mit 24# und eine Handvoll Carbon Pfeile in die Hand bzw den Köcher gedrückt und mit mir 2 Stunden Haltungs- und Zugtraining gemacht. Für einen Schreibtischtäter ohne sportliche Ambitionen ist das wohl reichlich. Gänzlich unbegabt scheine ich nicht zu sein, er war mit meiner Haltung "für einen Anfänger" eigentlich recht zufrieden. Den Bewegungsablauf habe ich halbwegs wiederholbar hin bekommen und nach etwa einer halben Stunde haben sich die Pfeile auch in brauchbaren Grüppchen auf 10m und später 15m zusammen gefunden.
So, nun zu meinen Fragen, denn den Trainer sehe ich erst nächste Woche wieder - ich darf wieder kommen

Die Ellenbogenstellung ist mir noch ein wenig ungewohnt. Das "hochkant" Stellen des Gelenks will noch nicht so natürlich kommen und nun, zwei Tage später fühle ich noch ein deutliches Ziehen im Ellenbogen, wenn ich versuche diese Stellung "freihändig" einzunehmen. Ich neige natürlicherweise zum Überstrecken und Verdrehen. Das Ziehen ist kaum bemerkbar, wenn ich mich an etwas festhalten kann - ein Lenkrad, ein Haltegriff im Bus, ein Besenstiel. Für mich ein Hinweis, dass es gar nicht so sehr die Bewegung selbst ist, sondern eher die Verwendung von ungeübten Muskeln.
Zusätzlich gelingt es mir offenbar nicht wirklich den Griff dieses Bogens so zu fassen, dass der Druck auf dem Daumenballen liegt. Die Belastung lag wohl in der dünnen Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger, denn dort macht sich ein leichtes Gefühl der Überbelastung bemerkbar. Ich habe keine besonders großen Hände und eher kurze Finger. Ich werde am Montag natürlich meinen Trainer darauf ansprechen.
Sind diese Dinge am Anfang zu erwarten, weil die Belastung und Bewegung ja völlig neu sind - das gibt sich also mit der Zeit?
Sind diese Dinge ein sicheres Zeichen dass ich etwas falsch mache und sollten rasch behoben werden?
Wäre es möglich, dass der Griff des Samick einfach nicht zu meiner Hand passt? Der "Einschnitt" im Griffbereich geht relativ weit nach vorne, der Daumenballen liegt dadurch ziemlich flach auf dem Holz und überträgt keinen Druck weil die Hand natürlich bis nach vorne rutscht und dann in der Zwischenfingerfalte den Bogen hält. Um den Druck mehr auf den Daumenballen zu bekommen müsste ich die Hand entweder mehr zur Mitte ein drehen oder mehr "aufstellen". Beides wirkt sich schlecht auf die Kraftlinie durch den Arm aus. Möglicherweise drückt das Bogenholz aufgrund der entspannten Fingerhaltung ungewohnt tief zwischen die Finger oder aber umgekehrt die kurzen Finger sind zu weit gespreizt und lassen den Druck nicht "an die Hand" kommen. Das kann ich nun im Nachhinein ohne Bogen nicht mehr nachvollziehen, aber vielleicht hat ja der Eine oder Andere von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß wovon ich rede.
Bis nächsten Montag ist ohnehin mal Pause. Dann will mein Trainer mit mir ein paar Tests mit unterschiedlichen Zugstärken machen. Vielleicht ein paar Pound auf oder ab. Eher ab denke ich mal

Ich bin ja gespannt, wie sich das entwickelt. Grundsätzlich bin ich für alle Varianten aufgeschlossen, aber es ist wahrscheinlich, dass ich nicht in eine Richtung möchte, die viel "Klimbim" benötigt und auf eine Materialschlacht hinaus läuft. Dazu habe ich weder das Geld noch die Zeit. Immerhin habe ich Familie und nun einen neuen Garten um den ich mich kümmern muss. Da ich auch in einer Musikkapelle spiele, auch noch nicht so lange, brauche ich schon dafür viel Übungszeit. Bogenschießen wird für mich also eher ein "wenn's mal rein passt" Hobby. Trotzdem möchte ich mir die Grundlagen zuerst einmal ordentlich drauf schaffen.