Archers Campfire Archiv - Startseite
Seiten: 1 [2] 3
  Drucken  
Autor Thema: Heimisches Holz statt Tropenholz  (Gelesen 3439 mal)
HJM-Weib
Hero Member
*****
Beiträge: 1329



WWW
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #15 am: Mai 18, 2012, 09:19:20 »

Find ich große Klasse, dass der ein oder andere dies als Denkanstoß sieht. Natürlich kann man gegen die Abholzung dadurch nichts ausrichten und es gibt weltweit noch viele andere Probleme, aber ich für mich will es einfach nicht auch noch unterstützen. Sollte ja auch nur mal zum nachdenken anregen.  Wink

Und was Bazi da am Anfang schrieb ist wirklich "verwirrend", aber regt natürlich genauso zum nachdenken an. :Smiley

Übrigens... eine schöne Alternative zu einem Griff aus Ebenholz wäre z. B. Räuchereiche. http://www.juro-langboegen.de/index-/neueste-boegen
Gespeichert
venator
Jr. Member
**
Beiträge: 113


always look on the bright side of life


Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #16 am: Mai 18, 2012, 09:47:13 »

Tropenholz findet sich nicht nur in entsprechenden Holzgegenständen, auch in Hygienepapier, Kinderzeicheblöcken oder sogar Bauholz in Asien. Allerdings gibt es auch in den Tropen Holzwirtschaft. Ein Bekannter, Förster, war gerade in Brasilien. Er hat sich dort mal die Forstwirtschaft angesehen. In der dortigen Gegend haben viele Einwohner auf Holzwirtschaft umgestellt. Der Ertrag an Holz ist dort um den Faktor 100 höher als bei uns. Hier im Hunsrück kommen pr Jahr 7 Festmeter Holz auf de ha. Dort 700 Festmeter. Dies kommt durch die dauernde Wachstumsphase,keine Winter und genügend Regen und sehr schnell wachsende Holzarten.
Für den Bogenbau spricht natürlich nichts gegen einheimische Hölzer. Sollte man Tropenholz aus entsprechender nachhaltiger Bewirtschaftung jetzt verdammen?  Es sollte eine klare Kennzeichnung, oder Nachweis erbracht werden.

Venator
Gespeichert
Physicus
Gast
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #17 am: Mai 18, 2012, 10:02:31 »

'Nachhaltig' scheint mir ein ziemlich irreführendes Werbewort. Selbst wenn ich Holz in den Tropen nachhaltig herstelle, ist die Ökobilanz durch den Transport nach hier immer noch deutlich schlechter als bei hier nachhaltig hergestelltem Holz. Man k bommt in ein ähnliches Dilemma, wenn man sich fragt, ob biologisches Gemüse vom anderen Ende der Welt 'ökologischer' ist als konventionelles von hier. Denen, die diese Frage interessiert, empfehle ich das Buch 'Fast nackt' von Leo Hickman. Nur erwartet bitte keine einfache Antwort.

Gruß,
Physicus
Gespeichert
venator
Jr. Member
**
Beiträge: 113


always look on the bright side of life


Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #18 am: Mai 18, 2012, 13:44:39 »

Ökobilanz durch Transport gibt sicher ein eigenes Thema.
Da kann jeder selbst etwas tun. Aber um beim Bogensport zu bleiben, ist die Ökobilanz eines Stückchen Holzes aus den Tropen schlechter als eine Fahrt zu einem Turnier? Oder wie weit kann ich mit dem Auto fahren um die Ökobilanz nicht überzustrapazieren?

Venator
Gespeichert
Physicus
Gast
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #19 am: Mai 19, 2012, 10:16:21 »

Das sehe ich genau als den springenden Punkt: Jeder von uns muss an jeder Stelle entscheiden, ob er - wenn die Abgrenzung denn so scharf zu treffen ist - ökologisch oder eben 'unökologisch' handelt. Das geht nur, wenn man weiß, welche ökologischen Kosten wo involviert sind. Wichtig ist mir für mich, dass ich die Entscheidung als meine Verantwortung verstehe. Deswegen will ich die oft unbequeme Wahrheit wissen und nicht verdrängen.

Gruß, Physicus
Gespeichert
elBohu
Hero Member
*****
Beiträge: 1349


Wyrd bið ful aræd!


WWW
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #20 am: Mai 19, 2012, 11:34:56 »

Eiskalt erwischt!
Tropenhölzer bieten eben ein breites Farbspektrum, vielleicht kennen wir unsere Hölzer bloß nicht genug...
Ich gebe mal eines zu bedenken: Nachhaltig und Tropenholz (außer vielleicht Balsa) geht nicht! Wie langsam wachsen denn wohl die Bäume mit dem harten Holz auch bei Tollem Regen und Sonne und Wärme?
Die jetzt angepflanzten werden nicht mäh unsere Kinder als Bretter erleben, denke ich.

Gespeichert
Ulf
Sr. Member
****
Beiträge: 596



Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #21 am: Juli 03, 2012, 06:14:36 »

Ich empfehle zu dem Thema die GEO Ausgabe vom April 2010...Seither glaub ich nicht mehr an "kontrolliert" abgebautes Tropenholz, und auch Plantagenholz  aus z.b. Brasilien steht wahrscheinlich da, wo vorher Regenwald stand...
Ich finde, unsere einheimischen Hölzer haben schon eine grosse Vielfalt... Da sollte man doch eigentlich etwas für jeden dabei sein?!

Ich für meinen Teil kaufe kein Tropenholz. (Ich verbrauch nur die REste, die ich noch hab...aus dem Abfasll des Holzhändlers, altes Parkett etc.)
Gespeichert
HJM-Weib
Hero Member
*****
Beiträge: 1329



WWW
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #22 am: Juli 03, 2012, 12:26:44 »

Das mit dem "kontrollierten" Abbau ist wirklich ein schönes Ammenmärchen...  wütend Kontrolliert bedeutet im Prinzip, dass nicht alles sofort gefällt wird sondern in einem festgelegten Zeitraum von z. B. 4 Jahren. Und dann dauert es wirklich eeeeewig, bis das neu gepflanzte Holz wieder wächst. Plantagen rauben zudem vielen Lebewesen ihren natürlichen Lebensraum.
Gespeichert
Burkhard
Hero Member
*****
Beiträge: 4405



Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #23 am: Juli 03, 2012, 13:59:39 »

Das mit dem "kontrollierten" Abbau ist wirklich ein schönes Ammenmärchen...  wütend Kontrolliert bedeutet im Prinzip, dass nicht alles sofort gefällt wird sondern in einem festgelegten Zeitraum von z. B. 4 Jahren. Und dann dauert es wirklich eeeeewig, bis das neu gepflanzte Holz wieder wächst. Plantagen rauben zudem vielen Lebewesen ihren natürlichen Lebensraum.

 Bravo für deinen Beitrag.
Gespeichert
Ulf
Sr. Member
****
Beiträge: 596



Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #24 am: Juli 05, 2012, 19:40:37 »

...oder das Holz kommt von Plantagen mit schnellwachsenden Hölzern, die eher den Boden auslaugen...von einem Ökosystem kann man da ja wohl nicht mehr sprechen, geschweige denn von einem Funktionierendem...
Gespeichert
stöckchenschubser
Hero Member
*****
Beiträge: 1078


WWW
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #25 am: Juli 05, 2012, 20:25:36 »

Wirklich hilfreich wäre nur eine vervielfachung des Endabnehmerpreises direkt durch den einheimischen "Herstellers",
nicht der großen Untenehmen, bei gleichzeitiger weltweit geregelter Abnahmemenge.
Schönes Märchen, ich weiß.

Ein kompletter Verzicht wird die Abholzung nicht verhindern, aber ein gelegentlicher Blick in
die roten Listen, und die kleine Wiedergutmachung nur Holz von auch aufforstenden Unternehmen
zu beziehen ist zumindest eine kleine Hilfe.
Auch wenn im Bogenbau nur Kleinmengen verarbeitet
werden, kann die Ablehnung der Kunden zu Tropenholz durchaus Signalwirkung haben.
Gespeichert
Armcat
Gast
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #26 am: Juli 05, 2012, 23:38:38 »

Ich halte es da mit Burkhard und bin der Meinung das die einheimischen Hölzer für den Bogenbau genauso gut geeignet sind. Es gibt für laminierte Bögen diverse Obsthölzer die fantasisch aussehen. Mein absoluter Favorit ist Pflaume. Mein Langbogen ist eine Kombi aus Apfel (Griffstück) und Kirsche Wurfarme und Laminat.
Das Apfelgriffstück besteht  zudem aus Splint - und Kernholz.
Das exotischte das ich im Bogenbau verwende ist kein Holz sondern Bambus. Wobei ich keine  Laminierte Bögen Baue. Die hab ich mir beim Bogenbauer meines vertrauens geholt, und der verwendet keine Tropenhölzer.
Und für Selfbows gibt es ausreichen Holz von einem bekannten Forstwirt.

Also von meiner Seite ein klares nein zu Tropenholz.
Gespeichert
HJM-Weib
Hero Member
*****
Beiträge: 1329



WWW
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #27 am: Juli 07, 2012, 20:16:35 »

Ja, das exotische Gras setzen wir nun auch zum ersten mal ein. Das wächst schnell und ist nicht bedroht... aber dafür wurden vermutlich enorme Waldflächen gerodet...  wütend
Gespeichert
Armcat
Gast
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #28 am: Juli 07, 2012, 20:44:37 »

Der Bambus den man für Backings verwendet kommt aus Bambuswäldern in den Bergregionen Chinas, (wenn  ich mich recht erinnere).
In Asien wird der Bambus schon seit Jarhunderten als Baumaterial eingesetzt.  Manche Bambussorten wachsen einen halben Meter oder mehr pro Tag. Ich kann mir nicht vorstellen das Tropen-Wälder dafür aktuell nieder gemacht werden, wobei im Rahmen der Globalisierung weiß mann ja nie...
« Letzte Änderung: Juli 07, 2012, 22:50:07 von Armcat » Gespeichert
mK
Hero Member
*****
Beiträge: 2685



WWW
Re:Heimisches Holz statt Tropenholz
« Antworten #29 am: Juli 08, 2012, 09:44:09 »

Ja, das exotische Gras setzen wir nun auch zum ersten mal ein. Das wächst schnell und ist nicht bedroht... aber dafür wurden vermutlich enorme Waldflächen gerodet...  wütend

Auch in euren Langbögen? Wink

Ich glaube aber auch nicht das für Bambus Tropenwälder gerodet werden. Auch wenn Bambus einer der wichtigsten Rohstoffe in Süd-Ost-Asien ist. Ich finde die Baugerüste aus Bambus in Indien oder China immer wieder atemberaubend.
Gespeichert
Seiten: 1 [2] 3
  Drucken  
 
Gehe zu:  

Powered by MySQL Powered by PHP Powered by SMF 1.1.2 | SMF © 2006, Simple Machines LLC Prüfe XHTML 1.0 Prüfe CSS