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Autor Thema: Langbogen oder Jagdrecurve?  (Gelesen 3991 mal)
Rikkitikkitavi
Gast
Langbogen oder Jagdrecurve?
« am: September 05, 2012, 16:32:29 »

Hallo liebe Mitstreiter,

nach rd. 10 Jahren (und 10 Jahren) Pause bin ich vom WA-Schießen zum traditionellen Schießen "bekehrt worden". Noch probiere ich herum und versuche, nach und nach die zu mir passende Ausrüstung zu finden.

Hier nun meine Frage: Ist für mich ein Jagdrecurve oder ein Langbogen die bessere Wahl?

Dazu folgende Daten:
- Ich ziehe ziemlich lang aus (31 Zoll), was m. E. eher für einen Langbogen spricht.
- Meine Zielmethode ist nicht richtig "inuitiv", sondern sozusagen "halbbewusst" und erfordert, ohne hier in diese Diskussion einsteigen zu wollen, dass ich den Pfeil beim Fliegen beobachten kann, was wiederum für schwere Pfeile und damit für Holz und damit für den Langbogen spricht.
- Ich bin zwar kein Bogensportanfänger, aber "Schreibtischtäter" und mit 37 Jahren auch nicht mehr der Jüngste. Über 50 Pfund Zuggewicht hört bei mir der Spaß definitiv auf. Soweit ich es verstanden habe, werfen Recurves besser, sodass ich bei gleicher Wurfleistung und entsprechend gleich flacher Flugbahn beim Recurve anscheinend immer ein paar Pfund einsparen kann. Spricht für Recurve.
- Ich möchte Feld und 3D schießen.

Vielen Dank für Eure Tipps!
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Physicus
Gast
Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #1 am: September 05, 2012, 17:16:32 »

Ich bin mit beidem recht glücklich.

Lang ausziehen kannst du mit den meisten Recurves auch, z. B. meinen Crow bis 32 Zoll.

Mein 40-Pfund-Langbogen wirft natürlich deutlich langsamer als der gleich schwer ziehende Recurve, doch schlimm ist das nicht. Man kann sich jeweils schnell wieder rekalibrieren.

Der Recurve punktet erheblich bei der Transportabilität. Nydam-Bogen: 2,05 m, Crow: 1,4 m.

Von daher sehe ich die Entscheidung im Wesentlichen als eine geschmäcklerische.

Gruß,
Physicus
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Niels
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #2 am: September 05, 2012, 18:02:22 »

Hallo Rikkitikkitavi!
Das Beste wird warscheinlich sein mal ein paar Langbögen und Recurvebögen in die Hand zu nehmen bei einem Händler der Bögen im Sortiment hat die für dich in Frage kommen würden.
Sofern ich mich nicht täusche hängt die weiche Auszugslänge auch von den einzelnen Herstellern/Bogenmodellen ab - häufig wird in der Beschreibung ( ich kenne es von Bearpaw) angegeben bis zu welchem Auszug es angenehm ist.
Hier als Beispiel die lange Version des Redman: http://bogensportwelt.de/SET-BEARPAW-Jagdrecurve-Redman-Long-64    '... Auch bei Auszugslängen bis zu 33" kann dieser Bogen hier seine Eigenschaften optimal entfalten.'
Viel Erfolg bei deiner Suche
Cheers
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grubenreiner
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Unkraut vergeht nicht!


Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #3 am: September 05, 2012, 18:39:20 »


Hier nun meine Frage: Ist für mich ein Jagdrecurve oder ein Langbogen die bessere Wahl?

Dazu folgende Daten:
- Ich ziehe ziemlich lang aus (31 Zoll), was m. E. eher für einen Langbogen spricht.
- Meine Zielmethode ist nicht richtig "inuitiv", sondern sozusagen "halbbewusst" und erfordert, ohne hier in diese Diskussion einsteigen zu wollen, dass ich den Pfeil beim Fliegen beobachten kann, was wiederum für schwere Pfeile und damit für Holz und damit für den Langbogen spricht.
- Ich bin zwar kein Bogensportanfänger, aber "Schreibtischtäter" und mit 37 Jahren auch nicht mehr der Jüngste. Über 50 Pfund Zuggewicht hört bei mir der Spaß definitiv auf. Soweit ich es verstanden habe, werfen Recurves besser, sodass ich bei gleicher Wurfleistung und entsprechend gleich flacher Flugbahn beim Recurve anscheinend immer ein paar Pfund einsparen kann. Spricht für Recurve.
- Ich möchte Feld und 3D schießen.


Es gibt Recurves (RC) und Langbögen die diesen Auszug abkönnen, muss man eben nur drauf achten. Als Richtwert würde ich sagen RC nicht unter 62" Länge, LB nicht unter 66" Länge bei klassischen Bauformen.

Um den Pfeil fliegen zu sehen, also schwerere Pfeile zu verschießen sind beide geeignet. Man kann auch auf dem RC Holzpfeile verschießen oder eben schwerere Carbonies (Meine Carbonies sind schwerer als viele Holzpfeile) bauen oder Alu nehmen.

Die Grundregel dass RCs schneller werfen ist inzwischen nicht mehr ganz richtig, es gitb durchaus einige LBS die mit einigen RCs mithalten können. Und wenn das Pfeilgewicht im verhältniss zum Zuggewicht konstant bleibt ändert sich an der Flugbahn zwischen 40 und 50 Pfund auch nicht wirklich viel.

Fürn Wiederanfang würde ich dir zu 35 bis 40 Pfund raten, keinesfalls mehr. Die flachere Flugbahn kannst du übers Pfeilgewicht rauskitzeln wobei dass dem Puntk mit dem langsamen Pfeil widerspricht.

Sowohl RC als aucvh LB sind für Feld und 3D geeignet.

Ich weiß, das hilft dir jetzt gar nicht weiter, ich wollte nur aufzeigen dass du denke ich die falschen Parameter für den Unterschied LB/RC zu grunde legst.

Zu bedenken ist:

LB haben meist einen Griff mit niedrigerem Handgelenk, RC eher Pistolengriff.
LB sind im Vergleich zu 3 teiligen RCs wesentlich leichter, daher zwar meist etwas führiger aber auch nicht ganz so stabil im Schuß, manche mögen weniger Gewicht, manche mehr.
LB haben ein direkteres Auszugsverhalten, beim RC ist doch ein bißchen sowas wie ein "Letoff" Effekt festzustellen. Mag man oder nicht so.
Und LB sind meist deutlich leiser.

Die Krux des ganzen ist der Griff, der muss dir liegen. Da du dir mit dem Zuggewicht auch nicht sicher bist, am besten mal einige ausprobieren, selbst wenn die Bögen die du probierst nicht die sind die du für den Kauf favorisierst bekommst du so ein Gefühl dafür welcher Griff und welches Zuggewicht dir passen würde.

Have fun!


@ Physicus: Nydam-Bogen? wenn ich nicht ganz falsch liege vergleichst du da einen RC mit einem Primitiv(lang-)bogen. Ich denke der Threadersteller mit dem unausprechlichen Namen meint eher glasbelegte moderne LBs.
« Letzte Änderung: September 05, 2012, 18:43:34 von grubenreiner » Gespeichert
Rikkitikkitavi
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #4 am: September 05, 2012, 20:28:15 »

Vielen Dank allerseits für die vielen konstruktiven Tipps in so kurzer Zeit!
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Bazi
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #5 am: September 05, 2012, 21:23:04 »

Eigentlich haben die anderen schon alles gesagt....
Aus eigener Erfahrung kann ich nur beitragen, dass es letztlich wirklich Geschmackssache ist, was für eine Art Bogen man schießt. Ich habe beide im Einsatz und kann nicht sagen, was mir leiber ist. Kommt auf die Tagesverfassung und Lust und Laune an. Allerdings gibt es auch noch interessante Mitteldinger - z.B. den Border Kahn - ein Recurve mit Langbogengriff! Starkes Teil und lässt sich wunderbar schiessen.
An deiner Stelle würde ich mich aber noch nicht so "früh" festlegen, wenn du noch keinen Favoritentyp hast. Leih dir doch einfach beide Bogentypen und schau, was dir besser liegt.
Gehe dabei jedoch mit dem Zuggewicht nicht so hoch. Grubenreiners Empfehlung, max. 35-40 lbs, kann man nur unterstreichen!

Viel Spaß und berichte mal, wie es weitergeht....
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Burkhard
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #6 am: September 06, 2012, 12:18:02 »


 einfach testen was Dir besser liegt. wahrscheinlich werden beide Variationen im Regal liegen.
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Physicus
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #7 am: September 06, 2012, 20:38:10 »

@grubenreiner

Stimmt, der Nydam-Bogen ist ein Selfbogen. Ich kann allerdings nicht erkennen, dass es nur um glasbelegte LB gehen sollte.

Sollte aber im Trend auch stimmen, dass ein LB länger ist als ein RC und zumeist auch langsamer wirft, wenn auch nicht so deutlich wie beim Vergleich von Nydam und modernem RC.

Gruß,
Physicus
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rook
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #8 am: September 06, 2012, 22:22:25 »

Egal wofür Du Dich entscheidest, -am Ende wirst Du beide haben und schiessen.
Und noch ein oder zwei zusätzliche...  Engelchen
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mK
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #9 am: September 06, 2012, 22:47:37 »

Langbogen.
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #10 am: September 07, 2012, 06:07:05 »

Ich hab zwar mehr Langbögen als Jagdrecurves aber zur Zeit schiesse ich hauptsächlich den Jagdrecurve.
die ELBs ab und zu und mein HJM-Langbogen ist mir eigentlich zu schwach geworden.
Der nächste Bogen wird aber wohl ein Langbogen in meinem Wohlfühlzuggewicht. Das wäre dann eine echte Konkurenz zu meiner Cobra.
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Epona
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #11 am: September 07, 2012, 07:23:29 »

Nachdem bisher nur die Herren der Schöpfung geantwortet haben, jetzt von mir ein typisch weiblicher Rat: vertrau auf dein Bachgefühl. Probier möglichst viele verschiedene Bögen aus, und bei irgendeinem wird es so sein, dass du ihn nicht mehr aus der Hand legen möchtest.

So ging es mir neulich: eine Freundin hatte verschiedene selbstgebaute Holzbögen für mich zur Auswahl dabei. Sie hatte auch schon einen davon in die engere Wahl gezogen, der ihrer Meinung nach am besten passte. Ich habe die Bögen probiert und bin dann bei einem ganz anderen Bogen gelandet. Holunderholz, eigentlich viel zu stark für mich und total zickig. Aber ich wollte ihn nicht mehr aus der Hand geben und musste ihn die ganze Zeit "befummeln". Nachdem sie ihn jetzt etwas heruntergettillert hat komme ich leidlich mit dem Zuggewicht zurecht. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben. Und ich habe einfach das Gefühl: das ist mein Bogen.

Um es mit Harry Potter zu sagen: "Der Zauberstab findet den Zauberer, nicht umgekehrt."

Viel Spaß mit deinem neuen Bogen - welcher auch immer es werden mag

Susanne
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Rikkitikkitavi
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #12 am: September 07, 2012, 09:27:59 »

Hihi, sehr netter Kontrast zwischen Rooks typisch mänlichem Rat und Eponas typisch weiblichem! :-)

Wahrscheinlich werde ich es wie Epona versuchen und doch wie Rook mit einem Bündel Bögen enden ... ;-)
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Rikkitikkitavi
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #13 am: September 17, 2012, 20:12:38 »

So, das Schicksal hat für mich entschieden: Ein Bekannter hat mir seinen rd. 1 Jahr alten Langbogen Bearpaw Viper geschenkt, weil er aus Altersgründen auf schwächere Zuggewichte umsteigen muss. Eigentlich natürlich eine tolle Sache und sehr, sehr nett vom Ex-Eigentümer. Kleiner Haken: Bei 28 Zoll hat der Bogen schon 45 Pfund Zuggewicht, bei meinem Auszug also ca. 50-51 Pfund. Das sind rd. 10 Pfund mehr, als ich mit meinem alten FITA-Bogen auf den Fingern hatte.

Da man einem geschenkten Gaul bekanntlich nicht ins Maul schaut und ich den Bogen durchaus schießen kann, will ich versuchen, mich auf dieses Zuggewicht zu trainieren.

Habt Ihr dazu Tipps? Ich habe schon gelesen, dass die Belastung für die Sehnen und Sehnenansätze das Problem ist, nicht so sehr die eigentliche Muskelkraft. Bisher arbeite ich mit intensivem Aufwärmtraining, kleinen Passen von max. 3 Pfeilen, mindestens 20 Sekunden Pause nach jedem Schuss und einer längeren Pause von einigen Minuten nach 3 Passen. Außerdem pausiere ich, sobald ich mich irgendwie unwohl fühle. An schießfreien Tagen arbeite ich mit einem Expander. Belastung (Tremor beim Schießen) spüre ich derzeit nur am Bogenarm, der Zugarm macht keine Probleme.

Wie gesagt: Für Hinweise wäre ich wiederum dankbar!
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roscho
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Re:Langbogen oder Jagdrecurve?
« Antworten #14 am: September 17, 2012, 21:23:24 »

@Rikkitikkitavi:
das mit dem Aufwärmen vorher ist schon sehr gut - was machst du da ?

Zum Thema Training:
a)wie viele Schüsse insgesamt (oder wie lange) ?

b)wie viele Tage in der Woche ?

Die längere Pause nach drei Passen kannst du dir sparen wenn du zwischen drin schon Pausen machst.

Wichtig ist vor allem ein Augenmerk auf eine korrekte/gute Technik - schau die mal auf youtube die Videos von Arne Moe an
http://www.youtube.com/watch?v=6c8_-96h6BY&feature=plcp und http://www.youtube.com/watch?v=f-9BSa_E0N8&feature=plcp

Ganz Wichtig: Pausen zwischen den Trainingstagen nicht vergessen - dann auch kein Expander ! Der Körper braucht Zeit zum Erholen

Und auch noch wichtig: Abwärmen bzw nach dem Training immer schön lockern !
« Letzte Änderung: September 17, 2012, 21:38:00 von roscho » Gespeichert
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