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Autor Thema: Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?  (Gelesen 2968 mal)
Tobias-G.
Gast
Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #15 am: September 11, 2012, 17:09:11 »

Hallo miteinander,

habe mir mal nen Tag genommen und bin mit Pfeil in den Anker, Augen zu und dann langsam nachvorne(immer und immer wieder).

Das Ergebniss ist erfreulich:

Ich Ankere ganz kurz!!! (noch nicht langgenug aber immer hin, ich schaffe es Grin)
danke für eure Hilfe!

Ich werde euch auf dem laufenden halten, wie es weitergeht. Ich glaube es könnte Intersant sein , für den ein oder anderen.

Tobias
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Eddi
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Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #16 am: September 12, 2012, 08:58:14 »

Ich finde man sollte schon versuchen mögliche Fehlerquellen in seiner Technik wegzubekommen.
Ich hatte auch einen fliegenden Anker ,also sofort gelöst wenn der Zeigefinger den Mundwinkel berührt,aber das ist einfach ne Fehlerquelle auf die man sich nicht 100%zig
verlassen kann.
Ich habs auch noch nicht ganz weg, besonders auf kurze Entfernungen ,aber trainiere auch 2m vor der scheibe oder übertrainiere den Anker indem ich 5sec im Anker stehe
und dann erst löse.
Diese Haltung trainiert auch gut die Rückenmuskulatur.

Edd
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luggist
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Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #17 am: September 12, 2012, 13:56:39 »

Nn Ich hatte das gleiche problem hab dann halt mit geschlossenen augen gemacht war dann teils erfolgreich mir hat dann das atmen weitergeholfen
Ich atme ein während ich aufziehe nd wenn ich im anker bin atme ich aus das get sehr gut auser bei machen schüsse die näher sind bei diesen bin ich garnicht im anker  Kopf an die Wand hauen

Lg
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luggist
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Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #18 am: September 12, 2012, 16:42:29 »

Was sagen denn die fitanesen dazu Huh?
« Letzte Änderung: September 12, 2012, 17:30:19 von luggist » Gespeichert
Rikkitikkitavi
Gast
Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #19 am: September 13, 2012, 11:21:43 »

Hallo Tobias,

was du schilderst , klingt sehr nach Target Panic oder (bei FITA-Schützen) Goldangst. Es dürfte sich um einen antrainierten Reflex handeln, der deiner bewussten Kontrolle entzogen ist. Deswegen kannst du es auch seit 1,5 Jahren nicht ändern. Ich habe mit diesem Problem als FITA-Schütze lange gekämpft. Wir Schützen sind in einem Dilemma: Einerseits brauchen wir die Fähigkeit des Gehirns, Bewegungsabläufe zu automatisieren (= Reflexe zu lernen), anderseits werden wir sie nur schwer wieder los, wenn sie falsch programmiert wurden. Das kann aber schnell passieren, weil das Gehirn Abläufe gern vereinfacht. Und da es eben weiß, dass Ankern kurz vor Lösen kommt, besteht die Gefahr, dass beides automatisiert verbunden wird.

"Unheilbar" ist das nicht. Die m. E. beste Erklärung und "Therapie" bietet Kidwell: http://www.texasarchery.org/Documents/TargetPanic/TargPan.html

Kurz übersetzt:

Ziel ist es, dem Gehirn den auslösenden Reiz "Anker", der direkt und unbedingt zu "lösen" führt, wieder abzutrainieren. Das kann erst nur mit großer Willenskraft gelingen: 5 m vor die Scheibe, Augen schließen, Ankern, ABSETZEN! Nicht schießen! So lange, bis du nicht mehr den Drang verspürst, nach dem Ankern zu lösen. Dann Training als Erfolg beenden. Nächste Einheit: dasselbe mit geöffneten Augen. Wenn der Drang weg ist: aufhören für diesen Tag. Nächster Tag: Mit offenen Augen und Scheibenauflage oder 3D-Tier. Wieder: Nicht schießen! Nächste Trainingseinheit: 2 x absetzen, 1x schießen. Dann: 1 x absetzen, 1x lösen, 1x schießen. Usw.

Ich habe mit der Methode ca. 4 Wochen zur "Goldangstfreiheit" gebraucht. Allerdings habe ich viel trainiert, kann also deutlich länger dauern. Wenn man durchhält, dürfte der Erfolg aber nahezu garantiert sein.

Viel Glück und Spaß!
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Norbert Schliebener
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Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #20 am: September 13, 2012, 11:31:12 »

Was sagen denn die fitanesen dazu Huh?

Die machen nen Klicker ran.

Heisst für trad. Bögen Huh?Huh??? KLickertick Huh???
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Rob
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NEO-TRADITIONAL ARCHER


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Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #21 am: September 13, 2012, 13:21:25 »

Heisst für trad. Bögen Huh?Huh??? KLickertick Huh???
Fast  Cheesy
Crick it Draw Check
http://www.3riversarchery.com/crick-it+draw+check++bow+clicker_i7099_baseitem.html
Gibt aber noch nen anderen
Der heißt echt so clikety klicker  Grin
http://www.3riversarchery.com/clikety-klicker++bow+clicker_i4099_baseitem.html

Aber beides das selbe Prinzip.
« Letzte Änderung: September 13, 2012, 13:24:00 von Rob » Gespeichert
jägermeister
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Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #22 am: September 24, 2012, 17:11:36 »


Ich habe mit der Methode ca. 4 Wochen zur "Goldangstfreiheit" gebraucht. Allerdings habe ich viel trainiert, kann also deutlich länger dauern. Wenn man durchhält, dürfte der Erfolg aber nahezu garantiert sein.

Viel Glück und Spaß!

Hallo zusammen,
wieviel Tage hast du denn bei den 4 Wochen wirklich nur "Trockenschüsse" also ohne Lösen trainiert?

Ich habe zeitenweise speziell auf Turnieren genau das gleiche Problem mit dem zu schnellen Lösen meist bei weiten Schüssen.
Zeitenweise merke ich wieder nichts mehr davon, aber dann kommt es wieder. Ich will es aber ganz weg bekommen.
Sollte man also wirklich nur eine Zeit lang Trockenschüsse üben und den Drang nach vorzeitigen Lösen so abschalten?

Jägermeister
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recurve1969
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Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #23 am: September 24, 2012, 20:06:54 »

mal ein ganz anderer ansatz Kopf an die Wand hauen
was ist eigentlich an deinem fliegenden anker verkehrt; ankerst du unterschiedlich? es gab und gibt hervoragende schützen mit fliegendem anker.
solltest du nur mehr zeit zum korrigieren benötigen versuch mal etwas langsamer auszuziehen.
versuchst du zu zielen oder schaust du nur auf den punkt. man kann auch mehr zeit in den schußaufbau zwecks korrektur stecken.
meine meinung
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Rikkitikkitavi
Gast
Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #24 am: September 25, 2012, 07:29:55 »

Hallo Jägermeister,

eine interessante Beobachtung, dass bei dir das Problem nur bei Tunieren und weiten Schüssen auftritt. Nach Kidwell dürfte die Erklärung im höheren Stresslevel liegen. Denn Stress ist nicht anderes als eine milde Form von Angst (hier: Angst vor dem Fehlschuss). Dadurch schaltet das Gehirn sozusagen in den "Western-Modus", d. h. es versucht, möglichst schnell zu reagieren (wie ein Westernheld aus der Hüfte zu schießen), die Bewegungsprogramme möglichst schnell umzusetzen. Das ist oft auch sinnvoll, man denke nur an die Vollbremsung beim Autofahren. Das Auto steht schon, bevor das Bewusstsein die Situation überhaupt analysiert hat. Das Unterbewusstsein war schneller. Oder, vielleicht besser zum Bogenschießen passend, man stelle sich Steinzeitmenschen in der Savanne vor 20.000 Jahren vor: Plötzlich taucht ein Leopard aus einem Gebüsch auf! Der Jäger, der schneller den Pfeil löst oder den Speer wirft, hat sicher die größten Überlebensaussichten. Eigentlich also eine gute Sache, dass das Gehirn unter Stress versucht, Bewegungsabläufe zu beschleunigen. Nur, wenn man, wie beim Zielschießen, sehr präzise sein möchte, etwas hinderlich ... ;-)

Was man also braucht, ist einen Drill, ein Programm, der dem Gehirn zeigt, dass das Lösen auch unter Stress, also auch bei einem Tunier IMMER eine bewusste Entscheidung bleiben soll. Ekkard Höhn empfiehlt in seinem Buch "Der befreite Schuss" dazu, auch bei Tunieren Trockenschüsse zu machen und zwar z. B. beim ersten Pfeil eines Abschusspflocks. Also: An den Pflock, 1 x ziehen, zielen, absetzen, erst danach den "richtigen" Schuss. Da man sowohl nach den Regeln der WA als auch nach denen des DFBV jeden Pfeil viermal ziehen darf, bevor er als Fehlschuss gewertet wird, ist das auch kein Problem. "Sprüche" wird's von den Mitstreitern natürlich geben ... ;-)

Zu der Frage, wie lange ich "trockenschießen" musste: Reine Trockenschüsse habe ich nur einen Tag gemacht. Dann war ich wieder so weit, dass mein Unterbewusstsein wusst: Zielen bedeutet nicht automatisch auch lösen. Und, was wahrscheinlich noch wichtiger war: Mein Selbstbewusstsein war wieder aufgebaut. Am Tiefpunkt meiner Scheibenpanik habe ich zwingend gelöst, bevor ich überhaupt geankert habe! Da hält man sich selbst für komplett plemplem ... ;-)

Für ehemalige "Scheibenängstliche" und solche, die nur milde Formen davon spüren, ist es, glaube ich wichtig, immer wieder Anti-Scheibenangst-Übungen ins Training einzubauen. Neben Trockenschüssen kann ich auch Folgendes sehr empfehlen: Auf den Zielpunkt zielen, dann bewusst wieder "raus aus dem Ziel", dann wieder rein, dann erst lösen. Auch dies zeigt dem Unterbewusstsein: Zielen ist nicht gleich lösen!

Viel Spaß allerseits!

R.
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roscho
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Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #25 am: September 25, 2012, 08:19:04 »

@R. (gute Abkürzung übrigens  Daumen hoch): Sehr schöne Erklärung !

Und auch der Verweis auf E. Höhn´s "Der befreite Schuss" ist sehr hilfreich - auch ein SEHR lesenswertes Buch  Grin

@recurve1969: Zum Thema fliegender Anker: Ausnahmetalente oder Schützen die schon SEHR lange schiessen mögen mit einem fliegenden Anker schiessen können, dem Erlernen einer sauberen Technik steht er mehr (imho) im Weg
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jägermeister
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Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #26 am: September 25, 2012, 16:50:21 »

@ Rikkitikkitavi

Danke für die ausführliche Erklärung, da hast du dir viel Mühe gemacht.

Ich bin gerade beim Abarbeiten einiger Übungen. Das Buch von Kidwell habe ich auch.
Mein Ziel ist ewas länger im Ziel zu stehen und bewust zu lösen. Ich habe die letzte Zeit relativ kurz geankert und der Wille gut
treffen zu wollen versaut einem oft die Technik.

Ich habe mir zum Üben auch erst mal einen leichten Bogen rausgeholt (32LBS). Damit kann ich länger ankern und versuche dabei in mich rein zu fühlen.
Die Schießform liegt dabei klar im Vordergrund. Ich ankere 3-5 sek und setze dann ab. Das gelingt mir eigenlich recht gut.
Wenn die Konzentration dann schon ein bisschen nachlässt passiert es manchmal das die Pfeilhand zuckt aber der Schuß löst sich nicht.
Dann konzentriere ich mich wieder auf meine Technikund es geht.



J.
« Letzte Änderung: September 27, 2012, 12:34:08 von jägermeister » Gespeichert
DIESEL88
Gast
Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #27 am: September 27, 2012, 18:01:29 »

Hallo Tobias G., das was Du beschreibst, hört sich für mich auch sehr stark nach einer Scheibenpanik an. Ich selbst leide auch darunter und mache auch schon ewig damit rum.
Ich kann dir das Buch "Der befreite Schuss" auch nur wärmstens empfehlen, habe es vor ca. 5 Wochen gelesen u. seitdem scheint es so, als ob es klick gemacht hat :-)
Wenn Du auch davon befallen bist, dann musst Du auch damit rechnen, das sich das ganze lang ziehen kann. Du wirst Fortschritte machen, dann machste wieder 2 Schritte zurück u.s.w. aber solange Du vom Bogenvirus befallen bist, hast Du gute Chance wieder geheilt zuwerden :-)

UND NEIN ein fliegender Anker ist keine Lösung sondern nur Bequemlichkeit damit man sich nicht mit seiner Technik beschäftigen muss. JA es gibt Außnahme Schützen, die damit gut treffen können - aber wenn Du in dich selbst hinein hörst, spürst Du es ganz genau, das sich dieser Schuss nicht richtig anfühlt.  Engelchen
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Rikkitikkitavi
Gast
Re:Wie bekomme ich meinen fliegenden Anker weg?
« Antworten #28 am: September 28, 2012, 14:27:08 »

Glückwunsch, Jägermeister!
Die zuckende Hand kenne ich übrigens sehr gut! Du bist eindeutig auf dem Wege der Besserung. ;-) Bei mir kehrt das Handzucken unter Druck manchmal noch zurück, aber darüber kann ich dann lächeln. ;-) Wir sind eben Menschen, keine Maschinen, und das ist auch gut so, sonst hätten wir vor lauter Robin-Hood-Schüssen schon alle Pfeile zerstört ... ;-)
« Letzte Änderung: September 28, 2012, 14:30:03 von Rikkitikkitavi » Gespeichert
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