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Autor Thema: Borderline...Syndrom  (Gelesen 1343 mal)
Geronimo
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Borderline...Syndrom
« am: Januar 25, 2013, 00:21:28 »

Moin,

ich bin jetzt schon sehr oft gefragt worden, wie ich diese Borderpunziereisen verwende. Das zeige ich Euch gerne. Erstmal ist man ja ganz erstaunt, welche Vielfalt sich mit einem einzigen Eisen erreichen läßt. Schon die Anlegerichtung ergibt einen ganz anderen Eindruck. Ich habe jetzt ein paar Variationen hinter mir und möchte Euch die Unterschiede zeigen.
Folgende Erklärungen beziehen sich auf das Punziereisen Nr. D453, das es bei Tandy oder im gut sortierten Lederladen zu kaufen gibt!

Um eine Punzierung vom Rest der Arbeit hervorzuheben, oder dem Ganzen einen schönen "Rahmen" zu verpassen, bieten sich die diversen Bordereisen sehr gut an. Und es ist überhaupt nicht schwer!!! Wichtig dabei ist auf jeden Fall, daß ihr eine Hilfslinie auf das Leder aufbringt, an der später die Eisen angelegt werden! Sonst wird es zu ungenau und die "Schmuckkante" verläuft in wilder- und unschöner Kurvenform.
Erstmal kurz den Unterschied der Anlegerichtung und wie sich das auf den Eindruck auswirkt...hier ein Bild eines alten Bekannten. Ihr seht, daß der strahlenförmige Abdruck des Eisens von einer zuvor geschnittenen! Linie ausgeht. Das ist die ganz einfache Variante, da das Eisen einen festen Anschlag hat- nämlich diese Schnittkante. Dadurch sind die halbkreisförmigen Abdrücke des Eisens aber sehr zurückgenommen..., sie fallen einfach nicht so auf.



Den Effekt dieser Halbkreise kann man aber auch sehr schön als Kante benutzen.Das Eisen muß dafür nur andersherum gehalten werden...und es muß eine später nicht sichtbare Hilfslinie auf das Leder gebracht werden, an der man sich mit dem Eisen entlang hangeln kann. Nun liegt es nahe einen Zirkel dafür zu nehmen- hätte ich auch gemacht, wenn meiner nicht so scharfe Spitzen gehabt hätte. Diese hätten die Lederoberfläche angekratzt und meine eigentlich nicht sichtbare Hilfslinie gnadenlos beim Färben enttarnt!!! Jede Verletzung der Lederoberfläche hat später eine Farbveränderung zur Folge...seien es Fingernagelabdrücke, oder was auch immer! Ich habe mir hier eine äusserst simple Abstands-Lehre gebastelt, mit der ich sehr genau eine Hilfslinie mit dem Falzbein anzeichnen kann. Ein Lederrest mit zwei Löchern. Das kleinere Loch dient als "Diopter" und wird über der Nahtrille in Position gebracht und durch das zweite Loch  paßt genau die Spitze meines Falzbeines. Nun brauche ich nur ganz vorsichtig mit dieser Lehre die Nahtrille abfahren und markiere mir mit dem Falzbein die Hilfslinie für das Bordereisen...
Das Falzbein hinterläßt einen fast nicht sichtbaren Abdruck im Leder...im Gegenlicht läßt er sich aber sehr gut ausmachen!





Diese Linie wird später nach dem Färben nicht sichtbar sein, da die Oberfläche des Leders nicht verletzt-, sondern nur ganz leicht poliert worden ist. Nun muß man nur noch das leder leicht befeuchten und kann auch schon loslegen. Immer nur in eine Richtung arbeiten und immer eine Prägung nach der anderen...sonst überschneiden sich die "Strahlen" des Eisens nicht gleichmäßig!




Schon hat man eine sehr gleichmäßig verlaufende "Ado-Goldkante"! Wichtig sind noch die Ecken...achtet darauf, daß sich die Halbkreise nicht gegenseitig zerschneiden...ich wünsche euch gutes Gelingen und viel Spaß mit euren Arbeiten!!!

Viele Grüße
Danny
« Letzte Änderung: Januar 25, 2013, 01:31:15 von Geronimo » Gespeichert
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