Hallo,

ich bin relativ neu in der Bogenthematik (vor allem was all die Fachbegriffe, korrekte Technik usw betrifft), aber das Bogenschießen hat mich schon immer fasziniert. Ich lebe seit 6 Jahren in Finnland (gebürtig aus Hamburg) und habe hier im letzten Jahr meinen Jagdschein gemacht. Da ich keine Waffe besitze und damit auch nicht umgehen kann und mir der Gedanke einen Riesenlärm zu machen auch nicht so gefällt, habe ich mich entschieden in dieser Saison mit der Bogenjagd zu beginnen. Das Bogenschießen habe ich bisher allerdings nur im Hobbybereich betrieben und besitze einen relativ schwachbrüstigen ungarischen Reiterbogen (28 lbs), den ich mit Holzpfeilen zur Übung zuhause schieße, seit etwa einem Jahr.

Um mich für die Jagd vorzubereiten, möchte ich nun einen richtigen Jagdbogen haben, entweder Langbogen oder Recurve (Compound erscheint mir abschreckend, da teuer, kompliziert usw.). Der Bogen muss eine Mindeststärke von 40 lbs besitzen, ich hätte gern 45-50 lbs, um auch auf weitere Entfernung noch genügend Wums zu haben. Korrigiert mich bitte, wenn ich da falsche Vorstellungen habe oder Unsinn rede. Leider wohne ich sehr weit in der Pampa, weshalb ich auch nicht ohne weiteres Zugriff auf einen Händler, Laden oder Kurse habe. Meine Bewerbung als Mitglied beim finnischen Bogenjagdverband wird gerade bearbeitet.

Mein Ziel ist es, Kleinwild zu jagen wie beispielsweise Enten, Waldvögel wie Fasane oder Hasen. An Rehwild oder Beutegreifern bin ich nicht interessiert, da ich die Jagd vorwiegend aus kulinarischen Gründen betreiben möchte und natürlich auch die Herausforderung dabei ein Reizfaktor ist. Ich verbringe viele Stunden pro Tag im Wald und habe schon hundertmal gedacht, JETZT müsstest du einen Bogen dabei haben... nun, in Zukunft habe ich das vielleicht. Der Wald um uns herum ist für relativ wenig Mitgliedsgebühr im Jahr als Jagdgrund zu haben, wenn ich dem Verband beitrete und ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu allen Nachbarn, die Erlaubnis sollte ich also bekommen (hängt in FI vom Grundbesitzer ab). Notfalls beschränke ich mich auf unsere eigenen 2 Hektar.

So, nun ist die Frage:
Welcher Bogen wäre dafür geeignet?
Ich tendiere zum Recurvebogen, da er leichter zu ziehen sein soll und ich viel in dichterem Gebüsch unterwegs bin, wo ein Langbogen evtl stören würde. Bin aber auch noch nicht in meiner Meinung festgefahren. Aber worauf ich da achten muss? Keine Ahnung. Ausprobieren ist auch schwierig, da ich wie gesagt 1-2 Stunden von jeder größeren Stadt weg wohne.

Welche Pfeile würden zu meinem Ziel passen?
Ich denke ich würde gern Carbonpfeile nehmen. Wie kommen die mit extremer Kälte bis -30°C klar? Wie bestimme ich die richtige Länge, Gewicht, Breite? Sonst noch was, was ich wissen muss?

Welche Jagdspitzen eignen sich zur Jagd auf die genannten Kleinwildarten?

Ich habe schon versucht über Google an diese Infos zu kommen, aber die Flut an widersprüchlichen Aussagen ist ziemlich überwältigend. Vieles mag sicher Geschmackssache sein, aber ich würde mich vor allem auch gern waidmännisch verhalten und die richtigen Pfeile und Spitzen für meine Ziele auswählen, um unnötige Verletzungen oder Quälerei zu minimieren. Im Gesetz steht nur, dass man die Pfeile für Kleinwild so auswählen soll, dass ein sofortiger Tod (gutes Zielen vorausgesetzt) eintritt - aber nicht, wie stark der Bogen dafür auf welche Entfernung ca sein soll und welche Pfeile/Spitzen man für Kleinwild am besten nimmt. Das wäre mir schon wichtig. Dass ich das Treffen dann selber üben muss, ist mir schon bewusst.


Liebe Grüße
Stephanie

Hallo Stephanie,

ich kenne die finnische Jägerausbildung nicht. Sei so gut und kläre mich auf: Du hast den finnischen Jagdschein gemacht, ohne den Umgang mit der Waffe zu erlernen    Wie geht das denn? Kannst Du denn erlegtes Wild versorgen?
Und, da Du um Ratschläge gebeten hast: suche Dir einen erfahrenen Jäger, der Dir erstmal das Jagen beibringt.  Deine Scheu vor Schußwaffen solltest Du auch ablegen, spätesten bei der Nachsuche auf verletztes Wild wirst Du eine brauchen.

Kruk

wer lernt es Dir ? das Umgehen mit einem Jagdbogen ? das schärfen der Jagdspitzen usw.

Du selbst schreibst, daß Du in dieser Saison mit dem Bogen jagen willst, ohne Erfahrung ohne einen erfahrenen Bogenjäger, sei so gut und lass es den Tieren zuliebe!

Durch so was geraten die Bogenjäger nur in Verruf, keiner der je ernsthaft mit der Bogenjagd beginnt, macht es so blauäugig wie Du. Sorry aber ich halte das für...................................( Selbstzensur ).

ja ich habe schon einiges mit der Büchse und dem Bogen erlegt und weiß von was ich spreche.

aber mach was Du willst, ich jedenfalls werde Dir aus diesen und hier nicht erwähnten Gründen nicht helfenTiere zu verletzen.

sorry, wer mit dem Jagen beginnen will sollte bereits fertig ausgebildet sein, sonst wird das nix, und einfach einen Bogen bestellen ohne, dass man weiß wieviel # man ziehen kann , von beherschen mal ganz abgesehen.
 Was für einen Bogen, Langbogen , Recurve oder  gar einen Hybriden, einteilig, zwei oder gar dreiteilig sollte man ausprobiert haben, was nützt dir eine Empfehlung wenn Du damit nicht glücklich wirst. Ist auch ein Kostenfaktor.
wie lange die Pfeile sein müssen, dazu sollte man seinen Auszug kennen, den sollte man ausmessen.
Das andere Material sollte darauf abgestimmt sein.

sonst ist alles Kaffeesatzleserei, ich gebe mein Wissen gerne weiter, aber nicht wenn es der Bogenjagd und den ernsthaften Bogenjägern schadet, gerne bin ich bereit Dir das Notwändige beizubringen, aber das wird auf Grund der Entfernung nicht möglich sein. ( das Angebot ist ernsthaft gemeint ).

helfen tu ich Dir indem ich sage, das wird so nix und ich unterstelle Dir gar nichts, sondern nehme das von Dir geschriebene zum Anlass so zu schreiben .


Sorry aber wenn das so schwierig ist wie Du es schreibst jemanden zu finden der dir alles  dafür Notwändige lernt, dann lass es, den Tieren zuliebe, denn das sind auch Lebewesen, die empfinden Schmerzen genau wie Du.

LG

Wolverine

So, nun mal was von meiner Warte.
Wenn du irgendwann mal Jagen möchtest (heuer wird das eh nix mehr), dann beachte mal ein paar Grundsätze. Bogenjagd mit Bögen unter 50#, auch auf Kleinwild wie du es schießen möchtest, ist nicht sinnvoll. Die Kraft dafür mußt du dir erstmal über längere Zeit erarbeiten. Nimm dir dafür mal, optimales Trainig vorrausgesetzt, wenigstens einen Zeitraum von drei bis vier Jahren. Beginne auf keinen Fall mit Bögen die mehr als 30# haben. Die halbjährliche Steigerung sollte 5# nicht überschreiten.
Am leichtesten gelingt dir das mit einem Take Down Recurve, da du dann nur die Wurfarme wechseln musst. Der Bogen ist für dich nicht zu stark, wenn es dir gelingt ermüdungsfrei damit 200 Schuß zu machen, und ihn anschließend im Vollauszug noch ca. 20 Sekunden ohne zu zittern halten kannst. Hier setze ich aber eine saubere Schußtechnik bereits vorraus. Das Bogenschießen erlernen solltest du auf keinen Fall mit einem Bogen, der nicht über 25# hat. Sonst versaust du dir gleich mal die Technik.
Wenn du das alles geschafft hast, solltest du in der Lage sein, mit jedem Schuß deine Ziele die nicht größer als 15cm sind aus allen Winken zu treffen. Frühestens jetzt ist für dich die Zeit gekommen, mal mit der Bogenjäger Ausbildung zu beginnen. Alles andere wäre unseriös, und somit Tierquälerei. Lern also erstmal perfekt zu schießen, passe das Zuggewicht in vernünftigen Abständen an, und erarbeite dir das nötige Rüstzeug. Solltest du dann in ein paar Jahren immer noch zur Bogenjagd wollen, weil dir bislang noch keine andere Freizeitbeschäftigung untergekommen ist, dann bitteschön.

Eher weniger.

Besorg dir neben dem Bogen und den Pfeilen ein paar Tierbilder oder gar 3D Ziel . Nur mal um so ein Gefühl für das Ziel und das Treffen zu bekommen.

@ die Jäger. Kleinvieh mit 50 lb ? Dem Hasen oder dem Hühnchen zieht es da doch alles aus.

 

@ Steph: Falls du mit "Tierbildauflage" nichts anfangen kannst:

Sowas: http://www.ebay.de/itm/Target-Face-2x-Jagd-ENTE-Erpel-Auflage-Tierbildauflage-Scheibe-Zielscheibe-Fita-/261172889254?pt=Bogenschie%C3%9Fen&hash=item3ccf1e06a6

http://www.elias-bogensport.de/index-route=product/category&path=102_110

Das sind einfach Fadenverstärkete Bilder von Tieren mit eingezeichnetem Kill. Passt nicht immer, gibt dir aber zumindest mal eine Vorstellung davon, wie gut du mit dem Bogen umgehen musst um die Immer zu treffen. Dürfte auf einen Strohballen gepinnt die günstigste Variante zum Training sein.

Die meisten Shops haben die im Angebot. Sollte also auch in Finnland kein Problem sein.

Die mit den weissen Wurfarmen, sind nette Anfängerbögen. Ich hab selbst so einen im Einsatz, allerdings optisch etwas gepimpt. Geben so einen schönen Kontrast zum dunklen hintergrund im Wald 

Wenn das Set up und die Technik stimmt, sind das alles brauchbare Bögen.