Zu welchen Pfeilen Ratte ihr Anfängern, die mit z.B. Vereinsmaterial begonnen haben und sich nun die ersten eigenen Pfeile kaufen wollen?

Welches Material?
Welcher Spine?
Und warum diese Auswahl?

Also, da am Anfang mit Sicherheit der eine oder andere Pfeil vorbei gehen wird, wären stabile Pfeile wohl eine gute Wahl.

Da kommen dann Carbon-Pfeile in Frage. Carbonies sind relativ leicht und daher schnell, im Vergleich allerdings etwas schwieriger zu fertigen (ggf. Ablängen mit Dremel, Insert kleben usw.).
Sie sind allerdings relativ teuer, dafür aber halt stabil und halten auch locker mal einen Baum oder gar einen Stein-Treffer aus. Zudem sind sie in Spine, Gewicht, Durchmesser etc. alle gleich.
Hinzu kommt dabei allerdings, dass der ursprüngliche, traditionelle Flair ein wenig verloren geht.

Alternativ kämen Holzpfeile in Frage.
Hier entweder die stärkeren und schwereren 11/32er, die allerdings etwas Fehler verzeihender sind.
Alternativ 5/16er, die von Gewicht und Durchmesser den Carbonies schon nahe kommen.
Holzpfeile lassen sich fein ver- und bearbeiten, sind jedoch keiner wie der andere, da es Naturprodukte sind.
Dafür kosten die Schäfte wesentlich weniger, halten aber halt auch selten einen harten Treffer aus.

Der benötigte Spine läßt sich nicht pauschal bezeichnen, da er von deinem Bogen, der Pfeillänge, dem Material also dem Gesamtsetup abhängt.

Aus den Erläuterungen kannst du Anhaltspunkte für die Wahl entnehmen.

Carbon = stabil / haltbar, leicht / schnell, alle identisch, - aber rel. teuer und etwas schwieriger verarbeitbar
Holz = Naturprodukt, leicht und gut verarbeitbar, rel. günstig, etwas schwerer im Vergleich, stärker / dicker, - aber zerbrechlich und kaum einer absolut identisch.

Es gibt noch die Alternative Alu, aber die würde ich als Anfänger nicht in Betracht ziehen.

Vielleicht hilft dir das ja schon ein wenig weiter? Ansonsten stimme ich Paddy zu. Bleibe erst einmal bei dem, mit dem du angefangen und an das du dich gewöhnt hast.
Gruß
Atalon

Ganz einfach: zum Bogen passende Pfeile  

Mehr lässt sich auf diese "etwas" pauschale Frage nicht sagen, wobei ich Alu auch nicht ausschließe, gerade im unteren Zuggewichtsbereich ..
Als Beispiel:
Speziell in dem Gebiet in dem ich lebe und schieße ist Holz im Anfängerbereich aufgrund der vielen Steine und beim Schießen im Gelände aufgrund der hohen Bruchrate nicht zu empfehlen, das schaut woanders natürlich anders aus ..

zu Alu:

Gerade am Anfang geht es meist mit relativ niedrigen Zuggewichten auf Scheiben. Da sind Alus einfacher abzustimmen.

Ich schiesse selbst auf meinem abgetakelten Olympic  und auf dem LH Langbogen Alus. Aber nur auf der Scheibe. Im Gelände mag ich sie auch weniger. Gerade wenn es steinig wird.

Bei niedrigeren Zuggewichten finde ich Alus auch absolut 3D geeignet. Meine Freundin schießt mittlerweile sehr erfolgreich bei ca. 35#@26,5" Auszug den Easton Platinum Plus in 1816. Wirklich kaputt hat sie bisher nur ein oder zwei bekommen. Ich habe den Easton Legacy 1916 auch relativ lange im Parcours geschossen. Bin dann aber doch zu Carbon gewechselt weil bei fast 50# die Alus langsam an ihre Grenzen kommen. Aber ich denke so bis 40# sind Alus immer noch eine gute Wahl.

@roscho: Bei meinem HdV kostet der Easton Legacy als Schaft knapp 4 € + Insert. Der Easton Platinum Plus 3,80 + Insert.

Schiese seit Jahren auf dem LBmit knapp 50# immer mit der gleichen Begeisterung den Legacy 2018. Vor allem auch auf unserem steinigen Gelände. Es ist mir bisher nur bei einem Pfeil gelungen einen Totalschaden zu produzieren.
Aber zurück zur Ausgangsfrage. Solange ein Vereinsbogen geschossen wird, sollten auch Vereinspfeile dazu genommen werden. Will der Neuling dann dabei bleiben, empfehle ich erstmal einen Leihbogen, zu dem ich dann als ersten Pfeilsatz Alus oder Carbonis nehmen. Die aber schon dann halbwegs passend auf den Leihbogen abgestimmt sein sollten.

Spinewert immer zum Bogen (Bogenstärke bei Vollauszug) UND Pfeillänge (Vollauszug + Puffer).

Warum?

Wenn der Pfeil zum Bogen passt, kann man sich als Anfänger voll auf die Technik konzentrieren.
Stimmt das Trefferbild dann nicht, liegt es zumeist an Ablass- oder Haltungsfehlern und nicht mehr am falschen Setup.

Zur Grundermittlung der richtigen Spinewerte gibt es im Netz genügend Spine-Rechner, die als Anhalt ausreichen. Ein klein wenig Tuning kann man dann über das Spitzengewicht noch machen.

Wenn man bei Carbonpfeilen nicht das Billigste vom Billigstem kauft ist diese Gefahr kaum bis gar nicht vorhanden. Vernünftige Carbonpfeile wie z.B. der GoldTip Traditional Hunter oder der Carbon Express Heritage / Predator brechen (wenn überhaupt!) sehr gerade und es entstehen keine gefährlichen Splitter. Allerdings sind sie auch etwas teurer.
Zum Anfangen jedoch meiner Meinung nach am Besten denn:
- man muss schon sehr viel Pech haben um einen guten Carbonpfeil in die Knie zu zwingen, Holz geht schnell kaputt
-> Und bei Holz sollte man schon ein bisschen Ahnung haben, hier sind Beschädigungen die von Außen vielleicht harmlos wirken evtl. der nächste Pfeilbruch, bei Carbon gibt es nur heile oder kaputt (Riss = kaputt).
- Das Carbonpfeile beim schießen "platzen" ist bei Anfängerzugewichten nahezu unmöglich ohne nicht vorher schon stark beschädigt zu sein und dann hat man schon was falsch gemacht. Holz jedoch ist ein Naturprodukt und das kann auch schon mal kaputt gehen wenn man so gar nicht damit rechnet (spreche aus Erfahrung  ). Kleinstsplitter aus Holz sind auch nicht sehr angenehm unter der Haut 
- Carbonpfeile sind immer gleich, sehr wichtig für das Trainieren einer guten Technik
- Carbonpfeile sind wesentlich einfacher zu bauen, da man eigentlich nur zusammenkleben muss. Bei Holz muss man schon auf mehr achten (Maserung, Lackierung, Nock richtig setzen (oder gar sägen), etc.)
- Und im Endeffekt kommt man mit Carbon günstiger weg!

Das soll jetzt keine Carbonwerbung sein, ich schieße selbst größtenteils Holzpfeile, aber ich denke für den Anfang ist das schon super!

Mit Alu habe ich nur wenig Erfahrungen gemacht, die sind mir zu schnell krum und werden dann nicht mehr richtig gerade. Dann lieber wie Carbon: Heile oder kaputt, aber kein Zwischending.