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Autor Thema: Das "to have" für den Pfeilbau  (Gelesen 7240 mal)
Atalon
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Das "to have" für den Pfeilbau
« am: Oktober 08, 2013, 12:31:40 »

Da immer wieder Fragen bezüglich des Pfeilbaus kommen, hier für die "Neulinge" des Metiers einmal kurz zusammengefasst:

Das "to have" für die kleine Hauswerkstatt :
Vorab überlegen ob du ausschließlich Carbon (Alu) schießen möchtest, oder auch mal Holz.

Und als Grundvoraussetzung ein klein wenig Kreativität und etwas Bastel- / Handwerksgeschick. Wer nicht einmal eine Briefmarke grade aufkleben kann, sollte sich lieber Pfeile bauen lassen.  Wink

Werkzeug :
Grundausstattung:
  • Befiederungsgerät (z.B. Bearpaw Deluxe (habe ich, geht sehr gut) oder Cartel) einfach reicht, ggf. eine Klammer als Ersatz bestellen und überlegen, ob du gerade Federn möchtest, oder gewundene
  • für Holz ggf. Taper-Tool (Anspitzer tun es aber auch), um die Schäfte konisch auszurichten -> für Nock und Spitze
  • Dremel mit entsprechender Trennscheibe oder Kappsäge oder kleine Eisensäge. Für Holzpfeile tut es eine einfache Rosenschere
  • kleine Schere

Nützliches:
  • für Holzpfeile TopHat Montage-Tool (klingt jetzt vlt. überflüssig, aber ich habe bei den Schraubspitzen erfahren, dass es Gold wert ist und die Arbeit enorm erleichtert)
  • Nockklammer für Carbon-Nocken (ist so eine Art "Flügelmutter" mit der man die Nocken leichter lösen kann)
  • Messpfeil zur Bestimmung der Pfeillänge (ein Zollstock mit entsprechenden Markierungen tut es aber auch)
  • Fliesensäge zur Erstellung von Selfnocks bei Holzpfeilen
  • TopHat Gewindevorschneider (für Holzpfeile)
  • Waffen-Reinigungsbürste Cal.22 (zum Anrauhen der Innenseite bei Carbon- / Alu-Schäften)

Luxus + Tuning
  • Federstanze (die gibt es als Set komplett mit einem Stanzeinsatz - mußt dir halt nur überlegen, welche Federform du möchtest)
  • ggf./opt. Cresting-Maschine zum "Verschönern" der Pfeile (gibt es im Angelsport für wenig Geld, ansonsten selbstbauen oder für etwas mehr Geld kaufen)
  • Spine-Tester
  • Grain-Waage
  • ganz ganz ganz optional eine Schleiflade/ein Spleißrohr (zur Reperatur gebrochener Schäfte, tapern und barreln) - pers. Anmerkung da Holzschäfte wirklich nicht sooo teuer sind, ist es meist mehr Arbeit sie zu reparieren, als sich einen neuen Schaft zu kaufen.



Material :
Grundausstattung:
  • Schäfte entsprechend abgestimmt auf Bogen(-stärke), Auszugslänge, Pfeilgewicht, Verwendung (Spine-Wert Rechner als Hilfe verwenden + ggf. Rohschafttest) und Geschmack (Holz, Carbon, Alu)
  • Inserts (entsprechend für die verwendeten Schäfte - steht in den Shops meist dabei ob es passt)
  • Spitzen (analog Inserts) - verschiedene Gewichte zum "fine-tunen". Für Holz haben sich Schraubspitzen bewährt, da sie leicht zu verwenden sind (paralel oder konisch)
  • Nocken (analog)
  • Kleber (z.B. Sekundenkleber, Uhu hart / - endfest o.ä.) - der Kleber sollte Kunstoff anlösen, damit z.B. die Bindung mit den Nocken funktioniert
  • ggf. Fletchtape (alternativ zum Kleber für die Federn)
  • Heißkleber zum Einkleben der Inserts (von Bohning gibt es z.B. so einen Klebeblock)
  • Aceton / Reinigungsbenzin / Isopropanol zum Entfetten der Schäfte (Carbon / Alu)
  • Schmirgelpapier zum Anrauhen der Schäfte innen -> für Inserts
  • Wattestäbchen für das Entfetten im Inneren der Carbon- / Alu-Stäbe
  • fertig gestanzte Federn oder z.B. eine Formvorlage aus fester Pappe o.ä. und dann Federn volle Länge zum "Selberschneiden"

Nützliches:
  • Wickelgarn (um die Federn am Ansatz zu fixieren und schützen) / Nähgarn / Schrumpfschlauch, Gewebeband oder nur Sekundenkleber tut es aber auch - nicht zwingend nötig, aber a) schützt die Feder vor Abreissen und b) das Auge isst mit  Wink


Luxus + Tuning
  • opt. Wraps (das sind farbige Schaftaufkleber, die den Pfeil "verschönern" und ggf. das Lösen von Federn vereinfachen - dann einfach den Wrap wieder samt Federn entfernen)
  • opt. Cresting-Farben (z.B. Edding-Stifte, Acryl-Farbe, Marmorier-Farbe, Modellbau-Farbe etc.) zur Pfeil-Verschönerung

Damit solltest du für eine autarke Pfeilbau-Werkstatt gut ausgerüstet sein.
Vom Verbrauchsmaterial (Nocken, Spitzen, Inserts) immer ein paar mehr bestellen und auf Lager haben.

Sollte das alles doch zuviel Aufwand sein, so gibt es am Ende noch die Option, sich den Pfeilbauer des Vertrauens zu suchen und sich Pfeile erstellen zu lassen. Gibt hier genug im Forum die es gern und immer wieder machen  Wink

Literatur-Hinweis :
Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchte, dem sei das folgende Werk empfohlen.

Das große Pfeilebuch
« Letzte Änderung: Oktober 18, 2014, 20:26:48 von Atalon » Gespeichert
Chilly
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Dass etwas nicht geht ist auch ein Ergebnis...


Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #1 am: Oktober 08, 2013, 13:00:21 »

Hi Atalon,

gute Zusammenstellung!! Daumen hoch

- Für Holzpfeile haben sich noch eine Grain-Waage und ein Spine-Tester bewährt, für Selfnocks eine Fliesen-Säge.
- Aceton bzw. Isopropanol zum Entfetten Carbon-Pfeilen.

Chilly
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elha
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #2 am: Oktober 08, 2013, 13:07:23 »

 Daumen hoch und zuzwinkern

- Für das Kleben der inserts und Spitzen ... Definitiv UHU endfest 300
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roscho
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #3 am: Oktober 08, 2013, 13:21:41 »

Anstelle von Wickelgarn kann man auch ganz schnöde Schrumpfschlauch oder Leukosilk + Sekundenkleber verwenden, oder die Federn nur mit Sekundenkleber sichern

Ansonsten: danke erst mal für die Zusammenfassung ..
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NightInGales
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #4 am: Oktober 08, 2013, 14:04:12 »

Also ich weiß ja nicht...

Die Liste ist zwar schön und gut, aber ich finde für einen Anfänger zu lang.

Eigentlich brauchst du an Werkzeug nicht mehr als ein Befiederungsgerät, Dremel (für Carbon) und Tapertool (für Holz)
An Material Federn, Schäfte, Spitzen, Nocken und Kleber.

Feddich.

Luxustools wie eine Federstanze braucht man nicht. Soviele kannst du garnicht stanzen als dass du das Geld dafür wieder reinbekommst.
Crestingmaschine ist nur zur Verschönerung der Pfeile gut. Sonst nichts.
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Bogenpeter
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #5 am: Oktober 08, 2013, 14:24:05 »

Hi,
aus Überzeugung:
Zitat
Für das Kleben der inserts und Spitzen ... Definitiv UHU endfest 300
Für Carbonpfeile auf jeden Fall einen Kleber, der bei einer Temperatur wieder weich wird, die dem Carbon nicht schadet - in der Regel Heisskleber!
Inserts gehen auch mal kaputt und wenn man beim Wechsel des Inserts das Carbon zu heiss macht ist es dannach nicht mehr so stabil!
Gruss Peter
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Atalon
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #6 am: Oktober 08, 2013, 14:45:43 »

Also ich weiß ja nicht...

Die Liste ist zwar schön und gut, aber ich finde für einen Anfänger zu lang.

Eigentlich brauchst du an Werkzeug nicht mehr als ein Befiederungsgerät, Dremel (für Carbon) und Tapertool (für Holz)
An Material Federn, Schäfte, Spitzen, Nocken und Kleber.

Feddich.

Luxustools wie eine Federstanze braucht man nicht. Soviele kannst du garnicht stanzen als dass du das Geld dafür wieder reinbekommst.
Crestingmaschine ist nur zur Verschönerung der Pfeile gut. Sonst nichts.

Hallo du,

deswegen steht da ja auch "....ansonsten gestanzte Federn mit etwas Vorrat bestellen"
Alternativ geht auch eine aus fester Pappe ausgeschnittene Form.  Wink

Zur Crestingmaschine steht ganz bewußt "ggf. / opt." davor. Weil es eben kein MUSS, sondern Luxus ist  Wink

Ursprung des Beitrags war eine nahezu vollständige und unabhängige (autark) Arbeit zu ermöglichen, weil man z.B. am A.... der Welt wohnt und nicht permanent irgendwas bestellen kann.
Vielleicht hätte ich das dazu schreiben sollen?!  Wink
Nicht alles ist ein MUSS, aber vieles ein "macht die Arbeit leichter". Bsp. das TopHat Montagetool.
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #7 am: Oktober 08, 2013, 14:48:44 »

Oh, eines habe ich in der Aufstellung noch vergessen.
  • Lack oder Öl zum Versiegeln der Holzschäfte.

P.S.
wenn gewünscht kann ich den Beitrag gern weiter aufsplitten in
"must have"
"optional"
"Luxus"
und die weiteren Beiträge hier ergänzen.

Vielleicht erhalten wir dadurch irgendwann einen schönen "sticky" Beitrag ?!
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #8 am: Oktober 08, 2013, 15:05:28 »

So ein Splitting fänd ich gut. Eine Liste mit den absoluten Basics - schön übersichtlich.
Und dann erst optionale Sachen wie Wraps, Crestingmaschine, etc.
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roscho
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #9 am: Oktober 08, 2013, 15:17:08 »

Ja mach mal das mit dem Splitting .. find ich auch ganz prima ..

und "sticky" mach ich das ganz dann gern bzw kann die List dann auch als Sticky abtrennen ..
 
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #10 am: Oktober 08, 2013, 15:49:32 »

So ein Splitting fänd ich gut. Eine Liste mit den absoluten Basics - schön übersichtlich.
Und dann erst optionale Sachen wie Wraps, Crestingmaschine, etc.

Seh ich exakt genauso! Tolle Liste auf alle Fälle! Aber - mich würde sie als Anfänger total abschrecken.

Klar, ich hab hier mittlerweile auch Kistenweise Kleinkram, Werkzeuge, Gimmix, Tools etc - Nocken, Spitzen, Federn in Bogenladenauswahlmengen etc, aber grundlegend ist es einfach so dass ich - zum Carbonpfeile bauen - nur sehr wenig benötige.

Befiederungsgerät sollte man eins haben. Das ist die Basis.
Neben den richtigen Klebern (Endfest 300 oder Sekundenkleber für Inserts) und dem Kleber für die Federn braucht man noch Aceton, Wattestäbchen und etwas Schmirgelpapier.

Das wars eigentlich schon.

Alles andere kann, nicht muss.
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Atalon
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #11 am: Oktober 08, 2013, 16:03:52 »

So, habe es mal "strukturiert.
Schaut nochmal drüber, bitte.
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NightInGales
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #12 am: Oktober 08, 2013, 16:17:12 »

Schaut super aus!  Daumen hoch

2 kleine Vorschläge hätte ich noch:
1. Dremel zu den Basics (zumindest wenn man nicht direkt im Geschäft ablängen lässt) oder etwas anderes zum ablängen der Schäfte
2. Aceton + Schmirgelpapier + Wattestäbchen zu den Basics. Wenn man klebt, dann sollte man es schon gescheit machen!
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #13 am: Oktober 08, 2013, 16:19:43 »

Super Arbeit!

Aceton & Schmirgel würd ich aber als unbedingt notwendig erachten, klar ich kann die inserts auch so rein pappen aber das würde ich auch Anfängern nicht raten. Vielleicht sollte man WENN SCHON dann die Liste splitten in Carbon und Holz - abgesehen vom Befiederungsgerät ja komplett unterschiedlich.... Ansonsten - allen kann man es nie recht machen, jeder hat da ja so seine Ansichten.. Zum Beispiel würde ich Holzschäfte lieber mit Cutter auf harter Unterlage kürzen, schön rollen und dann sanft abbrechen... :-)
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Re:Das "to have" für den Pfeilbau
« Antworten #14 am: Oktober 08, 2013, 16:20:53 »

Ach die Nachtigall sagt ja schon alles. Was tipp ich denn da noch groß :-)
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