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Autor Thema: FSME Schutzimpfung  (Gelesen 2699 mal)
Korkenzieher
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Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #30 am: Dezember 09, 2010, 13:07:22 »

Sorry, nicht richtig gelesen...
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Kyujin
Gast
Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #31 am: Dezember 09, 2010, 13:26:32 »


@Whippet: Ich denke, wir haben da ganz ähnliche Erfahrungen und EInstellungen.

Zu meinem verschärften Ton stehe ich, denn Desinformation ist schlimmer als gar keine Information. Die Folge:

Auch hier in diesem Thread herrscht noch immer Unsicherheit über den Unterschied zwischen Borreliose und FSME und es wird von "Zeckenschutzimpfung" geschrieben - die gibt es aber nicht. Wer glaubt (bzw den EIndruck vermittelt bekommen hat), er sei gegen "Zecken" geimpft, wird leicht unvorsichtig werden, sich dann eine Borreliose einfangen und die Symptome aus falschem Sicherheitsgefühl evtl übersehen.

Ganz kurz:

Borrelien sind Bakterien, die Infektion kann (und muss!) mit einem Antibiotikum behandelt werden, am besten sofort bei Auftreten des bekannten wachsenden roten Rings um die Stichstelle (da kann aber die Zecke schon vergessen sein und nicht alle Infizierten bekommen ein Erythema migrans). Die chronische Infektion kann Gelenke und das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark) befallen. Zecken tragen häufig Borrelien, unabhängig vom Gebiet. Es gibt dagegen (noch) keine Impfung - also vorbeugen mit Kleidung und Aufmerksamkeit am Abend. Sitzt die Zecke unter 24 Stunden, ist die Ansteckungsgefahr gering.

FSME ist eine Viruserkrankung, darum wirken Antibiotika nicht (es gibt gegen diese Viren auch keine antivirale Behandlung wie gegen Herpes oder HIV). Diese Hirnhautentzündung verläuft aber in den allermeisten Fällen symptomarm oder sehr glimpflich, besonders bei Kindern. Die Ansteckungsgefahr ist sehr viel geringer als bei Borreliose - auch in den sogenannten Risikogebieten. Für bestimmte Gruppen kann die Impfung die richtige Wahl sein, allerdings sind auch die neuen Impfstoffe nicht ohne Nebenwirkungen. (Die alten Impfstoffe wie Ticovac sind nicht ohne Grund vom Markt genommen worden.)

Ich bin wahrhaftig kein Impfgegner, aber wie bei jeder Bahndlung muß das Nutzen-Risikoverhältnis für jede einzelne Impfung belegt werden. Daß Impfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) oder Röteln unstrittig sinnvoll sind, bedeutet nicht, daß das für jede andere Impfung (bzw jeden konkreten Impfstoff) auch gilt.
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Ulme
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Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #32 am: Dezember 09, 2010, 14:15:33 »

Das mit den Bakterien und den Viren ist schon klar, wir gingen ja auch mal zur Baumschule, 5. Reihe, hinter den Fichten.  Wink

Fallweise Nebenwirkungen der FSME Impfung (im Volksmund "Zeckenschutzimpfung" genannt) sind belegt.

Fakt ist, bei meiner Frau wurden nach der Rückenmarkspunktation sowohl Borrelien, als auch FSME Erreger gefunden.
Die Aussage der behandelnden Ärzte war einhellig, dass es "gut war, dass sie Antikörper gegen FSME gehabt hat".
 Huh?
Und unser Jagdleiter, der dieses Jahr an FSME erkrankt ist, wäre gemäß der Aussage der Ärzte nicht an FSME erkrankt,
wäre er geimpft gewesen.
 Huh?
« Letzte Änderung: Dezember 09, 2010, 15:43:57 von Ulme » Gespeichert
carpe noctem
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Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #33 am: Dezember 09, 2010, 17:15:03 »

Ist doch wie immer 3 Ärzte 4 Meinungen ...  Kopf an die Wand hauen
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Whippet
Gast
Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #34 am: Dezember 09, 2010, 17:34:02 »

Falsch. 3 Ärzte, 5 Meinungen. Und dann ist es noch davon abhängig, inwieweit der jeweilige Arzt einen netten Besuch der Pharmavertreterin bekommen hat.  dämonisch grinsed
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africanarcher
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Net die dood oorwin al


Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #35 am: Dezember 09, 2010, 22:20:30 »

Söldner in weißen Kitteln, so was gibt es?
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Whippet
Gast
Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #36 am: Dezember 09, 2010, 22:26:25 »

Mhm... also ich bin ja noch in der Ebene, die nicht so oft Besuch der Vertreter bekommt. Aber manchmal denke ich, die Lobby ist schon sehr stark. Gerade bei Impfindikationen, siehe diese Grippe-Aktion, wo sgar das Robert-Koch-Institut mitgespielt hat an dem ganzen Schwachsinn.
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Ulme
Gast
Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #37 am: Dezember 10, 2010, 08:00:39 »

Mhm... also ich bin ja noch in der Ebene, die nicht so oft Besuch der Vertreter bekommt. Aber manchmal denke ich, die Lobby ist schon sehr stark. Gerade bei Impfindikationen, siehe diese Grippe-Aktion, wo sgar das Robert-Koch-Institut mitgespielt hat an dem ganzen Schwachsinn.

Das mit diesen H1N1-Vogelgrippe-Influenza-...-Pandemiewarnungen ist das Eine.
Aber bei uns in AT ist die FSME - Impfaktion im Vorfrühling keine Privatveranstaltung einiger einzelner Ärzte.
Das ist eine landesweite Aktion.
Wie ist das in Deutschland?
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carpe noctem
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Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #38 am: Dezember 10, 2010, 08:53:03 »

Keine Pflicht aber die Krankenkasse zahlt die Impfung.
Wer also nicht zum Arzt geht bekommt auch keine egal ob Risikogebiet oder nicht.
Bei meinem Wohnort habe ich Glück ich wohne nicht in einem Riskogebiet, aber durch das Mittelalterhobby und Urlaube halte ich mich eben sehr oft in Risikogebieten auf.
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Ulme
Gast
Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #39 am: Dezember 10, 2010, 08:58:03 »

Bei uns zahlt die "kranke Kasse" nur einen Teil, ca. 5,- sind Selbstbehalt.
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Paddy
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Re:FSME Schutzimpfung
« Antworten #40 am: Dezember 19, 2010, 11:34:17 »

@Kyujin:  Danke für die sachliche Klarstellung und für dein Statement.
@ Whippet: Die Idee mit den Zeckenhalsbändern finde ich originell. Kostet aber ungefähr so viel wie die Impfung und hält nicht so lange vor. Autan als Alternative reicht nicht. Muss schon Autan Plus sein.
Ich halte die Impfung für Risikopersonen in Risikogebieten für sinnvoll auch wenn nur jeder Hundertste Biss FSME überträgt. Aber weiß man, wo die Zecke anfängt zu zählen? @ Ulme: In Österreich hat die Impfung zu einem Rückgang der FSME auf ein Fünftel  bewirkt innerhalb von wenigen Jahren. Deswegen die Staatsaktion.
In der nördlichen Hälfte Deutschlands ist FSME eine Seltenheit. Da macht Impfung keinen Sinn. Endlich mal ein Nord-Südgefälle zu unseren Gunsten! Im Osten ist es durchwachsen.
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