Kommt auf den Bogen und das Ziel an.
Mein Holzbogen mit 40# muss nicht so lange leiden, meist 1-2 sek.
der Jagdrecurve mit 50# ca. 2-3 sek, bei bewegten Zielen auch schon mal 5-10 sek. bis ich absolut sicher bin.

Peter

Die Haltephase (ankern) ist von Bogen und vom Schießstil abhängig: Blankbögen, Langbögen und sonstige ähnliche werden mit einem kurzen Anker - Ziel - Stop geschossen.
Das kommt auf den Schießstil an: Reine Instinktivschützen haben keinen Zielpunkt und brauchen also auch nicht zu ankern. "Instinktivschiesser", die zielen, brauchen natürlich einen festen Anker und dann kann es bis zu 2 Sekunden dauern, je nach Gefühl und Zuverlässigkeit.
 
Aber: Visier- und Compound-Schiesser tun gut daran, einen wiederholbaren "kontrollierten" Zielvorgang zu üben. Als Trainer habe ich immer darauf geachtet, dass der Rhythmus gleichmäßig zwischen den drei bzw. 6 Pfeilen gleichmäßig ist. Meine Protokolle und ich habe sie tatsächlich auch aufgeschrieben mit Spitzenschützen haben uns die Erfahrung gebracht, dass eine Haltezeit zwischen dem Zeitpunkt des Ankerns und des Lösens gleichmäßig sein sollte. 3,5 - 4 Sekunden brachten die besten Erfolge.
Während dieser Zeit kann der Sehnenschatten, die Windfahne und der eigene Befehl zum Lösen und dem "Rückenzug" überprüft werden. Ich habe den Schützen immer wieder einen selbst ausgedachten Spruch empfohlen - Zum Beispiel: "Oma hat immer recht, sonntags jedoch nie" oder jeder andere Spruch, der in Gedanken abgespielt wird, damit eine gleichmäßige Zeit herauskommt. Es klappt.

Besser könnte ich es für mich selbst beschreiben! Einziger Unterschied ist, dass ich ca. 15 lbs weniger auf den Fingern habe.

Bitte um Erläuterung bzw. Begründung deiner Aussagen.

Vorweg:
Bogen glasbelegte Langbögen / Hybride

Mein Anker variiert je nach Schusssituation. Normale Entfernungen und Standardschüsse schieße ich instinktiv und ankere 1-2sek. 3 ist auch ok wenns sein muß weil ich noch nicht fertig bin. Whärend dieser Ankerzeit richte ich mich endgültig aus und steigere die Rückenspannung um ins Relaese zu ziehen.
Bei beweglichen Zielen auf egal welche Entfernung mach ich eher snap-shooting, lasse also sobald ich meinen Ankerpunkt berühre ab.
Bei sehr weiten Distanzen praktiziere ich eine Mischung aus Gapshooting und Instinktiv. Da schätze ich meinen ab wieviel ich drüberhalten muss, überprüfe das im anker mit einem kurzen Blick auf die Pfeilspitze und lasse dann erst ab, dadurch verlängert sich hier meine ankerzeit auf bis zu 3-4sekunden, ansonsten wie bei den Standardschüßen.Warum ich das so mache bzw. ich verschiedene Methoden verwende kann ich gar nicht genau sagen, hat sich so ergeben und fühlt sich richtig an.

@ HaraldG
Mit "Zielen" verstehe ich einen Teil des Bogens oder des Pfeils auf das zu trffende Ziel einzurichten.
 Instinktivschützen fokussieren das Ziel an, ohne einen Teil des Bogens oder des Pfeiles zu beachten. Im Moment versuche ich gerade dieses "Nichtzielen" mit meinem Bear Grizzly zu üben. Ich kann schon zwei Entfernungen (8 und 18 m) zuverlässig treffen.

Danke africanarcher.

Ergeben sich denn irgendwelche Schlüsse aus dieser "Umfrage"?

Das fände ich schon interessant, weil:
wenn ich Leute beobachte, die "lange" ankern, also so ab 1-2 Sekunden aufwärts, dann fällt mir auf, daß die oft mit dem Pfeil in der Luft "rumrühren". Das wirkt dann so, als ob sie über den Pfeil zielen und ablassen, "wenn es passt".
Wenn man jetzt nicht über den Pfeil zielt, wie z.B. ich jezz, dann macht dieses lange Ankern doch keinen Sinn. Im Gegenteil, ich verlasse ja mein "Ziel", welches ich vorher meinem Gehirn gezeigt habe.
Wenn ich dann auch anfange und mit dem Pfeil unsicher in der Gegend rumzeige...

Das einzige, was ich für mich akzeptieren kann (es zu ändern), wäre ein etwas längerer Anker, bis die Rückenspannung "eingerastet" ist. Um der Reproduzierbarkeit willen.