Als Neuling im Bogensport verstehe ich nicht so ganz die "Vermeidung" von Öffentlichkeit in dem Zusammenhang. Der große Konsens innerhalb der "Bogenszene" wird doch in diesem Fall sein: "Das ist eine furchtbar große Sch... und hat mit unserem geliebten Bogensport nichts zu tun. Wir distanzieren uns davon!" (oder so ähnlich).

Meine Erfahrung bisher war immer, dass je transparenter man mit so einem Thema umgegangen ist, desto authentischer wirkte man. Die eigene Haltung/Position wurde eher ernst genommen. Negativ eingestellte Menschen werden ihre Meinung kaum ändern, in dem Bogenschützen unter sich in Bogenschützenforen die Tat verurteilen und das quasi nicht "nach außen" dringt. Eine zielgerichtete, aber unbedingt ehrliche Lobbyarbeit (so negativ behaftet das Wort auch sein mag) meiner Meinung nach in so einem Fall das beste Mittel gegen Vorurteile und reflexhaften Aktionismus.

Für Gegenargumente bin ich jedoch gerne offen, gerade weil ich in der Thematik noch neu bin

LG,

Merry Man

Hi Merry Man,
hier eine kleine (wahre) Geschichte:
Vor etwa 40 Jahren wurde mein Bruder auf dem Fahrrad von einer Luftgewehrkugel in den Rücken getroffen; ein Jugendlicher hatte das Gewehr seines Vaters unerlaubt benutzt und (hirnlos) damit rumgeschossen, auch auf meinen vorbeiradelnden Bruder.
Es wurde Anzeige erstattet, im Dorf wurde eine kurze Zeit darüber geredet, der Schütze mit „Verachtung“ und ein paar Sozialstunden bestraft und das war es – keine Zeitungsmeldung, keine Diskussion über Verschärfung von Gesetzen in ganz Deutschland, keine Angriffe gegen Luftgewehrschützen/ -vereine allgemein.
Damals gab es sicherlich auch überall im Land verstreut einzelne, die sich gerne auf so eine Geschichte „gestürzt“ und die Angelegenheit für IHRE Zwecke ausgeschlachtet hätten – sie haben schlichtweg nichts davon mitbekommen, und das war auch gut so.

Heute verbreiten sich solche Geschichten wie Lauffeuer!

Teilweise aus Betroffenheit, zum Teil aus Sensationsgier, teilweise damit sich irgendwelche „Miesepeter“ bundesweit organisieren und anderen den Spass verderben können…
Wieder andere wollen dem vorbeugen und verteidigen Ihren Standpunkt auf gleiche Art und Weise in den Medien, alles mit dem gleichen Effekt:
Viel zu viele werden über einen Einzelfall informiert und involviert, es wird viel rumdiskutiert und rumgeschmiert, aber der eigentliche Anlass gerät in Vergessenheit bzw. wir nie geklärt.
In der heutigen Zeit ist es modern „…den Schritt in die Öffentlichkeit zu machen…“ – doch sollte man sich immer genau überlegen, ob dies der Sache wirklich dient. (Zur meist überflüssigen Weiterverbreitung trägt es auf jeden Fall bei)

Ich sehe keine Veranlassung meinen Sport/ mein Hobby präventiv zu verteidigen, schon gar nicht wenn ich dafür in Kauf nehmen muss, dadurch zusätzliche Menschen auf solch unschöne Geschehnisse aufmerksam zu machen.

Wenn der Kater ertränkt oder mit einem Stein erschlagen worden wäre, würden wir hier nicht drüber diskutieren.

Das Foto vom Südkurier finde ich mehr als "merkwürdig". Abgenutzter Zollstock, sinnbefreit neben den Pfeil gelegt.
Und das soll ein Foto der Polizei sein???

Aber daran sieht man, wie die Presse Meldungen verfasst.
Auf dem Foto ist m.M.n. ein Carbonpfeil zu sehen.

Und nee, wir müssen als Bogensportler dazu nix sagen.