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Autor Thema: Video über Yumis  (Gelesen 1372 mal)
Burkhard
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Video über Yumis
« am: Februar 09, 2011, 14:44:33 »


   der Weg des Bogens: http://www.youtube.com/watch?v=4-t5r60Svac   gerade bei YouTube entdeckt spektakuläre Bilder
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campfire
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Re:Video über Yumis
« Antworten #1 am: Februar 09, 2011, 15:20:06 »

wow! tolle aufnahmen!
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Grizzly
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Sakehanska


Re:Video über Yumis
« Antworten #2 am: Februar 09, 2011, 15:21:35 »

Nur fehlt hinten was. Bin gerade beim Schauen und dowloaden
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roscho
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Re:Video über Yumis
« Antworten #3 am: Februar 09, 2011, 16:33:07 »

Sehr schön gemachte Dokumentation !
ich find die mentalen Aspekte von Kyudo absolut faszinierend - aber unendlich schwer zu lernen ...

Das ist eine ganz andere Kiste als westliches Bogenschiessen ...

Da kann vielleicht ein anderes Forenmitglied mehr dazu sagen ..  Grin
(Wink mit dem Zaunpfahl, Kyujin) Wink
« Letzte Änderung: Februar 09, 2011, 16:39:01 von roscho » Gespeichert
Fotax †
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Re:Video über Yumis
« Antworten #4 am: Februar 09, 2011, 17:07:39 »

einfach beeindruckende Dokumentation, die den Wunsch nach Fortsetzung weckt -
ist doch mal eine völlig andere Form traditionellem Bogenschießens -
würde mich sehr stark interessieren darüber mehr erfahren zu dürfen -
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Holger
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Re:Video über Yumis
« Antworten #5 am: Februar 09, 2011, 21:03:41 »

bin irgenwie platt! crazy
Hab ja doch schon ein wenig davon gehört und gelesen aber das dann so zu sehen ist noch faszinierender!
Irgenwie anders und doch gleich zum "abendländischen" Stil!
 Daumen hoch
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Kyujin
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Re:Video über Yumis
« Antworten #6 am: Februar 10, 2011, 00:41:19 »

Hmmmmnjaa.

Was soll ich sagen? Die Bilder sind schön, und schöne Bilder sind eben immer ein wesentliches Kriterium, wenn FIlmemacher nach Kyudo suchen. Heraus kommt viel dramatisiertes Edutainment, mit winzigen Ausschnitten von Interviews mit sehr kompetenten Leuten, denen länger zuzuhören sich eher lohnen würde als das Reenactment von Bushido-Phantasien. Fast die Hälfte der Zeit wird die Ogasawara-Schule gezeigt, die mit der modernen Kyudoszene eigentlich gar nichts zu tun haben will. Gegen Ende muß dann auch noch ein Zenmöch befragt werden, weil das irgendwie dazu gehört, ohne daß man recht versteht, warum. Daß die Bushi viel mit Zen am Hut gehabt hätten, hat Collcut schon vor 30 Jahren widerlegt, bzw auf die politischen Realitäten zurückgeführt. Und dann einige wenige Bilder von eigentlichem Kyudottraining, aber auch die im nicht recht typischen idyllischen Kleindojo gefilmt.

Wenn sich das jetzt sehr negativ anhört:

Es ist ein bißchen so, wie wenn man über das traditionelle Bogenschießen berichtete, um dann ganz viel Robin Hood und etwas Indianerfilm plus ein paar Jagdszenen zu zeigen. Mit dem, was in der Szene wirklich passiert, hat das nicht viel zu tun.

Kurz: Unterhaltend und vielleicht Neugier weckend, aber eher verschleiernd denn erhellend.

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Fotax †
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Re:Video über Yumis
« Antworten #7 am: Februar 10, 2011, 08:02:55 »

Dank für deinen Kommentar, der war anscheinend hier nötig.
Sonnst würden wir wohl eher einer Illusion nachlaufen.
Unter Kyudo versteht man dann offensichtlich was ganz anderes als in diesem Film dargestellt.
Schön anzusehen ist er aber auf jeden Fall.
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Burkhard
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Re:Video über Yumis
« Antworten #8 am: Februar 10, 2011, 08:22:39 »

 Es ist immer gut jemanden zu haben der sich auskennt. Wie nah solche Filme, Berichte an der Realität sind ist immer schwer zu beurteilen. Auserdem muss bedacht werden das diese und unsere Kultur doch sehr verschieden ist. Anzusehen war es jedoch sehr schön. Es wäre vielleicht interessanter gewesen mehr über die Bögen an sich und deren Herstellung zu sehen. Gibt es bestimmt auch
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roscho
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Re:Video über Yumis
« Antworten #9 am: Februar 10, 2011, 08:55:19 »

@Kyujin: Danke für den Kommentar  Daumen hoch
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Kyujin
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Re:Video über Yumis
« Antworten #10 am: Februar 10, 2011, 10:44:03 »

Tatsächlich ist das einer der besseren Dokumentare, die ich gesehen habe. Arte schlägt National Geographic immer noch um Längen. Aus dem Filmmaterial hätte sich ein wirklich guter Dokumentarfilm über die Wurzeln des japanischen Bogenschießens machen lassen, denn man hatte Kontakt mit den richtigen Leuten. Denen hätte man nur eben auch zuhören sollen, anstatt fertige Interpretationen und Stereotype über die Realität zu stülpen.

Ganz grob: Die Ogasawara Ryû (zeremonielles berittenes Schießen, yabusame, plus zeremonielles Schießen zu Fuß mit starken Beziehungen zu Shintô-Magie) und die Heki Ryû (kriegerisches Schießen zu Fuß, später auch in einigen Zweigen hochleistungssportliches Schießen auf 120 meter über 24 Stunden) stellen die historischen Quellen des heutigen kyûdô dar. Diese Schulen werden in kleinen Gruppen immer noch unterrichtet, gerade die Ogasawara Ryû ist ein ziemlich exklusives Familienunternehmen. Was an historischen Schulen übrigens fehlte, war die Takeda Ryû, die neben dem eher zeremoniellen yabusame auch noch das eher praktische kriegersche Schießen zu Pferd oder jedenfalls die dazu gehörigen Trainingsformen betreibt. Die ist vom heutigen kyûdô aber noch ein Stück weiter entfernt.

Die Heki Ryû ist mit einem ihrer Zweige (der Insai Ha) in Deutschland aus historischen Zufällen verbreitet, daneben wird vor allem südlich der Mainlinie auch der moderne Shômenstil gelehrt, der heute in Japan von der ganz überwiegende Mehrheit der kyûdôka geschossen wird. Das ist auch der Stil, den man in den Szenen aus dem kleinen dôjô gegen Ende sieht.

Was die Repräsentanten der Heki Ryû im Dokumentar angeht, ist da einiges durcheinandergeraten: Falschschreibung, Auslassungen, Verwechslungen der Schwesterschulen Insai Ha und Satsuma Ha... Diese Kritik mag kleinlich wirken, so etwas ist aber nicht nur im japanischen Zusammenhang unhöflich. Prof. Mori ist der Nachfolger unseres verstorbenen Lehrers Prof. Inagaki auf dem Lehrstuhl für kyûdô an der in sportwissenschaftlichen Kreisen bekannten Universität Tsukuba und nebenbei der Nationaltrainer des deutschen Kyudobundes.

Wenn man in einem Dokumentar zur Wiener Staatsoper deren Orchester mit den Wiener Philharmonikern verwechselt, würde man sich in Kreisen von Musikliebhabern disqualifizieren. Hier geht um erheblich ältere, "ehrwürdigere" kulturelle Traditionen - da die aber keiner kennt, kann man sich als Dokumentarfilmer Unkenntnis der Zusammenhänge erlauben.

Immerhin waren gute Bilder vom Bogenbau zu sehen (und endlich mal von einem anderen Bogenbauer, als dem, den man sonst immer sieht...) - auch wenn die technischen Erklärungen zur Schießtechnik völliges Unverständnis verrieten. Japanische Bögen haben durchaus keine "extreme Durchschlagskraft" - auch sie für alle praktischen Zwecke ausreicht, vor allem wenn die richtig angewendete Technik der Heki Ryû die Effizienz des Bogen durchaus steigert. Allerdings besteht die nicht im Herumreißen im letzten Moment, sondern in einem kontinuierlich gesteigerten Spannungsaufbau, der sich im Abschuß unter anderem in der aktiven Rotation der Bogenhand entlädt. Was hier etwas dümmlich als "Trick" bezeichnet wird, ist das Herzstück der Schießtechnik und übrigens auch ein ganz zentraler Knackpunkt des "mentalen" Teils unseres  kyûdô. Es ist zugegebenermaßen einfacher, "Hier ist Zen" zu behaupten, als sich in den schon etwas komplexeren inneren Zusammenhang zwischen Schießtechnik und psychischen Herausforderungen zu versetzen...
« Letzte Änderung: Februar 10, 2011, 11:34:26 von Kyujin » Gespeichert
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Re:Video über Yumis
« Antworten #11 am: Februar 10, 2011, 11:01:22 »

@Kyujin: nochmals: domo arigato  Grin oder Danke .., hab zwar schon ein bisschen über kyudo und die historischen Ursprünge gelesen  (nicht nur den Herrn H.) - aber ein Kommentar von jemanden der sich auskennt zu einer Dokumentation ist schon sehr viel wert. 

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Burkhard
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Re:Video über Yumis
« Antworten #12 am: Februar 10, 2011, 11:10:45 »

 Wieviel #`s hat den ein japanischer Bogen im Höchstfall. Das es nicht soviele sind wie bei einem englischen LB ist klar. Die waren schließlich für das beschiessen gegnerischer Truppen über eine größere Entfernung und nicht im eigentlichen Sinn für das zielgenaue schiessen gedacht. Das zielgenaues schiessen mit einem LB der damaligen Zeit möglich war oder ist bezweifele ich hingegen in keinem Fall.
 Und Kyujin  Hut ab vor deinem Wissen.
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Schmied
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Re:Video über Yumis
« Antworten #13 am: Februar 10, 2011, 11:55:18 »

Wow, danke für dein Wissen und daß du uns daran teilhaben lässt.
Sonst würde man ohne Kenntnis eine solche Doku für gegeben und korrekt halten.
Schade, wenn sich die Macher nicht die Mühe machen alles korrekt darzustellen (dazu müssten sie es ja selber verstehen)... das ist ja nicht nur in diesem Bereich so.
Nichtsdestotrotz ist die Doku schön und interessant.
Sich ins Kyudo wirklich reinzudenken scheint mir nochmal eine ganz eigene Welt des Bogenschießens zu sein...
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Kyujin
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Re:Video über Yumis
« Antworten #14 am: Februar 10, 2011, 12:07:01 »

Heute werden wohl von den meisten Bögen so zwischen 12kg (26,5 lb) und 18kg (40 lb) geschossen. Ich bin nach 25 Jahren bei gut 22kg (49 lb) kg angekommen, mein neuer (als unbeschnittener Rohbogen zum selbst Tillern bestellt) soll so um die 24k (53lb) bekommen.

Um unsere Technik zu zeigen: http://youtu.be/4AykjgwJXY0

Und von oben (da sieht man die Dynamik im Körper und vor allem der linken Hand besser): http://youtu.be/vK717h-5QTI

Der Schütze ist Prof. Sato von der Sendai Universität, einer unserer Lehrer. Viele unserer Lehrer unterrichten an Universitäten, seit der 1995 verstorbene Prof. Inagaki das Fach in der Sportwissenschaft sozusagen gegründet hat. Hier ist er in einem Zusammenschnitt unserer italienischen Freunde zu sehen:

http://www.youtube.com/watch?v=we4NLEG7mZc
« Letzte Änderung: Februar 10, 2011, 12:14:34 von Kyujin » Gespeichert
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