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Thema: Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos? (Gelesen 1255 mal)
lim naru ungol
Newbie
Beiträge: 44
Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
am:
Januar 08, 2015, 21:22:20 »
Kurz zum Hintergrund:
Die Bedeutung des Splines für den Pfeilbau wurde von Thomas Meine in jüngster Zeit durch einige Publikationen forciert.
Als Gedankenmodell dienen ihm in der Beschreibung der Golfschläger oder eine Angel.
Bei diesen ist es der Spline und seine Orientierung sehr wichtig, da sie ansonsten zu störenden Schwingungen führen können.
Ausgehend davon postuliert er die gleiche Bedeutung auch für den Pfeilflug.
Nun zu meinem Problem, nach lägerer Zeit in der ich mich immer wieder damit beschäftigt habe:
Die zur Erklärung herangezogenen Modelle behandeln räumlich fixierte Systeme.
Angel und Golfschläger sind eben durch die Hand des Anwenders fixiert.
Daher können bei falscher Orientierung des Splines störende Schwingungen entstehen.
Jedoch ist ein Pfeil eben dieses nicht. Hierbei handelt es sich um ein frei rotierendes System.
Müssten da mit Ausnahme des extrem kurzen Momentes der optimalen Positionierung,
während der Rotation, nicht andauernd störende Schwingungen auftreten?
Und diese dann nicht in alle Richtungen aufgrund der Rotation?
Und dies liese sich durch die ursprüngliche Orientierung des Spline beim eingenockten Pfeil nicht unterbinden.
Ich fände es daher besser wenn man vor der Postulierung einer Spline-Theorie für den Pfeilbau diese Hypothese auch überprüft hätte.
Eine solche Überprüfung wäre natürlich sehr aufwendig.
So bräuchte man zB einen Satz aus 6 optisch identischen Pfeilen bestehend aus je drei optimalen bezüglich der Splines-Theorie
und drei ohne Berücksichtigung des Splines. Die Nummerierung der Pfeile müsste ausgelost werden.
Desweiteren müsste der Versuch doppelt Blind durchgeführt werden. D.h. weder der Schütze noch der Protokollant der Ergebnisse dürften
wissen welcher Pfeil zu welcher Gruppe gehört.
Der Protokollant übergibt in zufälliger Reihenfolge die Pfeile an den Schützen, wobei diese für jede Passe a 6 Pfeilen zusammen mit den Punkten
des entsprechenden Pfeiles notiert werden. Ein Minimum von 20 Passen pro Schützen, idealerweise sollten es mehr als drei sein, sollten durchgeführt werden.
Die anschließende Auswertung sollte dann zeigen ob an der Spline-Theorie etwas dran ist.
Dies wollte ich schon länger mal schreiben, aber das letzte Jahr ließ mir viel zu wenig Zeit zum Bogenschiessen.
So nun bin ich offen für eine lebhafte Diskussion.
lg Bernd
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dropqube
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Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #1 am:
Januar 08, 2015, 22:10:54 »
1.) Wie ziehst du unterschiedliche Pfeilgewichte in deine Betrachtung ein?
2.) Gegenfrage: Du denkst also ein (theoretische Überlegung!) Pfeil mit Spine 100 würde keinen Unterschied zu einem Pfeil mit Spine 1200 machen?
Eigentlich kannst du das auch ganz unvoreingenommen selbst testen: Kaufe dir zwei Schäfte, und zwar den mit dem niedrigsten verfügbaren Spine und den mit dem höchsten Spine. Diese Schäfte (gleiche Länge von 28" vorausgesetzt) schießt du *OHNE* Spitze und *OHNE* Befiederung auf eine Scheibe aus Pappe. Ich behaupte du wirst einen Unterschied merken.
Zu deinem Testaufbau: Wieso gehst du in deinem Versuchsaufbau zusätzlich mit einem menschlichen Faktor rein? Es ist relativ einfach eine Vorrichtung zu bauen mit der du mechanisch den Bogen ausziehst und diesen auch mechanisch löst. Sprich: Du hättest immer ein äußerst gleiches Auszugsverhalten, genaue Auszugslänge und Schußablauf.
Für Hinweise auf Denkfehler meinerseits bin ich dankbar.
EDIT: Ich bin offensichtlich blind und Ari ist Augenarzt
«
Letzte Änderung: Januar 08, 2015, 22:25:10 von dropqube
»
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Ari
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Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #2 am:
Januar 08, 2015, 22:17:55 »
Ähmm... da ist doch
Sp
L
ine
gemeint und nicht Spine, oder?
«
Letzte Änderung: Januar 08, 2015, 22:19:30 von Ari
»
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dropqube
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Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #3 am:
Januar 08, 2015, 22:20:38 »
Zitat von: Ari am Januar 08, 2015, 22:17:55
Ähmm... da ist doch
Sp
L
ine
gemeint und nicht Spine, oder?
Alter Schwede, ich brauch ne neue Brille. Danke für den Hinweis, ich hab permanent SPINE gelesen
Entschuldigung, Kommando zurück und von vorne beginnen
(das mit der mechanischen Lösevorrichtung steht aber nach wie vor)
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Funkenflug
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Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #4 am:
Januar 09, 2015, 01:08:04 »
hallo lim naru ungol!
ich hab mal spaßeshalber bei wikipedia gekuckt, aber ich glaube du als Elfe willst uns Menschen nur auf die Probe stellen!
Hast du den falschen Ring auf dem Finger?
und wer ist Thomas Meine, ein Anhänger Erich von Dänickens oder des Herrschers von Mordor?
lg funkenflug
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stöckchenschubser
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Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #5 am:
Januar 09, 2015, 09:37:27 »
Die Bedeutung des Splines bekommt meiner Meinung nach zum Tragen, in dem Moment
wenn der Pfeil durch die Sehne beschleunigt wird, so dass ein perfektes Zusammenspiel zwischen
Auslenkung, Durchbiegung und Federdruck durch den Button gegeben ist.
Eben dann, wenn die Hand des Anglers duch Sehne und Button ersetzt wird.
Diese minimierte Eigenbewegung sollte dann während des ganzen Fluges auf den Pfeil einwirken
und ihn so präziser ins Ziel bringen.
Ganz persönlich bin ich der Meinung dass die Beachtung hauptsächlich dazu dient, die
Streuung in der 10 zu minimieren, zumindest bei Alu/Carbon, bei Holz gehört die Prüfung
per Hand für mich zum Standardrepertoire.
Als nicht den besten aber sehr bildhaften Vergleich, ziehe ich immer das Bild einer leicht
verbogenen Eisenstange heran, es ist immer leichter sie in die bereits gebogene (schwächere)
Richtung zu biegen, als in alle anderen, mit allen Eigenschaften die auftreten, wenn man
sie z.B. wieder gerade biegen will.
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roscho
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Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #6 am:
Januar 09, 2015, 09:47:26 »
@lmn: wir hatten das Thema Spline letztes Jahr als Workshop beim AC Treffen in Buch.
War sehr interessant, aber von Schafthersteller zu Schafthersteller sehr unterschiedlich.
Ich hab's dann mit meinen damaligen Easton ST Epic nicht groß weiterverfolgt, weil die kaum einen Unterschied im Spline hatten, Paluma war aber viel länger dran.
Am besten schreibst du ihr mal ne PM, oder sie äußert sich noch mal hier
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dropqube
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Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #7 am:
Januar 09, 2015, 10:12:53 »
Mal ne andere Frage, der Spline-Mate von Thomas Heine - kann mir hier jemand mal die Funktionsweise erklären?
Gerät siehe
http://www.pfeilgeraete.de/aktuell.php#splinemate
Ist das wirklich nur ein Holzbrett mit Haltevorrichtung für den Pfeil + hintere Fassung zum Biegetest oder ist da irgendeine besondere Funktionsweise versteckt die man auf dem Bild nicht erkennt?
Falls nicht finde ich 69 EUR ne massiv steile Ansage...
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Paddy
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... geht doch !
Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #8 am:
Januar 09, 2015, 11:22:14 »
Ich meine, man ahnt die Bedeutung des Spline, wenn man ein und denselben Pfeil mit verschiedenen Nockdrehungen unbefiedert schießt.
Der Einfachheit halber beziehe ich mich aber auf die Lehren, die andere daraus gezogen haben.
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roscho
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Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #9 am:
Januar 09, 2015, 11:25:19 »
Zitat von: dropqube am Januar 09, 2015, 10:12:53
Mal ne andere Frage, der Spline-Mate von Thomas Heine - kann mir hier jemand mal die Funktionsweise erklären?
Gerät siehe
http://www.pfeilgeraete.de/aktuell.php#splinemate
Ist das wirklich nur ein Holzbrett mit Haltevorrichtung für den Pfeil + hintere Fassung zum Biegetest oder ist da irgendeine besondere Funktionsweise versteckt die man auf dem Bild nicht erkennt?
Falls nicht finde ich 69 EUR ne massiv steile Ansage...
Deine Vermutung stimmt
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dropqube
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Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #10 am:
Januar 09, 2015, 11:50:37 »
Zitat von: roscho am Januar 09, 2015, 11:25:19
Zitat von: dropqube am Januar 09, 2015, 10:12:53
Mal ne andere Frage, der Spline-Mate von Thomas Heine - kann mir hier jemand mal die Funktionsweise erklären?
Gerät siehe
http://www.pfeilgeraete.de/aktuell.php#splinemate
Ist das wirklich nur ein Holzbrett mit Haltevorrichtung für den Pfeil + hintere Fassung zum Biegetest oder ist da irgendeine besondere Funktionsweise versteckt die man auf dem Bild nicht erkennt?
Falls nicht finde ich 69 EUR ne massiv steile Ansage...
Deine Vermutung stimmt
Insofern also auch mit Baumarktteilen und etwas Bastelei für 6,90 EUR realisierbar
(bevor einer meckert: das war absichtlich übertrieben dargestellt. Soweit ich gelesen habe sind es Kugellager, die gibt es sicher nicht für 6,90 im Baumarkt. Bazi hat das ganze recht gut hier beschrieben:
http://alt.archers-campfire.rocks/index-topic=5859.msg109686#msg109686
)
Das Spline-Thema wurde ja hier auch schonmal durchgekaut:
http://alt.archers-campfire.rocks/index-topic=5859.0
«
Letzte Änderung: Januar 09, 2015, 11:56:01 von dropqube
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roscho
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Beiträge: 8165
Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #11 am:
Januar 09, 2015, 11:57:19 »
@dropqube: genau
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paluma
Sr. Member
Beiträge: 554
Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #12 am:
Januar 11, 2015, 10:56:32 »
Um mal kurz zu beschreiben, WAS genau wir in Buch im vergangenen Jahr getestet haben:
Wir haben mit einem Nachbau des o.g.
Spline
testers (der oben vermutete Preis ist nicht soo weit hergeholt!
)
verschiedene Schäfte erstmal durchgemessen, um die weichste Seite zu finden - also die Seite, auf die sich der Schaft am liebsten biegt.
Dann haben wir mit einem
Spine
tester gemessen, wie sehr sich der
Spine
innerhalb jedes einzelnen Schaftes verändert, wenn man ihn um seine eigene Achse dreht.
Abhängig vom Hersteller konnten da durchaus erstaunliche Schwankungen festgestellt werden - bei meinen 600er GTTHs habe ich - innerhalb eines Schaftes! - Schwankungen zwischen 640 und 560 gemessen.
Daher ist die Empfehlung von Paddy durchaus ernstzunehmen - ruhig mal einen Rohschaft, der offensichtlich passt, mit um 90° verdrehter Nocke schiessen - oder mal um 180° drehen.
Ich hab für mich die Konsequenz gezogen: vor dem Rohschafttest messe ich die Schäfte grundsätzlich erstmal durch, um die weichste Seite herauszufinden, und die guckt dann zum Bogenfenster. Und außerdem bin ich umgestiegen auf Aurel Agil (hab aber zugegebenermaßen noch nicht nachgemessen, inwieweit diese vom angegebenen Spinewert abweichen - das wär mal eine Aufgabe für weniger stressige Zeiten...
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paluma
Sr. Member
Beiträge: 554
Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #13 am:
Januar 11, 2015, 11:24:19 »
... und um ehrlich zu sein - ich verwende den Splinetester eigentlich kaum mehr!
Meistens teste ich die Schäfte, indem ich sie zwischen zwei Holzbrettchen klemme und dann Druck ausübe. Vorn mit Insert und Spitze, und hinten ersetze ich die Nocke ebenfalls durch ein (nicht eingeklebtes) Insert mit Spitze.
Ein Holzbrettchen gegen die Wand gelehnt, Schaft draufsetzen, und dann mit dem anderen Brettchen von hinten dagegendrücken.
Da erkennt man sofort, in welche Richtung sich der Schaft biegen möchte, man kann ihn dann probehalber auch mal in 90°-Schritten um die eigene Achse drehen. Wichtig dabei ist natürlich, dass man möglichst genau den rechten Winkel erwischt. Und am besten Hartholz verwenden, wenn das Holz zu weich ist, drücken sich die Spitzen zu sehr ins Holz, das kann das Ergebnis verfälschen!
Kostenpunkt = nahe 0.... und meiner Meinung nach aussagekräftiger als der Splinetester, denn lt. Splinetester hat fast jeder Schaft
zwei
weiche Seiten, die sich meist gegenüber liegen.
Beim hier beschriebenen Test biegen sich die Schäfte allerdings so gut wie immer auf die selbe Seite...
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Paddy
Full Member
Beiträge: 387
... geht doch !
Re:Der Spline - wirklich von Bedeutung oder eher ein Mythos?
«
Antworten #14 am:
Januar 11, 2015, 12:36:01 »
Carbonschäfte haben vermutlich noch die geringsten Probleme mit Spline.
Seit vielen Jahren arbeite ich mit Bambusschäften- da ist das schon ein bedeutender Faktor. Bevor ich wusste, was Spline ist, habe ich die Schäfte unter sanfter Biegung um die Längsachse in den Händen gedreht, um die weiche Seite zu finden. Ganz einfach, ziemlich schnell und sicher - ähnlich wie der Brettchentest von Paluma und absolut kostenlos.
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