Was mir an Black Widow nicht so gefällt ist das es für mich im eigentlichen Sinn kein richtiger Custombow ist. Es ist ein CNC gefräster Serienbogen mit Auswahlmöglichkeiten.
Naja, "Custom"
kann ja auch nichts anderes heißen als kundenspezifisch.
Wenn ich aus verschiedenen Riser- und verschiedensten Wurfarmlängen und einem Take Down Recurve, (von den Langbögen und einem "Vintage Shape" Recurve
rede ich nun nicht) auswählen und die Bögen individuell auf meine Auszugslänge mit (m)einem Zuggewicht ordern kann, die Beschriftung und Verzierungen und die Hölzer
für mich abgestimmt werden, ist das schon mal deutlich kundenspezifischer als 45, 50, 50# ... @ 28''.
Und was das vielstrapazierte CNC - Fräsen betrifft: Hurra! Zum Glück! Nur so kann ich sicher sein dass neue Wurfarme ohen wenn und aber auf mein Griffstück
passen und dass ein Asbell Griff ein Asbell Griff und ein Standard Griff ein Standard Griff ist.
Ich bin mir mehr als sicher dass viele "Customschmieden" gerne das Geld für CNC Maschinen hätten.
Schon aus Gründen der Reproduzierbarkeit.
Und wenn man sich das Widow Owners Manual auf DVD ansieht, erkennt man dass der Anteil an handarbeit immer noch sehr hoch ist.
Wenn ich mir ansehe welche Probleme ich mit einem Bogen eines (noch) unbekannteren amerikanischen Custombogenbauers hatte,
bloß weil kein Wurfarmpaar wie das andere war, kann ich darauf gerne verzichten.
Ich kenne einige die sogar soweit gehen und BW als Sperrholz bezeichnen (dünne Holzschichten verleimt und gefräst).
Ja, den (einen) kenne ich auch. Und das Zitat stammt nicht mal von ihm selber.
Was ist verwerflich daran, bis zu 36 Laminatschichten aus Holz und Kunststoffen zu verleimen?
Die Stabilität ist nicht weit von einem Alugriffstück entfernt und maßlich verändert sich da auch nichts.
Wie schwer es ist, vortreffliche Griffstücke und Wurfarme zu bauen, welche nicht aufgehen, brechen und sich nicht verziehen,
sehe ich gerade an Stelle der Probleme mit Border Bögen.
Schnelligkeit etc. ist sicher ein Kriterium, aber auch Haltbarkeit. Natürlich kann man da jetzt noch nichts zu sagen, aber ich bin gespannt ob in 30-40 Jahren noch Leute Kiowas schießen.
Die Tatsache das die Bear Bögen sich so lange auf dem Markt halten und auch nach Jahrzehnten noch Abnehmer finden und geschoßen werden (ich meine die alten), hängt meiner Ansicht nach auch damit zusammen dass sie Originale sind. Sozusagen die ersten ihrer Art, was dann den Kultfaktor erheblich erhöht.
Das ist sicher ein Grund. Der Mythos lebt. Aber wenn du mal Gelegenheit hast, einen alten Grayling Bear zu schießen oder zu kaufen,
dann tu es. Alleine schon wegen dem hervorragenden Glas und dem Auszugverhalten.
Die neuen Bears sind IMHO im Vergleich dazu nicht viel wert, Fastflitetauglichkeit hin oder her.