OK, also nochmal genauer Ablauf:
0.) Basisdaten ermitteln (Auszugslänge, Pfeillänge, benötigter Spinewert)
1.) Ab zum HdV
2.) großer Griff in das Regal mit den Schäften der benötigten Spinegruppe
3.) Schäfte einzeln über eine gerade Tischplatte rollen. Wenn es klackert, raus damit. Die guten, geraden auf die Seite legen.
4.) bei den verbleibenden Schäften die Maserung kontrollieren. Je paraleller und dünner die Jahresringe desto besser.
5.) Schäfte einzeln ausspinen und zu Gruppen mit dem Spinewert auf 3# genau gruppieren
6.) die Schäfte auswiegen und in Gruppen mit max. 10grs Abweichung gruppieren
7.) dem HdV kräftig die Hand schütteln für die Geduld
Nun hat man gerade Schäfte, in der richtigen Spinegruppe, die annähernd gleich viel wiegen. Es sind halt leider nur einige wenige, aber dazu gleich mehr. Letztes Mal habe ich aus ~150 Schäften gerade mal 14 Schäfte selektieren können.
Die Oberflächen lassen sich bei allen drei genannten Holzarten (Zeder, Fichte, Kiefer) gleich glatt bekommen. Man muss nur sie mit 240er, 400er, 600er und dann 800er Papier schleifen. Dann hat man eine perfekte Oberfläche, die man lackieren kann. Den Lack auch wieder polieren und dann ist der Schaft mindestens so Glatt wie die Oberfläche einen Carbonpfeils.
Die Beliebtheit von Zeder (eigentlich ja Scheinzypresse) ist historisch bedingt, da unser Sport aus den USA kommt. Hier wird das Holz inzwischen hauptsächlich nach Japan exportiert und dort für den Hausbau verwendet. Auch unsere heimischen Hölzer werden ja primär für Dinge verwendet, bei denen das Holzwerk mehr Geld verdient, wie Möbelbau oder Bauholz. Erst das Holz, dass dafür nicht zu verkaufen ist, wird zu Pfeilschäften verarbeitet. Daher ist es für mich logisch, dass eine wirklich gute Holzqualität fast nur zu bekommen ist, wenn man seine Schäfte selbst herstellt.
/Inquisitions-Modus an
„
Erst wenn die letzte Ölquelle versiegt, das letzte Harz verbacken, der letzte Plastikmüll verbrannt ist, werdet ihr merken, dass man Carbon nicht schießen kann.“

/Inquisitions-Modus aus