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Autor Thema: "Instinktive Technik"?  (Gelesen 9123 mal)
Whippet
Gast
Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #15 am: September 15, 2010, 10:19:23 »

Ist aber so lang zum Aussprechen... Obwohl korrekter, hast ja schon Recht. Mit "Schießen über das räumliche Blickfeld, bzw die Pfeilausrichtung darüber" erkläre ich das dann.
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Oliver
Gast
Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #16 am: Oktober 05, 2010, 11:14:06 »

Jetzt bin ich schon wieder verunsichert *g
In einem blog: http://www.parcourstest.eu

fand ich ein paar Sätze von einem Herrn Krenn,
http://www.parcourstest.eu/index-option=com_content&view=article&id=63:instinktivismus&catid=39:bogen-und-schiesstechnik&Itemid=90

Zitat
"...Durch das Ankern unterhalb des Auges und anlegen des Mittel- oder Zeigefingers am Mundwinkel gelingt es Ihnen, den Pfeilschaft längs seiner zu erwarteten Flugbahn auszurichten. So erhalten Sie wie auch beim Blankbogenschießen eine stabile vertikale Zielebene. Rechts oder Linksabweichungen sollten dabei minimiert sein."

Also nicht über die Pfeilspitze zielen, sondern über den Pfeil schauen! Und die horizontale Geschichte eben intuitiv regeln.
Das habe ich gestern mal probiert. Die Schüsse lagen ne ganze Ecke rechts von meinem "roten Punkt".

Ich hoffe jetzt mal nicht, daß mein Setup falsch ist. Normalerweise versuche ich mich auf einen Punkt zu konzentrieren, drauf und fertig. Und das klappt gut.
Diese ganzen Tricks, den Pfeil oder dessen Spitze mit einzubeziehen, funktionieren bei mir nicht.

Wenn ich es allerdings hinbekäme, wie zitiert, auf die Tour die vertikale Achse immer zu treffen, wäre das ja mal nicht schlecht.
Aber ich finde es komisch, sich auf ZWEI Dinge konzentrieren zu müssen, einmal der "rote Punkt" und dann noch schaun, daß der Pfeil auch da hinzeigt, quasi ne Kontrolle meiner Konzentration?
Irgendwie kontraproduktiv, oder?
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Whippet
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #17 am: Oktober 05, 2010, 13:41:37 »

Ne, das klappt. Was der Herr meint, ist der Ansatz den Pfeil aus dem peripheren Blickfeld auf die erwartete Parabel zu legen. Wenn man sein "inneres Visier" dazu geschult hat, klappt es ganz gut, sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen. Die Konzentration ist auf das Ziel gerichtet, die Beachtung des Pfeiles liegt im peripheren Blickfeld. Ist nur eine Übungssache und die Erkenntnis, dass man auch aus dem peripheren Blickfeld Dinge zu erkennen kann. Wie zum Beispiel den ganzen Pfeil (oder zumindest genug, um ihn "auf" die Parabel zu legen.
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Oliver
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #18 am: Oktober 05, 2010, 13:46:22 »

achso!
Ich glaube, das mache ich so.

Manchmal zeige ich sogar mit dem Zeigefinger der Bogenhand (wäre ja ne Pfeilverlängerung) auf das Ziel.
Ich habe den Zeigefinger beim Auszug sowieso auf dem Pfeil, ist so eine Angewohnheit von mir. erst Bruchteile vorm Lösen nehme ich den runter.
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africanarcher
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Net die dood oorwin al


Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #19 am: Oktober 06, 2010, 18:58:51 »

Ron Le Clair hat mal gesagt „ I do everything who is ask for“, und meint damit, das er ohne weiters alle “Zielformen” mischt. Er weiß z. B. seinen Nullpunkt und meint, es wäre ja ausgesproch Dumm, das nicht zu nutzen.
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Whippet
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #20 am: Oktober 06, 2010, 19:22:18 »

Kann sein, aber ich habe einfach ein ungutes Gefühl bei mir persönlich. Da mischt sich dann Bewusstes Schießen mit "Unbewusstem", und dann verwirrt das mein kleines Hasenhirn... Geht garnicht bei mir. Ist halt so, und bevor ich mich schlecht fühle, bleibe ich bei dem was ich bis jetzt übe. Bin halt so...  Wink
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Kati
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #21 am: April 05, 2011, 20:00:05 »

Für mich ist instinktives Bogenschießen, meinen inneren Bogenschützen mit so vielen Pfeilschüssen zu füttern, dass er gar nicht mehr daneben schießen kann.. Smiley
dabei ist mir das Treffen des Ziels im Moment noch zweitrangig, ich bin noch in der Phase des Verinnerlichen des optimalen Bewegungsablaufes, hab mir die Kyodo Technik zum Vorbild genommen.
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #22 am: April 05, 2011, 21:20:54 »

Du meinst sicher Kyudo.
Aber Kyudo hat doch in seiner gestammten Art einen völlig anderen Ansatz, oder?
Ich denke nicht, dass man diese beiden Arten mischen kann.
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #23 am: April 05, 2011, 22:07:30 »

@Kati: Im Sinne von "Üben macht den Meister" (in deinem Fall Meisterin) geb ich ich dir Recht  Daumen hoch, die Kyudo Schiesstechnik und auch der Trainingsansatz ist aber aus meiner Sicht was ganz anderes ...

Erklär doch mal wie du das meinst  Wink - die Technik zum Vorbild genommen
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #24 am: April 05, 2011, 23:29:31 »

Komme ja ursprünglich auch aus dem FITA- Lager und das hat bestimmt nicht geschadet. Auch wenn ich mir manchmal selbst in den A... treten muß, daß ich mal wieder ein wenig mehr auf meine Technik achten könnte. Zumindest habe ich mir nix anlesen müssen und hatte einige Zeit die Möglichkeit unter Aufsicht und mit Tipps meines Trainers zu üben.

Das mit der Kyudo Technik würde mich auch interessieren, da ich ja davon gar keine Ahnung habe.
Kann mir kaum vorstellen, die Kyudo Technik so für das Instinktive Schiessen umzusetzen.
Bei meiner groben Vorstellung von Kyudo denke ich, daß man eher von der dort angewandten geistigen Einstellung profitieren kann.
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #25 am: April 05, 2011, 23:38:52 »

Vielleicht hilft es, wenn wir uns klar machen, woher der Begriff 'instintkives Schiessen' eigentlich herkommt. Der Begriff stammt aus dem Schiessen mit Handfeuerwaffen und wird bereits seit mehr als 100 Jahren verwendet. Mit instinktivem Schiessen wurde/wird ein Schiessstil bezeichnet, der im engen Häuserkampf ein schnelles Erfassen und Abschiessen eines Ziels ermöglicht. Der Grundgedanke besteht darin, nicht mehr über Kimme und Korn zu zielen, sondern nur noch mit der Hand, welche die Waffe hält, auf das Ziel zu zeigen und sofort zu schiessen. Da das Zeigen mit der Hand wahrscheinlich eine instinktive/intuitive Handlung ist, ist auch klar woher der Name kommt.

Für das Bogenschiessen ohne Visierung bedeutet das, damit wir konstante Ergebnisse erzielen können, ist eine konstante Technik notwendig. Ich bin allerdings auch überzeugt, dass wir mit fortschreitender Erfahrung in der Lage sind, kleinere ( oder grössere ) Unregelmässigkeiten ( unbewusst ) auszugleichen. Wenn wir aber von Beginn an schlampig schiessen, dann werden wir dieses Stadium wahrscheinlich gar nie erreichen.

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Andy
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #26 am: April 06, 2011, 00:26:10 »

Bist Du sicher, das Du nicht Deutschießen / Gefechtsschiessen mit unserer Schießform, deren Ursprung wohl in den 20-40er Jahren in den USA (Bogenjagd) liegt, verwechselt. Woher hast Du deine Definition?

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Whippet
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #27 am: April 06, 2011, 20:14:41 »

Swissbow, danke. Der letzte Absatz ist, denke ich, ein guter Grundgedanke.
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #28 am: April 06, 2011, 21:25:44 »

Dies Art des Schiessens wurde bereits 1835 von Lieutenant Colonel Baron De Berenger ausführlich beschrieben. In den Handbüchern der US Army wird seit Beginn des 20. Jahrhunderts diese Technik explizit beschrieben. Bei uns wurde diese Technik nach dem WW II auch als Deutschiessen bekannt. Dazu muss man aber anfügen, dass diese Technik, genau wie beim Bogenschiessen auch, eine saubere Technik und einen nicht unerheblichen Trainingsaufwand bedingt, was viele Instruktoren in ihrer Begeisterung ob der neuen Technik wohl einfach mal 'vergessen' haben.

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Andy
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Kyujin
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Re:"Instinktive Technik"?
« Antworten #29 am: April 06, 2011, 23:11:31 »

DIe Schießtechniken im kyūdō (da gibt es mehrere, durchaus sehr verschiedene) sind alle so stark auf die Eigenschaften des japanischen Langbogens abgestimmt, daß es kaum SInn macht, sie für andere Bögen zu kopieren. Was nun das Zielen im besonderen angeht, so schießen wir nicht "instinktiv / intuitiv" - ich vermute mal, daß das in westlicher Terminologie als eine Variante des gap shooting angesehen würde. Da wir praktisch immer auf 28 m schießen (eher selten auf 60 m) und unbekannte Distanzen oder gar Jagdsituationen im modernen kyūdō keine Rolle spielen, fällt das Problem des Entfernungschätzens komplett weg.

Wer genau wissen will, wie das in unserer Stilrichtung geht, kann bei http://www.shuitsukankyudojo.de/texte/aiming.pdf nachlesen.

Im Übrigen gilt "saubere Technik" und "nicht unerheblicher Trainingsaufwand" auch für kyūdō.
« Letzte Änderung: April 06, 2011, 23:14:24 von Kyujin » Gespeichert
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