Ich habe nur Erfahrungen mit Langbögen, daher beziehe ich mich hier nur auf Langbögen:
Man kann schon recht einfach Hinweise auf gute Handwerkliche Arbeit finden. Der Hinweis auf die Fadeouts ist da genau richtig. Diese sollten Papierdünn und gleichmäßig geschliffen sein. Die Klebung darf dann keine sichtbaren Leimschichten enthalten.
Welche Sorte Holz im Griff verwendet wird ist gar nicht so wichtig, das ist Geschmackssache.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal sind die getaperten Laminate in den Wurfarmen. Das bedeutet die Holzschichten der Wurfarme werden zum Ende hin dünner. Einfache Bögen haben oft durchgehend dicke Schichten. Wichtig ist auch hier, das es auch hier keine nennenswerten Leimfugen gibt.
Handwerklich gute Bögen sind an den Tips eher filigran gefertigt. Die Wurfarme haben dort nur so wenig Masse wie unbedingt nötig. Das die Tips die Sehne nicht schädigen dürfen sollte selbstverständlich sein, ausserdem sollte ein guter Bogen immer für Fastflight freigegeben sein. Die Tips müssen also aus widerstandsfähigem Material gefertigt sein.
Man kann auch die Wurfarme zwischen Daumen und Zeigefinger hindurchziehen und so recht gut feststellen ob die Wurfarme irgendwelche Beulen oder Ungleichmäßigkeiten aufweisen.
Weiterhin sollte das Shelf schön gerundet sein. Gute Bögen sind meist bis ganz nahe zur Mitte des Bogens geschnitten. Dadurch wird das Shelf relativ breit. Hier schadet es nicht wenn die Außenkante des Shelfs auch abgerundet ist, so das die Federn nicht unnötig stark am Shelf entlang streifen.
Ein guter Bogen weist oft eine höhere Präzision auf als ein billiger Bogen. Das liegt daran das die Wurfarme verwindungssteif sind. Leider kann man das nur bedingt sehen. Es leuchtet jedoch ein das ein schlabbriger Wurfarm die Sehne kaum in einem genau definierten Vorgang beschleunigen wird. Dieses Problem ist bei schwachen Langbögen deutlich ausgeprägter als bei starken Bögen. Diese torsionsfestigkeit ist auch der Grund warum Recurvewurfarme so breit sind.
Die weißen Stellen im Glaslaminat sind ein optisches Problem - das erwähnte Gordon Glas wird nach der Produktion noch auf die optische Qualität geprüft und nur einwandfreies Glas wird in vorgefertigten Längen verkauft. Das andere Glas ist wohl von der Leistung her nicht schlechter, hat aber oft diese leichten weißen Stellen. Aber auch hier gibt es dann ganz schlimmes und erträgliches Glas.
Leider ist der Preis das schlechteste Merkmal um einen guten Bogen zu finden

Aber das wichtigste ist und bleibt, man muß den Bogen mögen und wenn das so ist, spielt der Rest keine so große Rolle.